Während laufender Behandlung Therapeuten wechseln?
Eine Bekannte von mir sucht derzeit einen Therapeuten und möchte eine Therapie beginnen. Sie hat auch einen Therapeuten in der Nähe von ihrem Wohnort gefunden, bei dem sie auf die Warteliste gesetzt wurde. Alternativen hat sie keine, denn andere Therapeuten sind ihr zu weit weg.
Was ist nun, wenn ihr die Therapie oder der Therapeut nicht zusagt? Kann man während einer laufenden Behandlung den Therapeuten so einfach wechseln? Oder sollte man die Therapie erst beenden und dann bei Bedarf einen neuen Therapeuten suchen?
Ich finde es wenig sinnvoll, eine Therapie zu Ende zu bringen, wenn man sich mit dem Therapeuten überhaupt nicht versteht und die Chemie einfach nicht stimmt. So eine Therapie kann, je nach Fragestellung und Problem, durchaus mehrere Jahre in Anspruch nehmen und ich würde nicht so viel Zeit mit einer Person verbringen wollen, mit der ich gar nicht auf denselben Nenner komme.
Ob es sinnvoll ist oder nicht, eine Therapie fortzusetzen, die nicht so läuft, wie es soll, kann man in der Regel selbst entscheiden. Nur ob man dann einfach mal so wechseln kann, da kann die Krankenkasse einen Riegel vorschieben. Die sind da teilweise sehr genau und darauf bedacht ihre Kosten zu senken.
Vom rein praktischem her - ein Antragsverfahren ist für eine Patienten, der eine Therapie beginnt, schon sehr viel Arbeit für den Therapeuten. Wenn ein Therapeut nun einen Patienten übernimmt, der bei einem anderen Therapeuten die Behandlung abgebrochen hat, macht der Patient noch mal Mehrarbeit. Therapieplätze sind rar. Es sind massig Menschen auf der Suche nach einem Therapieplatz. Die meisten Therapeuten werden es sich gut überlegen, ob sie einen neuen Patienten nehmen, der noch massig Mehrarbeit mit sich bringt oder ob man einen Patienten nimmt, der gerade erst eine Therapie beginnt.
Es ist in Deutschland möglich, vor dem eigentlichen Beginn einer Therapie Probesitzungen zu machen. Bis zu fünf Sitzungen sind möglich. Erst dann muss man sich entscheiden. Macht man die Therapie dann, ist es sehr schwer zu wechseln. Macht man die Therapie zu Ende, weil man keine andere Möglichkeit sieht, ist man danach in der Regel in einer zweijährigen Therapiepause, die die Krankenkasse verhängt. Das ist bei jeder Psychotherapie so. Da gibt es allerdings die Möglichkeit das Therapieverfahren zu wechseln.
Eine Therapie bei einem Therapeuten zu beginnen, bei dem irgendwie die Chemie nicht stimmt, ist wenig sinnvoll und ich kann aus eigener Erfahrung berichten, dass man das besser sein lässt und sich lieber weiter auf die Suche begibt. Sich da selbst unter Druck zu setzen bringt ziemlich wenig.
Wenn man kein gutes Gefühl hat und sich nicht öffnen kann, bringt das nichts. Ich würde nun aber nicht schon vorher darüber nachdenken und der Person erst mal die Möglichkeit geben etwas gut zu machen. Wobei ich auch nicht nach einem Treffen entscheiden würde, ob es eben passt oder nicht. Vielleicht empfindet man einen Therapeuten am Anfang mal als zu forsch und dann kommt man super mit ihm klar, weil man einfach schneller die wichtigen Schritte geht, deswegen sollte man es schon eine Weile versuchen.
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