Während Home Office nebenbei noch Haushalt machen?
Wenn ich im Homeoffice bin, dann ist das für mich nichts anderes, als wenn ich im Büro wäre. Ich sitze am Schreibtisch und konzentriere mich dann auf die Arbeit. Ich mache dann auch nur mittags eine Pause, so wie ich sie im Büro auch machen würde. Würde ich ständig aufstehen, könnte ich mich einfach nicht konzentrieren. Außerdem werde ich auch nach Stunden bezahlt und da ist es klar, dass man da nicht dauernd im Haus herumwuseln sollte.
Genau das gestand mir eine Kollegin aber. Sie fände Homeoffice praktisch, da sie nebenbei dann auch noch den Haushalt schmeißen könnte. Sie würde dann zwischendurch Wäsche waschen, Bügeln oder kochen und so dauernd herumwuseln. Wie macht ihr es, wenn ihr im Homeoffice seid? Sitzt ihr dann nur am Schreibtisch oder wuselt ihr auch dauernd in der Wohnung herum?
Ich wechsle auch ständig zwischen Arbeit und Haushalt, weil ich nicht stundenlang am Stück vor dem PC sitzen kann. So mache ich alle 30min eine Pause und mache da was im Haushalt oder gehe mit den Hunden raus, esse was, etc.
Nur weil ich Homeoffice mache, heißt es doch nicht automatisch, dass ich die ganze Zeit am Schreibtisch kleben muss. Es gibt durchaus Tätigkeiten, für die ich etwas draußen machen muss oder auch mal anderweitig nebenbei im Haushalt etwas abarbeiten kann. So wüsste ich nicht, wieso ich bei einer Telefonkonferenz bei der alles schon gesagt worden ist weiterhin stumm und starr am Tisch sitzen sollte, wenn ich doch nebenbei bügeln könnte oder andere leise Haushaltstätigkeiten machen, die nicht weiter stören.
Somit mache ich das durchaus auch und sitze nicht nur stur am Schreibtisch, würde auch gar nicht funktionieren da nebenbei immer eine Unterbrechung oder Störung kommt und sei es nur der Paketbote der etwas abgeben möchte für die Nachbarn oder mich selbst. Auch mein Sohn kommt immer mal wieder und möchte etwas zu essen haben, sollte ich ihm das dann verwehren und nicht kochen nur damit ich stur weiterhin am Schreibtisch sitzen kann? Ich denke man muss da einfach ein wenig flexibler denken, da man den Arbeitsplatz Zuhause mit Umfeld nicht mit einem Arbeitsplatz im Büro ohne privates Umfeld vergleichen kann und gleichsetzen.
Ständig renne ich nun auch nicht durch die Gegend und erledige meine Privaten Angelegenheiten. Aber hin und wieder mache ich das schon als kleine Unterbrechung, so war ich vorhin auch die Wäsche schon aufhängen auf dem Balkon, damit ich noch eine Maschine heute waschen kann. Wäre ich heute im Büro, dann hätte ich das halt erst heute Abend gemacht und die neue Maschine morgen angestellt. Wäre auch kein Beinbruch gewesen, aber so hatte ich eine nette Unterbrechung und bin auch mit dem Haushalt insgesamt gesehen diese Woche "schneller" fertig, zumindest mit dem Wäsche waschen.
Warum sollte man nicht ständig im Haus herumwuseln, wenn man nach Stunden bezahlt wird? Das interessiert den Arbeitgeber oder Auftraggeber nicht die Bohne, so lange man ihm diese Zeiten nicht als Arbeitszeit unterjubelt. Unter Umständen kann der Auftraggeber davon sogar deutlich profitieren.
Ich nehme einmal ein Beispiel aus meinem Arbeitsalltag aus der letzten Woche. Da sollte ein Text erstellt werden, der, wenn man ihn typisch schreibt, leider überhaupt nicht zum Angebot des Auftraggebers passt. Jetzt muss man irgendwie die Kurve bekommen, damit der Auftraggeber gut da steht, obwohl nur korrekte Fakten im Text stehen. Da kann ich natürlich ewig am Schreibtisch bleiben und nachdenken, das kostet dann aber. Oder ich mache die Wäsche, rechne nicht ab und warte auf eine Eingebung.
So lange man seine Arbeit schafft, ist es doch absolut egal, was man nebenbei macht. Ich denke, dass man durchaus auch nebenbei den Haushalt machen kann oder den Kindern etwas kochen kann, wenn man seine Arbeit schafft und nach den Anweisungen, die man hat, arbeitet. Es ist doch nur wichtig, dass man das schafft. So ein bisschen Erholung hat man an der Arbeit ja auch, man hat da ja auch Pausen.
Wenn ich mal Homeoffice mache, dann bin ich da schon auch sehr diszipliniert, das heißt aber nicht, das ich die gesamte Zeit am Schreibtisch klebe. Das bedeutet für mich in erster Linie, das ich keine Arbeitszeit notiere, in der ich etwas im Haushalt erledigt habe und wenn dringende Arbeit zu erledigen ist, dann wird diese auch in einem Zug abgearbeitet, also genauso wie im Büro. Ich kann mich da zum Glück einfach jederzeit ein und ausloggen, was ich aber nie übertrieben habe.
Jedoch nutze ich dann schon die Möglichkeit mal eine Waschmaschine oder die Spülmaschine anzustellen. Da ich jedoch Homeoffice meist auch nutze, um dann in einer Pause, wo ich sowieso nicht eingestempelt bin, noch etwas zu erledigen was sonst dank der Öffnungszeit nicht so einfach ist, kann ich das super kombinieren dann auch schnell was anzustellen oder die Wäsche aufzuhängen. Das sieht dann durchaus so aus das ich morgens eine Maschine Wäsche und die Spülmaschine anstelle, dann anfange zu arbeiten, gegen Mittag mich auslogge, die Wäsche aufhänge, dann meine Erledigungen tätige und mich nach der Pause wieder einlogge und weiter arbeite. So habe ich dann auch keine Vermischung von Haushalt und Arbeit.
Ich finde das schon sehr praktisch, das man so neben der eigentlichen Arbeit noch einen Teil im Haushalt erledigen kann und das ohne das die Arbeit darunter leidet, ganz im Gegenteil wenn die Maschinen nebenbei laufen stört das nicht, aber es verschafft mir ein wenig mehr Flexibilität was meine Freizeit anbelangt. Was im Gegenzug auch wieder praktisch ist für meinen Arbeitgeber ist, weil ich dadurch an den anderen Tagen der Woche deutlich entspannter im Büro sitze, weil ich eben weiß ich hab zu Hause nicht mehr soviel an Arbeit liegen oder einen bestimmten Termin schon erledigt.
Ich wüsste nicht, was dagegen sprechen sollte. Man sitzt ja nicht die ganze Zeit da und macht seinen Kram, sondern braucht auch mal eine Pause. So hole ich mir dann zum Beispiel eine Tasse Tee und dafür müsste ich ja dann in die Küche. Bis das Wasser kocht kann ich dann zum Beispiel die Spülmaschine einräumen und anstellen oder aber sie ausräumen und einige andere Sachen erledigen. Auch muss man ja auch mal ins Bad und das geht schlecht, wenn man die ganze Zeit am heimischen Schreibtisch kleben würde und praktisch damit verwachsen wäre. Wenn das Telefon klingelt oder die Haustür, weil der Paketbote kommt, soll man das dann einfach ignorieren oder was? Das ist doch unrealistisch.
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