Während der Autofahrt die Sitzplätze tauschen?

Ich war neulich mit zwei Freundinnen unterwegs, wobei ich am Steuer meines Autos saß. Die eine Freundin ist sehr groß und hat auch lange Beine, wobei sie hinten saß und mein Auto nicht gerade groß ist. Es ist klein und schnucklig, aber es ist mir egal, solange es mich sicher von A nach B bringt.

Auf jeden Fall hat die große Freundin sich nach hinten gesetzt, was ich im Nachhinein gar nicht verstehe. Denn irgendwann meinte sie, dass sie zu wenig Bewegungsfreiheit hätte und dass es ihr unbequem wäre, da hinten zu sitzen. Ich habe angeboten, beim nächsten Rastplatz anzuhalten, damit die beiden tauschen können, aber das wollten beide nicht und haben es abgelehnt. Irgendwann kamen sie jedoch auf die Idee, während der Fahrt die Plätze zu tauschen.

Die kleine Freundin, die vorne saß, hat sich dabei während der Fahrt abgeschnallt und ist nach hinten geklettert, während die andere anschließend nach vorne geklettert ist als der Platz vorne frei war. Da ich da gerade auf der Autobahn war, konnte ich nicht mal eben anhalten und habe auch nicht genau hinsehen können, was die beiden da treiben. Würdet ihr während der Autofahrt die Sitzplätze tauschen, vorausgesetzt natürlich, ihr sitzt nicht am Steuer? Was haltet ihr davon?

Ich hätte dabei sicher einen Anfall bekommen. Ich würde es nicht zulassen, dass jemand während der Fahrt in meinem Auto herum klettert, um eben den Sitz zu tauschen. Dafür kann man doch wirklich gerade an einem Rastplatz oder einem Straßenrand anhalten, wenn man eben nicht gerade auf der Autobahn fährt.

Ich finde es doch sehr gefährlich, während der Fahrt den Platz zu wechseln, da man so eben nicht gesichert ist und es bei einem Unfall sicher fatale Folgen hätte. Außerdem wird ja auch so der Fahrer unter Umständen abgelenkt oder sogar irgendwie in seinem Fahrverhalten eingeschränkt und behindert.

Wie alt waren denn die? Fünf, und verhaltensgestört? Bei diesen Aktionen wundere ich mich eigentlich nicht mehr, dass immer wieder Familien auf Autobahnen ausgelöscht, Mittelpfeiler von Brücken übersehen und Stauenden ungebremst komprimiert werden. Wenn es nicht immer wieder Außenstehende erwischen würde, würde ich ja sagen: Nur weiter so!

Bei mir und allen Leuten, vor denen ich Respekt habe, gilt im Auto: Klappe halten, Füße auf den Boden und angeschnallt bleiben. Schließlich weiß man ja nie, wann man schnell bremsen muss. Alles andere ist doch viel zu gefährlich! Es reicht ja schon, wenn man beim Herumturnen den Fahrer versehentlich schubst, sodass dieser das Lenkrad verreißt, und schon gibt es wieder Scherereien mit der Polizei und dem Bestatter.

In diesem Fall wundere ich mich zudem, wie jemand zwar so unglaublich groß und langbeinig sein kann, dass er (in dem Fall: sie) auf dem Rücksitz Beklemmungen kriegt, aber es dennoch schafft, sich während der Fahrt zwischen den Vordersitzen durch auf den Beifahrersitz zu quetschen. Ich könnte das nicht, und würde es auch nicht versuchen. Ich hänge am Leben.

So ein Verhalten kann ich gar nicht verstehen. So unbequem kann es doch so plötzlich gar nicht werden, dass man sich noch während der Fahrt umsetzen muss. Wenn man es davor ausgehalten hat, auf seinem Platz zu sitzen, dann wird man es auch noch fünf weitere Minuten aushalten können, bis der Fahrer gehalten hat. Es ist ja nicht so, dass man da plötzlich stirbt, wenn man nicht noch kurz wartet.

Wenn es nur ein bisschen unbequem ist und die Fahrt nicht so lange dauert, kann man es ja sonst auch aushalten, ohne direkt die Plätze tauschen zu müssen. Ich saß auch schon unglaublich oft eingequetscht zwischen zwei anderen Personen auf dem Rücksitz, was natürlich auch nie besonders bequem war. Trotzdem habe ich es ausgehalten. So schlimm ist das doch nicht.

Wenn man aber nun unbedingt tauschen muss, dann soll man das machen, wenn der Fahrer gehalten hat. Alles andere finde ich unglaublich gefährlich. Es ist ja nicht nur so, dass man sich abschnallt und durchs ganze Auto klettert, sondern man lenkt ja auch den Fahrer ab, der unter Umständen auch noch einen Ellbogen ins Gesicht bekommt.