Während Lernphasen längere Zeit nicht Duschen?

vom 24.02.2016, 11:48 Uhr

Ich habe nun die Klausurenphase an der Uni hinter mir und ich finde, dass man es vielen Studenten auch ansehen kann. Viele haben abgenommen oder haben starke Ringe unter den Augen und sehen sehr müde und unausgeschlafen aus. Dabei höre ich auch immer wieder von einigen meiner Kommilitonen, dass diese sich angeblich über Tage und Wochen in ihrem Zimmer eingesperrt haben um zu lernen und dabei auch das Duschen vergessen haben.

Eine Bekannte von mir erzählt dies auch immer wieder. Sie hat dann immer sehr ranzige Klamotten an, bleibt über Tage in ihrer Wohnung und duscht kaum. Auch das Zähne Putzen wird schon mal vergessen, da es immer nur vom Schreibtisch ins Bett und wieder zurück geht.

Ich finde das ziemlich ekelig und könnte das nicht. Ich finde es wichtig, dass man sich trotz Lernphase in seiner Wohnung wohl fühlt und es aufgeräumt und sauber ist. Man selbst eingeschlossen. Wie seht ihr das? Hattet ihr auch schon mal Lernphasen wo ihr euch über Tage und Wochen quasi in eurer Wohnung eingeschlossen habt und kaum herausgekommen seit? Habt ihr eure Körperpflege dann auch vernachlässigt?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Das liegt vielleicht daran, wie wichtig das einem selbst ist. Mir ist beispielsweise eine aufgeräumte Wohnung nicht so wichtig. Ich räume nur mal auf, wenn ich Besuch bekomme, aber für mich selbst empfinde ich es nicht als wichtig, dass da immer alles sauber ist.

Genauso wäre es mir persönlich egal, ob meine Haare frisch gewaschen sind, das mache ich im Prinzip nur für andere und für die Außenwirkung. Wüsste ich, dass mich tagelang keiner sieht, dann würde ich das auch "vergessen".

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich könnte das ehrlich gesagt auch nicht. Ich frage mich immer wieder, welchen Sinn es hat, wenn man wirklich nonstop lernt. Ich kann das allein schon wegen meinem Biorhythmus nicht. Ich kann mich immer Vormittags und am Abend am Besten konzentrieren. Zwischen 12 und 16 Uhr habe ich in der Regel mein Leistungstief und mein Hirn ist einfach nur "matschig". Ich kann mich auf nichts wirklich konzentrieren und ich könnte den simpelsten Satz 20 Mal lesen und hätte ihn immer noch nicht verinnerlicht. Also Lernen in dieser Zeit bringt wirklich überhaupt nichts, sodass ich mich da schon meinem Rhythmus anpasse.

So erledige ich dann Mittags beispielsweise eher routinierte und stumpfsinnige Aufgaben, wo man nicht großartig nachdenken muss. Duschen wäre für mich so eine Aufgabe oder putzen, einkaufen oder etwas kochen. Es kann auch mal ein kleiner Spaziergang an der frischen Luft sein.

Ich habe auf diese Weise über mehrere Wochen hinweg für meine mündliche Prüfung gelernt und habe trotzdem mit einer guten Note abgeschlossen. Gleichzeitig war ich weder ungepflegt noch sah es so aus als würde ich in einer Messi-Wohnung leben. Ich halte nonstop lernen für kontraproduktiv, weil es immer Phasen gibt, wo die Konzentration schwindet und man sich Stoff schlechter einprägen kann. In der Zeit kann man auch was anderes machen, das Gehirn braucht ab und zu Pause.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich kann das ehrlich gesagt kein Stück nachvollziehen, wie man sich während Lernphasen in der Uni so dermaßen gehen lassen kann. Dass man viel im Studium lernen muss, verstehe ich ja, wobei ich nicht begreifen kann, wie es denn solche Ausmaße nehmen kann. Wenn man früh genug mit dem Lernen anfängt, dann reicht es doch normalerweise aus, wenn man am Tag bis zu acht Stunden lernt, je nachdem, wie viel Zeit man denn hat. Auf zwei oder drei Wochen gesehen ist das doch wirklich mehr als genug mit dem Lernen und noch mehr zu lernen halte ich für nicht sinnvoll.

