Vor welchen Operationen wäre eine Gewichtsabnahme sinnvoll?

Das Übergewicht nimmt weltweit besonders in den Industrieländern zu. Dies ist nicht nur im Alltag mit gesundheitlichen Problemen verbunden, sondern auch bei der gesundheitlichen Versorgung. So weiß ich, dass manche Ärzte bestimmte Operationen nur dann durchführen, wenn der Patient eine bestimmte Gewichtsgrenze unterschreitet.

Kann man grundsätzlich sagen, dass die Risiken bis zu einer Gewichtsgrenze überschaubar und tragbar sind? Sollte man daher bei adipösen Patienten von einer Operation absehen oder seht ihr das anders? Sollte man von den adipösen Patienten eine Gewichtsabnahme verlangen dürfen, wenn eine Operation ansteht?

Eine Gewichtsabnahme ist immer empfehlenswert, wenn es zu noch ist, und eine Operation ansteht. Das Narkoserisiko sinkt mit weniger Übergewicht immer, egal wo man schnippelt. Es wühlt sich leichter und sicherer in einem dünneren Bauch. Und bei Operationen an Herz oder Gefäßen bringt eine Gewichtsreduktion und ein besserer Lebensstil oft mehr positive Effekte als die Operation selbst. Auch Knochen, Gelenke und Bänder profitieren von weniger Gesicht nach einer Operation.

Trotzdem gibt es auch neue Knie oder Hüften mit 180 Kilogramm, da sagt sich halt nicht jeder ran. Im Notfall bleibt eh nichts anderes übrig. Wenn dem Patienten mit 240 Kilogramm der Blinddarm platzt, ist er hin. Eine Operation ist natürlich risikoreich, aber es gibt zumindest eine Chance.

Schwieriger ist das fehlende Material. Ein Op-Tisch hält keine so hohen Gewichte, meist ist bei 130 Kilogramm Ende. Und an einem gewissen Bauchumfang passt man nicht mehr in die Röhre. Dann fehlen die Bilder leider. Selbst ein einfacher Luftröhrenschnitt kann schwierig werden, weil die normalen Trachealkanülen zu kurz sind. Wenn das Haus nicht entsprechend ausgestattet ist, muss man improvisieren.