Vorteile und Nachteile endfälliger Baufinanzierungen

vom 13.07.2015, 11:09 Uhr

Eine Baufinanzierung kann man ja über verschiedene Finanzierungsarten realisieren und unter anderen gibt es auch die endfällige Baufinanzierung. Diese besagt, dass man ja während der vereinbarten Finanzierungsdauer nur die Zinsen des aufgenommenen Darlehens tilgt.

Die Restzahlung der kompletten Darlehenssumme wird dann zum vereinbarten Stichtag somit in einer Schlusszahlung fällig. Das soll ja eine ziemlich beliebte Finanzierungsform sein, aber sind diese denn auch immer vorteilhaft zu sehen? Wo würdet ihr denn die hauptsächlichen Vorteile und wo die Nachteile endfälliger Baufinanzierungen sehen?

» FinanzScout » Beiträge: 1063 » Talkpoints: 19,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe auch nie verstanden, warum Leute das so machen. Die Vorteile sind sicherlich klar. Während der Laufzeit zahlt man nur die Zinsen und hat eine geringere Belastung. Man muss das Darlehen schließlich nicht mit hohen Raten abtragen.

Der größte Nachteil liegt aber zweifelsfrei darin, dass man am Ende der Laufzeit das Darlehen komplett in einer Summe tilgen muss. Das Geld muss also irgendwie anders angespart werden. Manchmal kann man tatsächlich Vorteile erzielen, wenn man es in Kombination mit einem Bausparvertrag macht.

» GoroVI » Beiträge: 3187 » Talkpoints: 2,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


In den Niederlanden sind endfällige Darlehen ziemlich verbreitet. Das ist einfach ein riesiger Unterschied in der Kultur. Das erste eigene Objekt schaffen sich die meisten direkt nach der Ausbildung und dem Studium an. Getilgt wird nicht, nur die Zinsen werden bezahlt.

Wird man irgendwann ein Paar, werden beide Wohnungen verkauft. Wegen der Wohnungsknappheit bedeutet das in der Regel schon einen Gewinn. Eine gemeinsame Wohnung wird angeschafft, wieder wird nicht getilgt. Kommen dann Kinder, wird auf diese Art ein Haus finanziert. Die Wohnung erzielt bisher auch wieder einen Überschuss.

Sind die Kinder aus dem Haus, dann wird sich wieder verkleinert. Dann wird das passende Heim für den Lebensabend ausgesucht. Auch hier wird wieder nicht getilgt. Nach dem Tod fällt das Haus an die Bank. Die Überschüsse aus den Verkäufen und eventuelle Ersparnisse gleichen die Folgen aus, wenn das Haus weniger wert sein sollte. Allerdings zeichnet sich das Problem auf deren Markt noch nicht ab.

Wenn man keine Bleibe für die Ewigkeit und zum Vererben sucht, dann ist das bei den Mieten dort eine clevere Strategie. Hierzulande ist das Konzept weniger verbreitet. Aber in den richtigen Lagen könnte es auch heute noch lohnend sein. Man erwirbt zwar kein Eigentum, aber man wohnt über den Wertzuwachs rückwirkend betrachtet trotz Zinszahlung sehr günstig. Da darf nur keine Immobilienblase platzen. :whistle:

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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