Ich könnte mich gar nicht auf das Lernen konzentrieren, wenn es in meiner Wohnung aussehen würde, wie auf einer Müllhalde, ich stinken würde und fettige Haare hätte. Auch wenn es viel zu lernen gibt, so sollte dennoch die Zeit da sein, sich und die Wohnung zu pflegen, einkaufen zu gehen und genügend zu essen. Wenn diese Zeit nicht vorhanden ist oder man sie sich einfach nicht nehmen möchte, dann geht gewaltig etwas schief, wie ich finde. So sollte das definitiv nicht sein.

Natürlich ist lernen wichtig, aber wenn das komplette Leben darunter leidet, man aussieht wie ein Penner und die Wohnung aussieht wie ein Saustall, dann ist das einfach nicht normal und dann sollte man auch einsehen können, dass da gewaltig etwas schief geht. Dabei frage ich mich auch, wie man wirklich nur zwischen Bett und Schreibtisch pendeln kann. Jeder normale Mensch braucht doch auch ab und zu eine Pause, in denen man außerdem auch ein entspannendes Bad nehmen könnte.

Macht man einfach keine Pausen, weil man meint, in solchen Fällen Zeit einsparen zu können, fällt man damit doch ohnehin nur auf die Nase. Ohne regelmäßige Pausen und Belohnungen lernt man unkonzentriert und ist schlecht gelaunt. Das wirkt sich dann natürlich auch wieder auf die Leistungen aus. Besser ist es, weniger zu lernen und dafür motiviert und konzentriert, weil man sich zwischendurch auch etwas gönnt und genügend Pausen macht.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich teile diese Einwände nicht. Ich habe immer zu Hause gelernt, da hat meine Mutter gekocht und ich saß ansonsten den ganzen Tag auf meinem Sessel und habe gelernt, hab nebenbei den Fernseher laufen lassen, weil ich sonst eingeschlafen wäre und bin dann früh um 5 ins Bett und 12 Uhr mittags wieder aufgestanden. Mir hat das nicht geschadet und ich habe auch alles Einserabschlüsse erreicht.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich muss sagen, dass das für mich auch nichts wäre. Ich habe auch schon Lernphasen hinter mir und weiß genau, wie das ist und wie man sich dann stresst. Aber ich muss sagen, dass ich bei allem Lernen auch immer mal eine kurze Pause brauchte. Dann fand ich es toll, unter die Dusche zu gehen und durch das warme Wasser mal kurz entspannen zu können, bevor es wieder ans Lernen ging.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Wenn ich gelernt haben, habe ich immer geschaut, dass ich einmal am Tag eine bewusste Pause einlege und frische Luft und Bewegung zu bekommen und dann habe ich natürlich auch geduscht. Wenn ich die ganze Zeit nur sitzen oder eben im Bett schlafen würde, würde ich Rückenschmerzen bekommen und das habe ich so eben vorgebeugt. Ob ich durch die Pause aber besser gelernt habe kann ich nicht sagen.

Wenn ich an der Uni an Projekten gearbeitet habe und der Abgabetermin näher rückte, ist es mir aber tatsächlich öfters passiert, dass ich die Zeit total vergessen habe. Wir hatten die Regelung, dass wir den Schlüssel für die Werkstätten hatten und der letzte hat dann abgeschlossen und den Schlüssel beim Hausmeister in den Briefkasten geworfen, man konnte also so lange bleiben wie man wollte.

Ich bin öfters mal erst nach Mitternacht nach Hause gekommen und dann habe ich natürlich auch nicht mehr an Duschen gedacht sondern habe mir einfach irgendwas schnelles zu Essen gemacht und bin danach direkt ins Bett gegangen, weil ich Morgens ja meistens wieder früh aufstehen musste.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Man muss doch beim Lernen zwangsläufig Pausen machen, irgendwann hat man ja auch mal Hunger oder mal auf die Toilette. Beim Non Stop Lernen bekommt man ja auch irgendwann nichts mehr in den Kopf und einem raucht im wahrsten Sinne des Wortes der Kopf. Diese Pausen kann man dann doch nutzen, um eben zu duschen und seiner Körperpflege nach zu gehen. Man hat dann doch auch ein ganz anderes Wohlbefinden und kann frischer wieder ans Lernen gehen.

Ich kann nicht nachvollziehen, wie man eine Lernphase als Entschuldigung nimmt, nicht mehr zu duschen oder sich die Zähne zu putzen. In der Zeit würde ich dann wohl keinem begegnen wollen, der gerade lernt, da ich das doch auch als ekelig empfinde. Für mich ist Lernen auch ganz klar kein Grund, um seine Körperpflege zu vernachlässigen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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