Vor jeder Operation Patienten viel Glück wünschen?

Ich muss sagen, dass ich es eigentlich immer so mache, dass ich einem Familienmitglied oder jemandem aus dem Freundeskreis vor einer Operation noch viel Glück wünsche. Meistens ist man ja doch sehr aufgeregt, wenn einem ein operativer Eingriff bevor steht. Ich finde es da eine nette Geste, wenn man dann nochmal viel Glück wünscht und dem Patienten eben zeigt, dass man ihn denkt.

Ein Freund sieht das anders und meint, dass man doch nicht um jede Operation so ein Theater machen muss. Er würde höchstens viel Glück wünschen, wenn es sich bei dem Eingriff um etwas ernsteres handeln würde. Dann fände er das eher gerechtfertigt und würde sicher nicht wegen einer Blinddarm Operation viel Glück wünschen.

Wie seht ihr das? Wünscht ihr einem Patienten auch vor jeder Operation viel Glück? Findet ihr das unangebracht und macht dies nur bei größeren Eingriffen? Freut ihr euch, wenn jemand auch bei kleinen Eingriffen an euch denkt und euch vorher nochmal Glück wünscht?

Wie muss man sich das vorstellen? Markierst du dir die Operationstermine und rufst dann extra vorher an oder wie? Ich meine, wenn man sich vorher sowieso unterhält ist es ja normal, dass man dann alles Gute wünscht - "viel Glück" klingt für mich nach wenig Vertrauen in den Chirurgen - aber "immer" finde ich schon irgendwie merkwürdig.

Mir persönlich ist es übrigens wirklich egal, was mir jemand, der nicht beteiligt ist, vor einer Operation sagt. Ich bin dann mit ganz anderen Dingen beschäftigt und brauche kein Glück sondern fähiges Personal. Mir hilft es gegen Aufregung am meisten wenn ich genau weiß, was bei der Operation passieren wird. Wenn mir jemand "viel Glück" wünscht macht er das für sich selber und nicht für mich, schließlich kann er in der Situation überhaupt nichts für mich tun, gibt sich aber so doch das Gefühl etwas getan zu haben.

Mir persönlich ist es übrigens wirklich egal, was mir jemand, der nicht beteiligt ist, vor einer Operation sagt. Ich bin dann mit ganz anderen Dingen beschäftigt und brauche kein Glück sondern fähiges Personal.

Guter Einwand, das war auch mein erster Gedanke. Ich finde es ziemlich seltsam, wenn man gerade zu einer Operation viel Glück wünscht. Ich kenne das überhaupt nicht und kann gut und gerne darauf verzichten. Ich wünsche eher Glück bei Dingen wie Prüfungen, wo man selbst beeinflussen kann, wie gut oder schlecht man abschneidet, vorausgesetzt die Prüfungsfragen sind nicht total fies und gemein gestellt worden.

Wenn ich zufällig mitbekomme, wenn ein Angehöriger operiert sein soll, dann sage ich höchstens so etwas wie, dass ich in Gedanken bei der Person bin. Ich finde das reicht vollkommen aus, dass die Person sich eben nicht alleine fühlt. Aber Glück hat damit doch gar nichts zu tun und Glück zu wünschen finde ich insofern unpassend, weil das ja suggeriert als würde man nicht den Fähigkeiten des Chirurgen vertrauen und als wäre der Chirurg der größte Vollidiot ohne notorische Fähigkeiten.

Wenn mir also vor einer Person ernsthaft jemand viel Glück wünschen würde, würde mich das eher verunsichern und ich würde mich Sorgen um die Fähigkeiten des Chirurgen machen. Geholfen wäre mir damit überhaupt nicht, im Gegenteil, bei mir würde man mit so einem Spruch alles nur noch schlimmer machen.

Es kommt ein bisschen darauf an, was für eine Operation es ist. Wenn es etwas sehr schwieriges und lebensbedrohliches ist, wünsche ich auf jeden Fall viel Glück. Ansonsten mache ich das nur, wenn man vorher darüber spricht, die Person vielleicht auch Angst hat. Von jedem weiß ich aber auch gar nicht die Operationstermine und finde es auch übertrieben wegen jeder Kleinigkeit viel Glück zu wünschen.