Vor Lockdown schnell noch Weihnachtsgeschenke kaufen?
In Sachsen gibt es ab nächster Woche einen harten Lockdown und in anderen Bundesländern bestimmt auch bald. Dabei werden Geschäfte geschlossen, die keine Waren des täglichen Bedarfs bieten, also beispielsweise Baumärkte oder Weihnachtsdeko-Läden.
Ich war am Freitag nochmal Geschenke kaufen, in einem Geschäft, in dem es Räuchermännchen und Schwibbögen gibt, weil ich da noch etwas als Geschenk gebraucht habe. Nächste Woche wird der Laden wahrscheinlich geschlossen sein und da das Geschäft recht voll war, hatten einige andere offenbar die gleiche Idee.
Geht ihr nächste Woche, so lange in eurem Bundesland der harte Lockdown noch nicht da ist, nochmal schnell einkaufen? Oder kauft ihr dann eben alles online, was es nicht so im Supermarkt gibt? Würdet ihr da zum Geschenke-Shopping kurz vor der Schließung losziehen oder verzichten, wenn dann alles zu ist?
Genau dieses „Panikkauf“-Verhalten ist das, was ich bei einem erneuten Lockdown befürchte, sofern dieser nicht tatsächlich mit aller Härte von jetzt auf gleich etabliert wird. Man sieht ja jetzt schon überall volle Läden, Gedränge vor Essens- und Glühweinständen und vorweihnachtliche Pläusche in größerer Runde in den Städten, sodass man sich gar nicht darüber wundern muss, dass die Zahlen hochgehen.
Ich selber bin glücklicherweise mit den meisten meiner Weihnachtseinkäufe durch und muss auch nur noch ein einziges Paket in die Post geben. Alles, was sich sonst eventuell noch auf den letzten Drücker benötigen könnte, kann ich auch online bestellen. Auch in den Vorjahren habe ich immer versucht, ausreichend früh vor den Feiertagen meine Vorbereitungen abzuschließen, da ich diesen riesigen Stress kurz vor knapp umgehen wollte, und dieses Jahr hat es sich dann ja auch aufgrund der ungewissen Regelungen rentiert. Daher muss ich auch nicht kopflos am Montag nochmal durch zig Läden rennen und unnötige Risiken eingehen, sondern kann mich entspannt zurücklehnen und die Weihnachtszeit genießen.
Ja, ich bestelle dieses Jahr alles online und ich lasse auch Pakete bei den Leuten ankommen und gehe nicht hin. Ganz ehrlich, wenn nun jeder in die Stadt rennt oder gerannt ist, dann macht man es doch nicht besser. Letztendlich kann man den örtlichen Laden auch unterstützen, indem man sich zurücknimmt, indem dann die Zahlen runter gehen.
Außerdem gibt es viele Läden auch online. Ich bestelle dieses Jahr einfach online, auch wenn das vielleicht nicht so klasse ist, aber wenn ich sehe wie voll die Stadt ist, weil ich einen Arzttermin hatte und diesen wahrnehmen musste, dann will ich da nicht noch Geschenke einkaufen gehen. Das ist doch alles nicht mehr normal. Man soll sich zurückhalten, kauft aber die Geschenke dann lieber im Laden vor Ort, mit tausenden anderen Menschen.
Normalerweise befürworte ich auch die Unterstützung des lokalen Einzelhandels, aber diese Jahr sind ja keine "normalen" Zeiten. Und selbst in "normalen" Zeiten hasse ich Gedrängel und übervolle Fußgängerzonen und Innenstädte. Deswegen habe ich meine Weihnachtsgeschenke online gekauft. Irgendwo fühle ich mich als Konsumentin und verantwortungsvolles Mitglied der Gesellschaft allmählich auch überfordert und muss mir überlegen, wo ich meine Grenzen ziehe.
Einerseits sollen wir ja konsumieren, die Wirtschaft ankurbeln, die Gastronomie und die Schausteller und Marktbeschicker zumindest durch Glühwein und Bratwurst unterstützen und dafür sorgen, dass der kleine Teeladen, der Zoo, das Inklusionscafé und die Wärmestube nicht zumachen müssen. Aber zugleich bitte die Füße stillhalten, daheim bleiben, Kontakte einschränken, die Umwelt nicht überbelasten, an die armen Paketdienstmenschen denken, und sich auf die wirklichen Werte besinnen, die uns durch die Krise bringen. Also was denn nun?
Ich habe mich für die zweite Hälfte entschieden, weswegen mir auch ein weiterer Lockdown nicht viel anhaben kann. Mehr als Lebensmittel brauche ich die nächsten Wochen und Monate sowieso nicht, und Panikkäufe und "noch schnell Weihnachtsgeschenke kaufen" infizieren jetzt die Leute, die dann über Weihnachten auf der Intensivstation sterben. Und selbst wenn ich noch nicht alle Geschenke hätte, würde ich im Zweifelsfall auf die aktuellen Umstände verweisen und die Präsente nachreichen. Die Leute, die ich beschenke, sind durch die Bank vernünftig und jammern nicht, wieso ich kein Bad in der Keimsuppe Innenstadt genommen habe, wo sie sich doch einen neuen Nussknacker gewünscht haben.
Wie lange weiß man, dass man an Weihnachten auch Geschenke benötigt und wie lange hat sich abgezeichnet, dass es einen erneuten Lockdown geben wird? Beides wohl lange genug, um vorher entsprechend reagieren zu können. Ich verstehe nicht, warum man immer alles auf den letzten Drücker erledigen muss, was man langfristig hätte beschaffen können.
Gerade wenn jetzt die Geschäfte noch mal gut frequentiert waren, werden die Zahlen bis Weihnachten noch mal ordentlich hoch gehen. Dazu noch die Lockerung der Kontakte zu Weihnachten und die dann noch die Leute, die sich eh nicht an die Maßnahmen halten. Der 10. Januar wird bestimmt nicht das Ende vom Lockdown sein, sondern der wird sicherlich noch verlängert.
Wir haben die Schenkerei größtenteils schon lange abgeschafft. Nur für die Leute, die persönlich an Weihnachten anwesend sind, gibt es immer eine Kleinigkeit. Ansonsten ersparen wir uns den Stress. Ich habe viele Nichten und Neffen. Wenn ich den Kindern einer Familie etwas schenke, kann ich die anderen nicht leer ausgehen lassen. So habe ich mit meinen Geschwistern und auch mit meinen eigenen Kindern, als sie größer waren, ausgemacht, dass wir uns den Geschenkestress nicht antun. Sie wollten dann eh nur noch Geld haben.
Da dieses Jahr eh nur eine Person kommt, die keinen Wert auf Geschenke legt, muss ich außer dem Weihnachtsessen, die aus einer Gans besteht, gar nichts kaufen. Ich denke, dass dieses Jahr jeder Verständnis dafür hat, dass es ausnahmsweise keine Geschenke gibt, auch wenn man sich sonst etwas schenkt. Es ist sowieso kein gewöhnliches Weihnachten.
Wenn man unbedingt grundsätzlich Geschenke machen möchte, könnte man doch zum Beispiel vereinbaren, dass Weihnachten auf Ostern verlegt wird und es dann die Geschenke gibt. Bei kleineren Kindern ist das natürlich etwas anderes. Aber als meine Kinder klein waren, habe ich die Geschenke eh nicht auf den letzten Drücker gekauft, sondern direkt nach Nikolaus, als die Wunschzettel geschrieben waren.
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