Vorteil, wenn man im Beruf jemanden aus der Uni trifft?

vom 05.05.2015, 19:05 Uhr

Mein Freund arbeitet schon seit einer Weile in einer sehr guten Kanzlei und ist dort auch Partner. Dadurch hat er natürlich eine sehr gute Position. Letztens kam ein neuer Referendar. Da mein Freund damit wenig zu tun hat, wusste er nicht, wer kommen würde und war überrascht über jemanden, mit dem er zu studieren begonnen hatte. Mein Freund hat aber schon vor drei Jahren sein Examen gemacht und sein Kommilitone wird noch an die zwei Jahre für seinen Abschluss brauchen, liegt also etwas zurück.

Auf jeden Fall kannte mein Freund den Referendar aus dem ersten oder zweiten Semester, war aber nie wirklich mit ihm befreundet gewesen. Es erstaunte ihn daher auch umso mehr, dass der Referendar einen auf ''best friends'' machte und sich offenbar durch diese Bekanntschaft beliebt machen wollte. Meinem Freund war das unangenehm.

Wie kann man dieses Verhalten interpretieren? Sucht der Referendar nur Anschluss und freut sich über eine Bekanntschaft oder möchte er sich einschleimen und erhofft sich durch die vermeintliche Bekanntschaft zu meinem Freund bessere Chancen? Würdet ihr ihm signalisieren, dass man eigentlich nicht befreundet ist, da man sich in der Uni kaum kannte?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Es ist immer schwer irgendwo rein zu kommen und dann auch in die Gruppe aufgenommen zu werden, deswegen ist es ganz normal, wenn man sich an Menschen klammert, die man bereits kennt. Ich kann das schon nachvollziehen, wobei man aber gerade auch bei der Arbeit ruhig auch ein bisschen professioneller sein kann. Man kann das Gespräch ja in einer Pause suchen, aber einen auf Freunde muss man auch nicht machen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Warum sollte man sich denn nicht als Referendar freuen, wenn man jemanden trifft, den man kennt und mit dem man sogar zusammen studiert hat? Ich verstehe nicht, weshalb du das völlig negativ siehst. Sollte der Referendar deiner Meinung nach schweigend und mit gesenktem Kopf auf deinen Freund zugehen sollen? Es ist doch in der Tat ein lustige Situation und ich wüsste nicht, warum man sich da nicht freuen sollte, jemanden zu treffen, den man halbwegs kennt.

Solche Situationen schweißen doch auch zusammen. Sieht man jemanden immer nur an der Uni und spricht kaum mit einer Person, dann kann sich das auch wieder ändern, wenn man sich zufällig im Urlaub oder woanders trifft, wenn man gar nicht mit der Person rechnen würde. Man ist dann doch auch froh, jemanden zu sehen, den man kennt und der einem quasi Sicherheit gibt. Und solange da auch nichts Negatives vorgefallen ist, spricht doch nichts dagegen, gleich etwas lockerer miteinander umzugehen, als wenn man sich überhaupt nicht kennen würde und noch nie gesehen hätte.

Für mich kommt es nicht so herüber, als wenn sich der Referendar irgendwelche Vorteile erhofft oder als wenn er sich einschleimen möchte. Er ist doch nur nett und ich würde da wohl auch nicht anders reagieren. Allerdings kann man das nach so kurzer Zeit natürlich nicht genau sagen, wobei ich da auf keinen Fall etwas Negatives vermuten würde, zumal der Referendar das Zusammentreffen wohl auch nicht inszeniert hat, sondern weil es sich einfach nur um einen Zufall handelt.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich freue mich immer, wenn ich Absolventen meines Faches treffe, die schon im Berufsleben etabliert sind. Bei uns gibt es aber auch ein viel größeres Berufsfelt als bei einem Jura-Studenten. Daher hat das bei mir nicht unbedingt etwas damit zu tun, dass ich mich "einschleimen" möchte, um berufliche Vorteile zu haben. Das bringt mir ja nichts wie ich finde. Die Studenten, die in dieselbe Richtung wollen wie ich, sind etwas anderes. Bei denen pflege ich schon vor dem Anschluss die Kontakte, weil man sich gegenseitig hilft und das immer nützlich sein kann.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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