Vor Vorstellungsgespräch telefonisch nach Gehalt fragen?
Ein Bekannter von mir ist wegen seiner Freundin vor kurzem in eine neue Stadt gezogen und hat dafür seinen alten Job gekündigt. In der neuen Stadt schreibt er natürlich fleißig Bewerbungen, damit er schnell eine neue Arbeit findet. Es sieht im Moment auch ganz gut aus und er hatte schon mehrere Vorstellungsgespräche, die sehr gut gelaufen sind und wo deutliches Interesse an ihm besteht.
So meinte er, dass er sehr schnell nach seiner Bewerbung einen Anruf mit einer Einladung zum Vorstellungsgespräch bekommen würde. Komischerweise wäre das auch so, dass er dann telefonisch auch direkt nach seinem alten Gehalt und seinen aktuellen Gehaltsvorstellungen gefragt werden würde bevor die konkrete Einladung zum Vorstellungsgespräch ausgesprochen werden würde. Er würde das so gar nicht kennen und wäre es gewohnt, dass man erst beim Vorstellungstermin selbst auf das Gehalt und die Gehaltsvorstellungen zu sprechen kommt und das nicht schon vorher telefonisch abklärt.
Ich muss ehrlich sagen, ich kenne das auch nur so und nicht, dass das schon vorher telefonisch abgeklärt wird. Wie ist das bei euch? Wurdet ihr schon vor einem Vorstellungsgespräch telefonisch nach eurem früheren Gehalt und euren Gehaltsvorstellungen gefragt? Findet ihr das sinnvoll oder wäre die Frage erst beim persönlichen Treffen besser gestellt?
Das am Telefon schon nach den Gehaltsvorstellungen gefragt wird, kenne ich so auch nicht. Allerdings höre ich immer wieder, dass dies doch in einer Bewerbung verlangt wird. Man soll darin schon angeben, was man denn bisher verdient hat und auch welche Vorstellung man denn nun von der Höhe des Gehaltes hat.
Ich denke, dass so schon die Bewerber ausgesiebt werden, die eine utopische Gehaltsvorstellung haben. Vielleicht wird am Telefon dann nachgefragt, wenn dies in der Bewerbung nicht angegeben wurde. Die Firma denkt sich dann vielleicht auch, dass man sich ansonsten unter Umständen ein Vorstellungsgespräch sparen kann.
Die Frage kenne ich auch und macht durchaus auch Sinn. Viele machen sich vorher dazu gar keine Gedanken und stehen dann blank da und können nichts antworten. Mir zeigt das, dass sich die Person weder mit dem Beruf noch mit der Firma an sich befasst hat, noch die üblichen Gehälter in dieser Region recherchiert hat und das macht direkt einen negativen Eindruck auf mich. Damit kann man sich schon einiges verbocken, wenn man am Telefon darauf dann gar keine Antwort hat und nur vor sich hin blubbert. Zudem viele Unternehmen das auch schon in den Bewerbungsunterlagen fordern, wird es dort nicht angegeben, dann wird direkt nachgefragt und nicht erst bis zum Gespräch gewartet.
Was bringt es denn, wenn man ein Gespräch führt und von Anfang an hätte klar sein müssen, dass die Gehaltsvorstellungen des Bewerbers jenseits des möglichen liegen was ich ausgeben möchte für diese Position. Dann hätte ich mir die Zeit auch schenken können, die ich in diesem Vorstellungsgespräch verschwendet habe und mich in dieser Zeit auch anderen Dingen widmen können.
Selbst in meinem Unternehmen fordere ich in jeder Ausschreibung dazu auf, dass die Gehaltsvorstellungen angegeben werden müssen. Machen tut das kaum jemand, gerade einmal 10% der Bewerbungen haben diese Angabe auch. Diesen schenke ich Beachtung, den anderen schon gar nicht mehr, da noch nicht einmal die einfachsten Anweisungen befolgt werden können und offenbar noch nicht einmal das Stellengesuch genau gelesen worden ist. Da spare ich mir die Zeit inzwischen diese Menschen zu einem Vorstellungsgespräch einzuladen.
Mein Mann war vor ca 8 Monaten auch noch arbeitslos und hat viele Bewerbungen geschrieben und auch Anrufe erhalten. In den Anrufen wurde durchaus gefragt, was er bisher verdient hatte und wie die Lohnvorstellungen sind. Das macht auch Sinn. Denn viele Unternehmen zahlen nicht mal einen Bruchteil von dem, was er zuletzt verdiente und dann kann man direkt sagen, dass es einem nicht reicht und weiter suchen. Wer es sich erlauben kann, der kann dann auch durchaus sagen, dass ihm das Geld einfach zu wenig erscheint.
