Vor Wohnungsbesichtigung angeben, dass man schwanger ist?

vom 16.08.2017, 10:50 Uhr

Ich war bisher noch bei keiner Wohnungsbesichtigung schwanger. Aber ab einem gewissen Stadium kann man die Schwangerschaft kaum mehr verbergen. Da frage ich mich, ob man gleich am Telefon dem Makler oder Vermieter mitteilen sollte, dass man schwanger ist und eine Wohnung sucht. Meist wird ja gesagt, dass man da mit offenen Karten spielen sollte.

Würdet ihr direkt am Telefon eure Schwangerschaft erwähnen? Oder meint ihr, dass der Makler oder Vermieter dies dann beim Besichtigungstermin schon sieht? Welche Erfahrungen habt ihr da gemacht?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Dieses Thema hatten wir auch schon genauso. Eventuellen Vermieter über Schwangerschaft informieren?. Die Antworten scheinen für dich bestimmt interessant zu sein, denn nicht jeder würde es wohl verheimlichen. Ich hingegen würde es nicht sagen und auch keinem raten es zu sagen. Wenn das Kind erstmal da ist, wird keiner dich aus der Wohnung werfen. Was ist, wenn jemand schwanger wird, wenn er schon drin wohnt. Man kann keinem verbieten schwanger zu werden.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Eigentlich ist es ehrlich und fair, vor einer Wohnungsbesichtigung anzugeben, dass man Schwanger ist. Die meisten tun das auch bewusst, weil sie selber wissen, dass nicht jeder wünscht, dass Kinder im Haus wohnen, sodass es schon sinnvoll sein kann, davon zu berichten, um unnötige Wege sich ersparen zu können. Das würde ich dann also generell nicht als falsch einstufen.

Doch das Problem ist auch, dass man natürlich als Schwangere viele Absagen heutzutage in Kauf nehmen muss. Die meisten Vermieter vermeiden es bewusst, dass Kinder im Haus mit sind und würden wohl auch vermeiden, dass eine Schwangere daher in die engere Auswahl käme. So kann ich mir das jedenfalls denken.

Ich habe mal sehr kurzfristig mit Ausbildung in der Immobilienbranche gearbeitet. Da waren Kinder in vielen Gebieten nicht gewünscht und in Mietswohnungen wurden sogar Sozialhilfeempfänger bevorzugt statt eine Dame die selbstständig ist.

Was manchmal so erwünscht ist und gefordert wird, ist schon krass. Daher kann ich schon verstehen, wenn Schwangere auf ihre Schwangerschaft hinweisen, um böse Überraschungen zu vermeiden und am Ende auch ehrlich sofort gesagt bekommen, sie brauchen erst gar nicht kommen.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich würde eine Schwangerschaft ehrlich gesagt verheimlichen, sofern man eben nichts sieht. Ich finde, dass das niemanden etwas angeht, ob man schwanger ist oder Kinder bekommen möchte oder nicht. Abgesehen davon muss man doch als Vermieter damit rechnen oder nicht? Denn schließlich ist theoretisch jede Frau biologisch dazu in der Lage, Kinder zu bekommen. Ob sie das tatsächlich tut, steht auf einem anderen Blatt.

Wenn man als Vermieter keine Kinder möchte, muss man dann eben nur ältere Paare bevorzugen, die keine Kinder mehr kriegen könnten (und wenn man Pech hat, kommen Enkel zu Besuch). Selbst wenn man nur männliche Mieter bevorzugen würde, kann es jederzeit sein, dass ein Kind mit einzieht oder die Partnerin und dann eine Familie gegründet wird.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Naja du hast es ja schon geschrieben. Die meisten Schwangerschaften lassen sich irgendwie nicht mehr verheimlichen. Und warum sollte man im 7. oder 8. Monat die Schwangerschaft verheimlichen wollen? Spätestens bei der Besichtigung fällt das dann ja eh auf und es wird die Frage kommen. Und was will man denn da mit einem kugelrunden Bauch antworten? Etwa das man einfach nur Fett ist und das zufällig wie ein Babybauch aussieht?

Sofern sich die Schwangerschaft optisch verheimlichen lässt, würde ich vorher nichts dazu sagen und dann einfach weite Sachen anziehen, wo es nicht auffällt. Wenn man die Wohnung dann hat und das Kind da ist, kann man das ja dann immer noch angeben.

Sollte sich die Schwangerschaft aber nicht verheimlichen lassen, weil man einfach schon so kugelrund ist, dass das selbst ein Blinder sieht, dann würde ich das auch vorher angeben. Was nutzt es denn, wenn man zu 10 Terminen geht und dann immer gesagt bekommt, dass man die Wohnung nicht bekommt oder einfach vertröstet wird? Da kann man dann auch gleich sagen, dass man schwanger ist und geht dann nur noch zu den Besichtigungsterminen, bei denen man dann trotz Schwangerschaft eine Chance auf die Wohnung hat.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Solange eine Schwangerschaft nicht offensichtlich ist und auch nicht mehr kaschiert werden kann, würde ich den Teufel tun und "ehrlich und fair" zugeben, dass sich bei mir Nachwuchs ankündigt. Ich war auch immer ein Fan von "Ehrlich währt am längsten", aber mittlerweile betrachte ich es eher als Notwehr, wenn man nicht immer treudoof jedem die Wahrheit über seine ureigenen Lebensentscheidungen auf die Nase bindet.

Ist es denn umgekehrt "fair", wenn die allermeisten Vermieter einen Blick auf die Leibesmitte einer solventen, nicht vorbestraften und sozial angepassten Bewerberin werfen und stracks den 45-jährigen Ingenieur mit dem Hobby Modellbau vorziehen?`Es kommt zwar auch auf die Gegend an, aber oft genug gibt es so viele Bewerber um eine halbwegs passable Wohnung, dass ein Vermieter schon sehr sozial und humanitär eingestellt sein muss, um Schwangeren oder Familien mit kleinen Kindern den Vorzug gegenüber "ruhigen" Mietern zu geben.

Kinder machen Krach und Sachen kaputt und stellen ein Armutsrisiko dar. Das will kein Vermieter. Und schließlich "darf" man sogar von Gesetz wegen bei Fragen zur Familienplanung lügen, um den unfairen Wettbewerbsnachteil, potenziell oder tatsächlich gebärfähig zu sein, zumindest ansatzweise auszugleichen.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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