Voraussetzung für Wohnungskaninchen dauerhaft draußen halten

vom 07.04.2015, 11:47 Uhr

Meine Freundin hat drei Kaninchen, die sie bisher immer in der Wohnung gehalten hat. Nun sind sie umgezogen und haben einen Garten. Dieser Garten eignet sich toll für ein großes Kaninchengehege. Aber wie und wann kann man Kaninchen dauerhaft draußen halten die bisher immer nur in der Wohnung gehalten wurden? Wann macht man das am besten und kann man sie dann auch im Winter draußen halten?

Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, dass Kaninchen dauerhaft draußen gehalten werden können? Was muss man machen, damit die Kaninchen sich wohl fühlen?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Bei mir war das genauso. Erst hatte ich meine Kaninchen in der Wohnung und dann sind wir in ein Haus mit Garten gezogen. Unter anderem genau aus dem Grund. Ich hab das nicht mehr ertragen. Die armen Kaninchen in der Wohnung.

Ich habe ihnen ein Gehege gebaut, von dem sie über eine Treppe nach drinnen in den Stall können. Drinnen bedeutet rein ins Stallgebäude, also auch alles andere als warm wie in einer Wohnung. Leider sind wir im Herbst umgezogen, was nicht wirklich ideal war. Daher haben sie im ersten Winter eine Wärmelampe bekommen.

Am besten wäre es, die Kaninchen im Sommer umzusiedeln. Einen schattigen Platz sollten sie eh haben, da Kaninchen leicht einen Hitzschlag bekommen. Aber setzt man sie erst im Herbst nach draußen entwickeln sie kein Winterfell mehr. Sie müssen es mitbekommen, wie die Tage immer kürzer werden und die Nächte immer kühler. Dann bekommen sie auch Winterfell.

Außerdem ist es wichtig, das Gehege ausbruchsicher zu machen. Meine Kaninchendame hat sofort angefangen, ein riesiges Tunnelsystem zu bauen. In unserem Fall führt es zum Glück von außen in die Mitte des Geheges, aber wenn sie in die andere Richtung gräbt, sollte da auf jeden Fall eine Barriere sein. Wir haben Rasenkanten eingegraben.

Ansonsten brauchen sie natürlich noch ein trockenes Plätzchen. Irgendeine Form von Hütte, in die es nicht reinregnet und der Wind nicht reinpfeift. Wenn man das schön mit Stroh ausstattet, macht ihnen die Kälte im Winter kaum was aus. Zu dritt können sie dann kuscheln und sich warm halten.

Also obwohl es bei uns alles andere als ideal ablief, haben meine Kaninchen auch den ersten Winter super überstanden. Und der war fies, mit 20 Grad unter Null. Ich habe aber auf keinen Fall beim Stroh gespart und beim Futter auch nicht. Ich glaube schon, dass sie sich wohl fühlen. Letztes Frühjahr habe ich eine neue Dame aus dem Tierheim geholt. Die war diesen Winter gar nicht drinnen, sondern nur in ihrem Loch. Aber der Winter war ja auch sehr mild.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich denke, dass man da einfach einiges umbauen muss. Beispielsweise brauchen sie dann eine Hütte, die sicherlich auch mit Stroh ausgelegt sein sollte oder mit sonst irgendetwas, was wärmt und dann sollte das Außengehege auch geschützt sein, weil sonst andere Tiere dran kommen. Schön anzusehen ist es sicherlich, wenn die Tiere sich viel bewegen können und sich trotzdem auch zurückziehen können. Sicherlich ist auch zu beachten, dass sie nicht so extrem in der Sonne sind.

Außerdem kann man ihnen ja auch ein bisschen Natur mit ins Gehege bringen und so beispielsweise etwas basteln, womit sie ihren Spaß haben können. An ihrer Stelle würde ich mal im Internet suchen, da gibt es tolle Ideen und auch Ratschläge von Kaninchenbesitzern. Ich finde die Idee aber sehr gut, dass man sich so Gedanken um die Tiere macht und es ihnen auch schöner machen will, das ist sehr löblich.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Das Problem ist, das die Kaninchen nur warme Temperaturen durch die Wohnung gewohnt sind. Laut Kaninchen-Bücher ist ein umsiedelt nicht möglich. Ich selbst habe meine Kaninchen immer schon draußen gehabt. Ich würde sie am Anfang in einen Stall mit viel Stroh setzen.

Außerdem würde ich einen Stall nehmen der eine Stelle hat die geschlossen ist. Ich habe einen der 2 Etagen hat. Unten ein kleiner Freilauf und oben ist vorne bis zur Hälfte ein Dach und die andere Hälfte ist geschlossen. Natürlich ist diese nicht ganz geschlossen, es gibt einen kleinen Eingang damit nicht so viel Wind und Kälte reinkommt.

Das ist ganz wichtig, weil die Kaninchen sonst nachts frieren. Insgesamt empfehle ich dir noch ein bisschen zu warten, da die Nächte im Moment immer noch deutlich kälter als drin sind. Viel Spaß noch mit den Kaninchen.

» gerdbauer » Beiträge: 17 » Talkpoints: 4,32 »



Bis zum Sommer würde ich nicht warten. Man sagt, dass die beste Zeit zum Umgewöhnen im Frühjahr ist. Damit die Kaninchen sich wohl fühlen, sollte man ihnen, wie auch bei der Innenhaltung, genügend Platz bieten. Und vor allem sollten sie diesen, da es eben nachtaktive Tiere sind, auch nachts nutzen können. Da können die sich aus- und auch warmtoben. Ich würde sie auf keinen Fall abends in einen handelsüblichen Außenstall stecken.

Mein neues Außengehege ist auch gerade in der Planung/kurz vorm Bau, damit es nächsten Monat fertig wird und alle umziehen können. Ich habe vergangenes Jahr eine tragende Zippe übernommen und konnte die Kleinen nicht direkt nach draußen setzen aber eben auch nicht von den Großen trennen.

Als Unterschlupf bekommen sie, da es eine größere Gruppe ist, die auch Alternativen/Ausweichmöglichkeiten haben soll, zwei große voll isolierte Hundehütten mit Windfang. Diese werden im Winter schön dick mit Stroh gefüllt und reichen den Kaninchen dann auch bei Minusgraden. Die Hütte oder der Stall muss natürlich sicher vor Wind und Regen stehen.

Neben dem angebotenen Platz und der Unterkunft ist aber vor allem die Sicherung wichtig. Das unterschätzen einige bis dann mal ein Marder oder Nachbars Katze zugeschlagen hat. Und auch wenn es übertrieben und viel zu aufwändig klingt, ist es wirklich nötig Grünflächen im Gehege auch von unten zu sichern. Kaninchen und auch Tiere, die reinkommen wollen, können verdammt tief und in Rekordzeit buddeln.

Die häufigste Methode dabei ist den Boden einige cm tief abzutragen, nicht zu dünnes Volierendraht zu verlegen und anschließen wieder die Erde darüber zu legen. Andere bauen eine richtige unterirdische Wanne, indem sie das ausgehobene Loch mit großen Terrassen- oder Waschbetonsteinen auslegen. Das muss jeder für sich entscheiden. Ganz ohne Sicherung würde ich es nicht machen oder aber eben ohne Grünfläche.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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