Vorteile und Nachteile Familienwahlrecht

Momentan fordern einige CDU-Politiker wieder die Einführung des Familienwahlrechts, da die ältere Generation zahlenmäßig immer mehr zunimmt und deren Interessen somit bei Wahlen deutlich stärker vertreten sind als die der jüngeren Leute. Beim Familienwahlrecht geben die Eltern bei Wahlen eine Stimme für ihre minderjährigen Kinder ab.

Wenn ich richtig informiert bin, lässt sich das Familienwahlrecht allerdings nicht mit dem Grundsatz der gleichen Wahl vereinbaren, da die Eltern ja dadurch mehr Stimmen haben als Leute ohne Kinder. Welche Vorteile seht ihr beim Familienwahlrecht? Was spricht für euch dagegen? Meint ihr das Familienwahlrecht wird in naher Zukunft in Deutschland eingeführt?

Ich finde, dass das keine faire und vor allem keine gute Variante ist. Gehen wir mal davon aus, dass eine Mutter 4 Kinder bekommen hat, sie hat also mehr Stimmkraft, aber vielleicht interessiert sie sich nicht, konnte sich durch die Kinder auch nicht gut eine Meinung bilden und so jemand hat dann mehr Stimmen.

Außerdem gibt es ja auch Leute, die einfach keine Kinder wollen und die werden dann benachteiligt. Es ist auch ein schlimmer Gedanke, wenn man nur mehr Stimmrecht bekommt mit Kindern. Wenn man also Mitsprache haben will, muss man Kinder machen. Das ist wohl eher keine gute Idee.

Ehrlich gesagt verstehe ich es jetzt nicht ganz. Ich weiß, dass die Wahlen immer etwas bescheiden laufen. Da gibt es halt Menschen die denken, dass sich sowieso nichts ändert, andere finden keine geeignete Politik usw. Das bemängelt man seit Jahren.

Nun möchte jemand also Familien das Wahlrecht noch etwas schmackhafter machen? Mama hat also die höhere Stimmgewalt, aber die Kinder zählen mit? Wäre ja in erster Linie für kinderlose schon einmal ein Nachteil, weil sie ja dann weniger Gewicht in ihrer Wahlstimme haben oder sehe ich das falsch?

Auf der anderen Seite ist das die beste Methode, um die ganzen Idioten mit ihre Kinder zum wählen zu schicken, die ihre Kinder schon von Geburt an die eigenen Ideologien aufzwingen. Seien es die Rechten sowie die Linken.

Dann wäre das ganz schön mies, wenn die auf einmal wählen gehen, ihren Kindern sowieso schon anerziehen jeder Ausländer ist doof oder andere kapitalistischen Müll anerziehen usw. Das wäre ja eine wahre Brutstätte für niedrige Parteien, die nur auf so etwas warten würden, gesetzt dem Fall ich habe das nun alles richtig verstanden!

Ich finde diese Idee ziemlich utopisch und nicht durchdacht. man geht ja davon aus, dass Familien, wo die Eltern durch die Kinder eben mehr Stimmen hätten, sich mehr für familienrelevante Themen einsetzen würden. Dazu würde zum Beispiel der Kita-Ausbau gehören oder die Kinderbetreuung allgemein oder aber die Vereinbarkeit von Familie und Beruf mit entsprechenden flexiblen Zeitmodellen.

Aber ich halte es für sehr utopisch, zu glauben, dass Eltern ihre zusätzliche Stimmen nur dafür einsetzen würden. manche würden das sicherlich ausnutzen und damit ihre Stimmen gezielt zwielichten Parteien geben, die dann mehr Macht bekommen und alles andere als die Interessen dieses Landes vertreten würden.

Als ob die heutigen Rentner und die Generation 50 Plus keine Eltern wären. Nach der Logik des Familienwahlrechts müssten diese Menschen für ihre Kinder und Enkel die beste Zukunft wählen. Das tun sie aber nicht, sie wählen ihre beste Option.

Eltern zwischen sagen wir einmal 20 und 45 werden auch nicht anders wählen. Sie werden ihre Bedürfnisse in den Vordergrund stellen. Das bedeutet aber nicht, dass sie langfristig im Sinne der Zukunft ihrer Kinder wählen. Sie entscheiden danach, wie sie über die Runden kommen und ihre Kinder groß und irgendwie genug Rente bekommen. Das ist auch keine bessere Lösung.