Bei einem Anruf wurde sogar gefeilscht, wenn man das so sagen kann. Der Arbeitgeber hat gesagt, was er verdienen würde und mein Mann hat gesagt, was er sich vorstellt und was er vorher verdient hat. Dann wurde vor dem Vorstellungsgespräch im Betrieb dann auch Einigung erzielt über den möglichen Verdienst. Das brauchte dann nicht mehr im Rahmen des Vorstellungsgesprächs erörtert werden.
Bei seinem jetzigen Arbeitgeber war das anders. Da wurde das erst erläutert, als er beim Vorstellungsgespräch war. Der Arbeitgeber sagte seine Vorstellung, mein Mann sagte seine und schließlich wurde im Vertrag festgehalten, was mein Mann sich vorstellte.
Ich finde, dass das eine legitime Frage ist. Viele Bewerber wird man da auf dem kalten Fuß erwischen, weil sie sich einfach nur beworben haben ohne darüber nachzudenken was sie da eigentlich für wie viel machen müssen, deswegen macht diese Frage am Telefon durchaus Sinn. Ich hatte das auch schon im Gespräch und finde das auch in Ordnung.
Ich muss sagen, dass ich das so nicht kenne, aber verkehrt finde ich es nicht. Immerhin spielt das Gehalt bei einem Job nicht gerade eine unwesentliche Rolle und wenn man bei dem Punkt schon nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommt, dann muss ich sagen, dass ein Vorstellungsgespräch für beide Seiten doch nur eine Zeitverschwendung wäre.
Es gibt ja dieses ungeschriebenes Gesetz, dass man während eines Vorstellungsgespräch nicht nach dem Gehalt fragen soll. Dann würde ich jetzt sagen, dass dies auch beinhaltet, dass man das auch nicht am Telefon erfragt. Wobei ich mich immer frage, wieso eigentlich nicht?
Würde man sich blind bewerben, weil man zu viel Zeit hat und am Ende stellt man fest, mit dem Gehalt kann man seine Fixkosten nicht einmal decken? Am besten Fahrkarte bezahlt, sich das dämliche Gespräch angetan und am Ende wiederum für "Nüsse" hingefahren. Da hätte ich richtig Bock und man hat nun einmal auch das Recht zu erfahren, was man verdienen würde. Mag vielleicht verpönt sein, aber man muss doch wissen, was man kriegen würde, ob sich das mit den eigenen Ausgaben rentiert usw.
Wenn nicht, dann gehe ich erst gar nicht zum Vorstellungsgespräch und spare mir die Zeit. Ich habe da nie ein Hehl raus gemacht und später erst angefangen nach dem Gehalt zu fragen. Meine lockere Art kam aber bisher immer gut an. Ich schätze, dass ich mich vor Ort gut verkaufen kann, sodass es nicht störend empfunden wird, wenn ich durchaus nachfrage. Wir leben nun einmal alle nicht von Luft und Liebe.
Nelchen hat geschrieben:Allerdings höre ich immer wieder, dass dies doch in einer Bewerbung verlangt wird. Man soll darin schon angeben, was man denn bisher verdient hat und auch welche Vorstellung man denn nun von der Höhe des Gehaltes hat.
In der Bewerbung wird maximal nach der Vorstellung des neuen Gehaltes gefragt und diese auch angegeben, das alte Gehalt hat in den Bewerbungsunterlagen nie etwas zu suchen und wird auch nicht verlangt. Viele setzten zwar das alte Gehalt mit dem Gehaltswunsch gleich, aber eine neue Stelle sollte einem immer auch die Möglichkeit geben, sich ggf. finanziell etwas besser zu stellen, wenn man dann sein altes Gehalt angibt und dazu denn den Aufschlag zum Gehaltswunsch, dann weiß der potenzielle Arbeitgeber sofort, das er das Gehalt weit nach unten drücken kann.
Also wenn dann nur den Gehaltswunsch. Ist dieser in einer Bewerbung nicht angegeben und es folgt ein Anruf im Vorfeld zum Vorstellungsgespräch, dann ist es durchaus mittlerweile eine normale Frage seitens des Arbeitgebers auch die Gehaltsvorstellungen abzuklopfen. Das wird auch gemacht, wenn der Gehaltswunsch angegeben ist und man abweicht oder ähnliches. Zumal bei einem solchen Telefonat ja nicht nur das Gehalt abgefragt wird und das war, sondern ggf. noch ein wenig mehr besprochen wird, anschließend ein Termin vereinbart wird oder ein Telefoninterview durchgeführt wird.
Gerade Telefonate bieten beiden Seiten schon mal einen ersten Vorgeschmack auf den Kandidaten und auch die Firma und bieten eine schnelle und kostengünstige Möglichkeit ein paar Fakten abzuklopfen ohne das alles Seiten Zeit und Geld (Fahrtkostenerstattung z.B.) investieren müssen um dann festzustellen, das es doch nicht passt.
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