Vorwände suchen, um in Ruhe zocken zu können?

Eine Freundin hat einen 11 Jährigen Sohn, der wohl sehr gerne Spiele auf seinem Smartphone spielt. Sie ermahnt ihn dann schon immer mal, dass er das Handy jetzt mal weglegen und sich um andere Dinge kümmern soll. Sie sagt, dass ihr Sohn dann durchaus schon mal sagt, seine Hausaufgaben zu machen oder eben mit Freunden raus zu gehen.

Sie hat ihn aber schon mehrfach dabei gesehen, dass er dann doch wieder am Smartphone gezockt hat. Er sucht dann anscheinend nach irgendwelchen Vorwänden, wie er wieder heimlich am Smartphone spielen kann. Kennt ihr das auch, dass jemand Vorwände sucht, um am Smartphone Spiele zu zocken? Habt ihr das vielleicht auch schon gemacht?

Ich muss zum Zocken keine Vorwände suchen, da ich schon volljährig bin und meine Mutter mein Hobby auch akzeptiert. Auch mein Partner findet es nicht schlimm, wenn ich mal etwas länger zocke und eigentlich stört mich auch niemand. Ich zocke, wenn ich Lust dazu habe und ich muss auch keine Ausreden suchen, da ich nicht süchtig bin, auch wenn ich mal den ganzen Tag mit Videospielen verbringe.

Am Smartphone wird aber tatsächlich nicht nur gezockt, sondern auch kommuniziert, und das ist einfach ganz wichtig. Heute laufen Freundschaften anders als früher, das kann man nicht vergleichen und vielleicht können sich einige Erwachsene das auch nicht vorstellen. Vielleicht kann die Mutter das Gespräch zum Sohn suchen - ohne groß zu urteilen, vielleicht gewährt er ihr dann auch etwas mehr Einblick in seine Freizeitaktivitäten?

Ich brauche keine Vorwände ich bin erwachsen, volljährig und entsprechend auch selbst für mein Handeln und Tun verantwortlich. Bei Kindern sehe ich das ganze schon komplett anders, dort sind die Eltern in der Verantwortung das der Umgang eben nur in Maßen stattfindet und auch die anderen wichtigen Dinge im Leben ausgeführt und beachtet werden.

Somit kann ich die Mutter auch nicht verstehen, dass sie nicht härter durchgreift. Wüsste ich, dass sich mein Kind über die Regeln hinwegsetzt und lieber weiter auf dem Smartphone zockt anstatt die Hausaufgaben zu machen, dann würde ich das ganze auch direkt einkassieren und erst wieder aushändigen, wenn die anderen Aufgaben erledigt sind.

Ich kann auch nicht immer das machen was ich will, sondern muss erst meine anderen Aufgaben abarbeiten. Ich kann nicht einfach sagen, dass ich nicht zur Arbeit gehe weil mir nun ein Spiel wichtiger ist. So funktioniert das Leben nicht und entsprechend das muss man einem Kind auch vermitteln. Wenn es das ganze noch nicht versteht, dann muss man auch einmal zu härteren Maßnahmen greifen.

Und ganz ehrlich, früher wurden die Kinder auch erzogen ohne Handys, Smartphones und Spiele. Dort wurde die Zeit auch besser eingeteilt von den Eltern was man davor sitzen durfte und hat sie nicht einfach machen lassen was sie wollte. Das sehe ich als eines der großen Probleme in der modernen Erziehung der Gesellschaft mit diesen Medien.

Wenn man erwachsen ist, wird man wohl keine Vorwände suchen müssen, um in Ruhe spielen zu können. Das verbietet einem ja keiner und im Prinzip kann man so viel spielen, wie man es möchte. Man kann seine Freizeit ja selbst gestalten und wenn man den ganzen Tag spielen möchte, dann kann man das natürlich auch tun. Von daher spiele ich einfach, wenn ich Lust darauf habe und ich muss nicht irgendwelche Vorwände suchen, um das zu machen. Es ist mir ja niemand böse, wenn ich spiele.

Was ich höchstens mache, ist das Spielen vor mir selbst zu rechtfertigen. Wenn ich eigentlich genügend zu tun hätte und doch zum Smartphone greife, rede ich mir immer zu, dass eine Pause ja auch gut für die Konzentration sei und dass ich danach noch besser durchstarten kann. Insgeheim weiß ich selbst, dass das natürlich nur Vorwände sind, wobei ich das aber nicht so schlimm finde. Ab und zu eine Pause ist in Ordnung, solange man nichts anderes dabei vernachlässigt.

Wer für Irgendetwas Vorwände sucht, egal für was, zeigt erste Suchtanzeichen. Das würde ich auf jeden Fall im Auge behalten. Spielsucht kann recht gefährlich werden. Egal ob man nur Geld dafür ausgibt oder wie der 11-Jährige offensichtlich Zeit.

Die Leute hängen sowieso schon viel zu oft und lange am Smartphone herum, und da ist es umso schlimmer, wenn es so etwas Nutzloses wie Spiele sein muss. Was ein Erwachsener macht, muss er selber wissen, aber bei einem Kind sollte man meiner Meinung nach doch einschreiten.

Warum muss man eigentlich überhaupt für Vorwände suchen? Meine Mutter hat mir klipp und klar gesagt, dass ich meine Hausaufgaben machen soll und hat das Handy dann einkassiert. Erst danach habe ich das Handy wieder abgeholt und durfte als Jugendliche wieder damit spielen. Oder ich durfte erst an die Konsole, wenn ich alles Andere erledigt habe.