Vorteile / Nachteile Buch unter Pseudonym zu veröffentlichen
Eine Bekannte A hat ein Buch geschrieben und möchte es jetzt auch irgendwann veröffentlichen. Sie überlegt aber, ob sie ihre Karriere als Auto mit einem Pseudonym beginnen soll oder ob sie ihren richtigen Namen angeben soll und sich als Autor outen soll.
Ich frage mich bei diesen Überlegungen, welche Vorteile oder Nachteile es hat, wenn man nicht den eigenen richtigen Namen angibt. Warum veröffentlicht man Bücher unter einem Pseudonym und lässt seinen richtigen Namen nie erscheinen? Würdet ihr euren Namen angeben oder würdet ihr unter Pseudonym veröffentlichen?
Ich finde das mit dem Pseudonym gar nicht so schlecht, denn auf diese Art kann man einfach seine Privatsphäre wahren und muss keine Angst haben, auf einmal von Leuten zu hören, zu denen man seit Jahren keinen Kontakt hat. Meistens sind es ja dann genau die, die einfach nur neugierig sind und man möchte dann aber natürlich auch nicht unhöflich sein, eben weil man gerade ein Buch veröffentlicht hat.
Ich habe die ersten beiden Bücher quasi auch mit Pseudonym veröffentlicht. Denn ich habe da schon den Nachnamen meines Mannes benutzt, obwohl wir noch nicht verheiratet waren. Es war aber recht sinnvoll, weil die Hochzeit da schon feststand und ich mir erspart habe danach die Werbung neu zu machen, nur weil sich der Name ändert. Und mit dem Nachnamen meines Ex-Mannes wollte ich auch kein Buch auf den Markt bringen.
Von einer Autorenkollegin weiß ich, dass sie nicht mit ihrem wahren Namen veröffentlicht, weil sie eher im erotischen Bereich schreibt, aber im Hauptberuf eher in der Öffentlichkeit steht. Aber nur weil man befürchtet plötzlich für Leute interessant zu werden, die einen früher nicht mochten, würde ich nicht auf ein Pseudonym ausweichen. Man muss sich ja nicht mit diesen Menschen befassen.
Erotische Literatur ist sicher das bekannteste Feld, wo man am besten ein Pseudonym wählt. Auch wenn das Buch recht autobigrafisch beeinflusst ist, ist ein Pseudonym sinnvoll aber unter Umständen nicht ausreichend, um Ärger aus dem Weg zu gehen, wenn sich jemand wiedererkennt in einer Romanfigur.
Sinnvoll kann auch sein, ein Pseudonym zu wählen, wenn man eh schon in der Öffentlichkeit bekannt ist und das Schreiben von Büchern nicht so zum Beruf in der Öffentlichkeit passt. Beispielsweise wenn ein Finanzminister aus Spaß an der Freude seichte Liebesromane für einen Groschenverlag schreibt, wird er da eher belächelt statt bejubelt werden, auch wenn eigentlich nichts dabei ist.
Ein Pseudonym kann auch von Vorteil sein, wenn man einen absoluten Allerweltsnamen hat und kein Leser einem Menschen mit dem Namen eines Durchschnittsbürgers ein lesbares Machwerk zutrauen würde. So kann man sich interessanter machen.
Ein Nachteil kann zum Beispiel sein, wenn man sein Buch im Selbstverlag verkauft, dass man unter dem Namen auch postalisch irgendwie erreichbar sein muss. Wenn man dies gewährleisten will und gleichzeitig anonym bleiben will, wer hinter dem Pseudonym steckt, kann das knifflig werden.
Ich habe mein Pseudonym Paula Grimm im Februar 2012 gewählt. Grund dafür war, dass mein Nachname so ungewöhnlich ist, dass er oft selbst von Leuten falsch geschrieben wird, die mich schon länger kennen und mir häufiger schreiben. So haben wir über dreißig Jahre lang einer Versicherung geschrieben, sie möge doch endlich den Nachnamen richtig schreiben.
Paula war einer der drei Vornamen meiner Mutter und ihr Mädchenname war Grimm. Auch aus diesem Grund gefällt mir mein Pseudonym immer besser. Mir ist der Gedanke angenehm, dass Leser auf dem Deckblatt einen Namen finden, den sie sich gut merken, und den sie leicht schreiben können, vorfinden. Wer was von mir will, muss eben im Impressum nachschauen und sich mit dem langen und ungewöhnlichen Namen abgeben. Denn es ist mir bedauerlicherweise nicht gelungen mein Pseudonym schützen zu lassen, indem es in meinen Personalausweis eingetragen wurde.
Wer ein Pseudonym schützen lassen möchte, muss das bei seinem Bezirksamt in den Ausweis eintragen lassen, was die Schwierigkeit beinhaltet, dass der Mitarbeiter der Behörde entscheiden darf, ob er das Pseudonym einträgt oder nicht. Eine andere Möglichkeit ist, den gewählten Namen als Marke schützen zu lassen. Das kostet jedoch Geld, das man für einen entsprechenden Anwalt ausgeben muss. Allein für Deutschland kostet das meines Wissens 500 €.
Wer ein Pseudonym in seinem Personalausweis eingetragen hat, kann übrigens unter diesem Namen eine Postfachadresse einrichten lassen, die offiziell anerkannt ist, sodass man diese auch in den entsprechenden Einträgen im Impressum und allen beruflichen Belangen verwenden kann, die mit der Autorentätigkeit zu tun haben.
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