Während Reha den Kurort erkunden wollen?

Ein Bekannter ist in Reha und der Abreisetag rückt schon immer näher. So hat er einen Tag am Wochenende genutzt, um sich noch den Wunsch zu erfüllen, den eigentlichen Kurort etwas zu erkunden. Er ist dann nachmittags mit dem Bus dorthin gefahren und hat sich ein paar typische Gebäude und andere Dinge von diesem Ort angesehen. Anschließend war er ganz glücklich darüber, dass er es noch geschafft hat, vor seiner Abreise eine kleine Erkundungstour zu machen.

Ich kann schon nachvollziehen, dass man gerne sehen möchte, wo man genau gelandet ist und nicht wieder abreisen will ohne vorher etwas mehr als nur die Klinikgebäude und die Parkanlage gesehen zu haben. Es ist sicherlich ganz schön, wenn man da auch etwas die Gegend erkunden konnte.

Habt ihr auch gerne den Kurort selbst erkundet, wenn ihr in Reha wart? Oder interessiert euch das eher weniger und reicht es euch, wenn ihr das Klinikgelände kennt und euch darauf aufhalten könnt? Möchtet ihr da doch etwas mehr von der Umgebung sehen? Fändet ihr es schade ohne weitere Erkundung wieder abzureisen?

Warum sollte man, wenn man einigermaßen fit ist, nicht auch die Gegend erkunden? Ich kenne es gar nicht anders, als dass man auch die Gegend des Kurortes erkundet. Es sind doch meist in dem Ort auch Veranstaltungen, die die Kurgäste gerne in Anspruch nehmen. Man ist doch nicht an dem Klinikgebäude gebunden und muss nicht immer nur in den Park gehen. Mir erschließt sich nicht, warum man da nur einen Tag bei den meist 4 Wochen Zeit hat. Denn die Anwendungen dauern ja nie den ganzen Tag und man hat ja auch freie Tage, wo nicht unbedingt was gemacht wird.

Ich bin vor Jahren mal in einer psychosomatischen Klinik gewesen, und ich habe den (eigentlich relativ unspektakulären) Ort dennoch ziemlich ausgiebig erkundet. Abends und am Wochenende war man ja nicht an die Klinik gebunden, und ich habe damals häufig am Abend Kinobesuche im einzigen Kino des Ortes gemacht und bin hin und wieder sogar extern im Gasthaus essen gewesen. Auch im öffentlichen Schwimmbad bin ich ein paarmal gewesen. Das ist für mich völlig normal, mir die jeweilige Gegend oder den Ort anzuschauen, in dem ich mich gerade aufhalte.

Warum hat denn der Bekannte überhaupt so lange damit gewartet, wenn es ihm ein Bedürfnis war? Lag es daran, dass er am Anfang zu krank bzw. zu wenig mobil gewesen war?

Ich war noch nie in Kur, wobei es für mich aber selbstverständlich wäre, den Kurort auch zu erkunden, sofern es mir denn gesundheitlich möglich wäre. Ich kenne es auch so, dass man höchstens bis zum Abendessen irgendwelche Anwendungen und Kurse hat. Und am Wochenende hat man ja auch mal etwas mehr Zeit für sich, so dass sich da auf jeden Fall die eine oder andere Gelegenheit bieten sollte, den Ort zu erkunden.

Ich bin ohnehin jemand, der sich sehr gerne und viel bewegt, so dass ich da auch den Drang dazu hätte, selbst etwas zu unternehmen und mir den Ort anzusehen. Man ist doch dann auch froh, wenn man auch mal etwas alleine machen kann, wenn man sonst den ganzen Tag über mit anderen Menschen zusammen ist, so dass es ja schön ist, wenn man somit etwas Freiheit hat.

Man muss ja nicht nur einmalig den Ort erkunden. Man kann ja auch zwischendurch mal einkaufen gehen, sich in ein Café setzen oder auch täglich durch die Gegend spaziere. Ich fände es jedenfalls sehr schade, an einem Ort zu sein, diesen quasi aber gar nicht wirklich gesehen zu haben. Sofern man mobil ist und es die Gesundheit zulässt, dass man solche Unternehmungen alleine macht, sollte man das doch auch ausnutzen und tun. Das tut einem doch auch gut.