Vorteile und Nachteile von Medizinkleber für Wunden

Es soll mittlerweile ein neuer Medizinkleber entwickelt worden sein, der Wunden innerhalb von Sekunden verschließen soll. Ich hatte in meinem Leben auch schon einige Wunden, aber noch nie kam so ein Medizinkleber zum Einsatz, daher habe ich in diesem Punkt auch so gar keine Erfahrungen.

Wann wird immer so ein Medizinkleber angewendet für Wunden? Wann ist das sinnvoll? Welche Vorteile und welche Nachteile hat so ein Medizinkleber? Würdet ihr ihn verwenden wollen oder lieber auf andere Methoden zur Wundenschließung zurückgreifen?

Ich glaube nicht, dass ich auf so einen Medizinkleber zurückgreifen würde im normalen Alltag. Größere Wunden sollte eh ein Arzt behandeln und bei kleineren Sachen bin ich der Meinung, dass diese auch so heilen können. Man kann das sicherlich auch mit so einem Kleber machen, aber ich finde es natürlicher schöner und würde mir daher so einen Medizinkleber nicht kaufen wollen.

Der neue Kleber, von dem du redest, Täubchen, ist nicht für solche Wunden gedacht, wie du sie hattest. Sollte das Zeug die Marktreife erreichen, gäbe es endlich eine Lösung für schwer beherrschbare Blutungen. Die sind nun einmal erstens schwer zu nähen und manchmal nicht zu flicken.

Klassiker wären das z. B. Verletzungen an Leber oder Milz. Wer Leber küchenfertig macht, der versteht sofort, dass dieses körnige, auf Druck sofort reißende und dazu stark durchblutete Gewebe kaum zu flicken ist. Die Milz kann bei Verletzungen raus, die Leber wird gebraucht.

Bei starken Verletzungen flickt man heute die großen Blutgefäße und die Kapsel und versucht das Gewebe möglichst weitgehend zu erhalten. Und das immer gegen die Uhr, schließlich blutet der Betroffene weiter. Und wenn das nicht reicht, greift man zum Packing. Die Leber kommt in Bauchtücher, die hoffentlich nach dem Zunähen der Bauchdecke durch Druck die Blutung stillen und der natürlichen Gerinnung eine Chance geben.

Der neue Kleber schafft das im Tierversuch in 20 Sekunden und macht das Packing als letzte Chance komplett überflüssig. Auch Verletzungen großer Blutgefäße schafft das Zeug im Versuch in Sekundenschnelle. So schnell kann keiner nähen.

Normaler Hautkleber für Wunden, wie sie vielleicht auch Täubchen schon hatte, kommen meist bei Kindern und bei sehr ängstlichen und schmerzempfindlichen Patienten zum Einsatz. Der mögliche neue Kleber leistet ganz anderes.

Also erst einmal ist Kleber in der Medizin nichts neues. Für Wunden gibt es schon lange Wundkleber auf Fibrinbasis. Diese werden vor allem für kleine Wunde eingesetzt, bei denen die Wundränder schon dicht aneinander liegen und die Belastungen nicht so hoch sind. Vor allem bei Kinder greift man darauf gerne zurück. Bei einem Kind lässt sich eben viel weniger mit lokalen Betäubungen arbeiten als bei Erwachsenen, so dass man oft schon richtige Narkosen selbst für kleine Wunden bräuchte, wenn man die nähen wollte.

Nachteilig sind dabei natürlich die grundsätzlich schlechtere Kosmetik, wenn die Wundränder nicht ganz dicht beieinander liegen. Mit einer Naht kann man diese ja schön zusammenziehen. Der Kleber hat da schnell seine Grenzen. Auch sind die Wunde vor allem an beanspruchten Arealen beim Kleber eher davon bedroht wieder aufzugehen.

Bei dem neuen Kleber geht es aber eben eher darum, dass man damit Organe kleben will, die sich schlecht nähen lassen. Zwar gibt es auch für Organe heutzutage schon Kleber, sodass auch leichte Verletzungen an Milz oder Leben geklebt werden können, aber bisher versorgt man damit eben eher kleinere Defekte und keine großen Gewebeschäden. Da ist man bisher doch eher dabei entweder über das Verschließen von Gefäßen Blutung zu Stillen oder in dem man chirurgisch Teile der Organe entfernt oder eben wie schon gesagt teilweise auch einmal das ganze Organ entfernt.