Vorwurf, wenn man nicht so ist, wie jemand dachte?

vom 02.01.2018, 23:15 Uhr

Ich hatte es schon einmal erlebt, dass jemand mir quasi die „Freundschaft“ kündigte, da ich nicht so war, wie die Person dachte. Die Person machte mir irgendwann Vorwürfe, dass sie sich in mir getäuscht hätte und dass mein Charakter doch anders sei als gedacht, wobei sie in dem Moment ziemlich wütend war.

Dabei gab es meiner Meinung nach keinen Anlass für diese Wut und Enttäuschung, da ich einfach so war wie immer und nichts Schlimmes gemacht habe. Wenn ich in Situationen entsprechend reagiere, ist es eben mein Charakter. Ich frage mich, wie man jemandem einen Vorwurf machen kann, weil er nicht so ist, wie man dachte. Immerhin ist man dann doch selbst schuld, weil man sich ein entsprechendes Bild von einer Person gemacht hat und bestimmte Erwartungen an sie hat, die sie natürlich nicht immer erfüllen kann.

Aber ist der andere wirklich schuld, nur weil man selbst mit seinen Vermutungen falsch liegt? Man ist doch selbst schuld, wenn man bestimmte Erwartungen hat und sich so ein starres Bildnis gemacht hat, so dass man nur enttäuscht werden kann, oder?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Hatte die Person vielleicht den Eindruck, dass du dich verstellt hast am Anfang und dass nach einer Weile dein wahres (für die Person negatives) Gesicht zum Vorschein gekommen ist? Ich hatte vor nicht ganz einem halben Jahr eine Bekanntschaft, wobei sie sehr nett und sympathisch wirkte, ich aber nach einer Weile den Eindruck hatte, dass sie ganz anders war als beim ersten Eindruck.

Man hätte sogar meinen können, dass diese Person vorgegeben hat jemand zu sein, der sie gar nicht ist und erst nach einigen Monaten kam dann eine 180 Grad-Wendung und die Person war gar nicht wiederzuerkennen. Einige Aussagen über sich stellten sich auch als absolut gelogen heraus und mit so etwas wollte ich dann auch nicht mehr Kontakt halten.

Allerdings bin ich nie auf die Idee gekommen, dieser Person irgendwelche Vorwürfe zu machen und wüsste auch nicht, welchen Sinn das haben sollte. Denn Vorwürfe bringen niemanden weiter. Wichtig ist nur, dass man aus solchen Geschichten lernt und die Konsequenzen daraus zieht und nicht ewig jammert und der Vergangenheit nachtrauert.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich kenne es auch nur so, dass ich am Anfang vielleicht das Gefühl habe, dass sich eine Person verstellt hat, weil ich später eben das Gefühl bekomme, dass sie ganz anders ist, als ich gedacht hätte. Aber auch wenn das vielleicht nicht so ist und man vielleicht in einer bestimmten Situation denkt, dass die Person anders reagiert und man dann doch eines Besseren belehrt wird, ist das möglich.

Trotzdem denke ich nicht, dass es dann etwas bringt, der Person Vorwürfe zu machen, weil man selber sich getäuscht hat und der Charakter doch anders ist. Das kann doch nicht zu einem Erfolg führen, denn wenn die Person sich daraufhin verstellt und eben vielleicht anders sein möchte, ist das doch auch nicht richtig. Also kann man dann nur selber seine Schlüsse ziehen und die Freundschaft beenden, wenn man zu der Entscheidung kommt, dass das besser ist.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Mich würde so etwas nur ärgern, wenn sich die andere Person dann verstellt hat und man einfach nicht man selber war. Das empfinde ich schon als einen Grund eine Freundschaft oder eine Bekanntschaft sein zu lassen. Jedoch finde ich es Quatsch jemanden eine Freundschaft zu kündigen nur weil diese Person nicht den Erwartungen entsprochen hat, weil man gedacht hat, wie die Person sein muss und sie es nicht war. So leicht sollte man es sich dann doch nicht machen. Wobei ich auch nicht jede Bekanntschaft gleich Freund nenne und es bei mir dadurch wirklich jemand ist, den ich sehr gut kenne.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Auf der einen Seite kann ich es verstehen, dass man enttäuscht ist, wenn eine Person nicht so ist, wie man am Anfang dachte. Aber hierbei muss man noch unterscheiden, ob die Person einen mit Absicht getäuscht hat oder ob man selbst einfach am Anfang einen falschen Eindruck hatte, da dies meiner Meinung nach einen Unterschied macht.

Wenn die andere Person einen zu Anfang bewusst getäuscht hat, dann kann ich verstehen, dass man dieser Person da dann entsprechend Vorwürfe macht und auch sauer ist, weil sie einen ja bewusst belogen hat und einem etwas vorgemacht hat, obwohl sie wusste, dass es eigentlich so nicht richtig ist. Wenn man sich selbst aber in der Person getäuscht hat und nur selbst den Eindruck hatte, dass sie anders wäre, dann ist man selbst schuld und sollte der anderen Person keinen Vorwurf machen, nur weil man sich selbst anfangs geirrt hat.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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