Vor Beginn der Beziehung vor persönlichen Problemen warnen?

vom 03.03.2018, 10:40 Uhr

Wenn man eine Beziehung mit jemandem eingeht, dann kennt man die Person ja eigentlich immer schon ein bisschen. Doch so richtig lernt man sich erst kennen, wenn man dann schon einige Zeit zusammen ist, immer mehr über den anderen herausfindet und auch verschiedene Momente gemeinsam erlebt. Manchmal kommen dann vielleicht auch Sachen heraus, mit denen man zu Anfang der Beziehung nicht gerechnet hatte, weil nichts darauf hindeutete.

Allerdings ist es ja auch blöd, schon direkt schon zu Beginn einer sich anbahnenden Beziehung von irgendwelchen Krankheiten, Familienproblemen oder finanziellen Problemen zu sprechen. Bei welchen persönlichen Problemen würdet ihr euren Partner lieber "vorwarnen", wenn sich eine Beziehung anbahnen würde und was würdet ihr lieber erst für euch behalten und dann erst später erzählen?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich denke, das kommt auch immer ganz darauf an, um welche persönliche Probleme es sich handelt. Ich denke zum Beispiel, dass Familienkonflikte jetzt nicht unbedingt gleich erzählt werden müssen, es betrifft den Partner ja oft auch nicht so direkt. wenn ich jetzt aber jemanden date und es sich an eine Beziehung annähert und ich beispielsweise unter starken Depressionen leide, finde ich schon,dass man da offen und ehrlich sein sollte. Denn das betrifft die andere Person ja auch direkt. Das sollte man dann schon sagen.

» Herzdame » Beiträge: 82 » Talkpoints: 13,66 »


Ich finde es beispielsweise wichtig zu sagen, welche Hobbys man hat, besonders wenn das eher unpopuläre Hobbys sind, die bei anderen nicht so gut ankommen, etwa wenn man - wie in meinem Fall - totaler Stubenhocker ist. Da muss der Partner ja ähnlich ticken, um Konflikte zu vermeiden. Oder wenn man unordentlich ist oder auch sehr pedantisch, also wenn man Eigenheiten hat, bei denen man davon ausgehen kann, dass viele andere das nicht gut finden.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich halte mich nicht für eine tickende Zeitbombe und auch nicht für so speziell im Umgang, dass ich einen potenziellen Partner vor den Leichen in meinem Keller und meinen diversen Baustellen warnen müsste. Natürlich ist in meinem Leben auch nicht alles eitel Sonnenschein, aber wenn man mit jemandem Zeit verbringt und sich für sein Gegenüber interessiert, kommen diverse Eigenheiten und Erfahrungen sowieso früh genug zum Vorschein, auch ohne dass man explizite Warnungen aussprechen muss.

Ich gehe hier allerdings nur von zugegebenermaßen leidlich "normalen" Leuten aus, die vielleicht exotische Hobbys haben, oder Angst vor dem Fliegen, oder generell einen bestimmten Lebensstil pflegen. Wenn jemand ein schwer traumatisierter Kriegsveteran ist oder eine chronische Krankheit hat oder ähnliche Baustellen, die man nicht von vornherein klar erkennen kann, wäre es in meinen Augen schon fair, diese Themen rechtzeitig anzusprechen. Aber als Warnung würde ich das dennoch nicht ansehen, eher als zur Verfügung Stellen von notwendigen Informationen im Rahmen einer sich entwickelnden Beziehung.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Seien wir mal ehrlich: wenn man in der Dating-Phase ist, zeigt man sich doch eher von der Schokoladenseite und man lässt die eher negativen Sachen weg. So etwas packt man erst nach einigen Wochen oder vielleicht sogar Monaten aus und nicht von Anfang an.

Wenn ich jemanden zum ersten Date treffen würde und der würde mir direkt von sämtlichen psychischen Problemen und sonstigen Schwierigkeiten in seinem Leben erzählen, hätte ich eher den Eindruck, dass mich jemand bewusst vergraulen will und daher rausekeln will und kein Interesse an einer ernsthaften Beziehung hätte.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Es gibt Dinge, so gravierend und einschneidend sind, dass man sie nicht lange unerwähnt lassen kann oder weil sie sowieso schnell für den anderen sichtbar werden, wenn es zu einem Treffen kommt. Das Online-Dating ist da naturgemäß noch mehr betroffen als ein zufälliges oder natürliches Kennenlernen im alltäglichen Leben. Und es gibt mit steigendem Alter sehr viel mehr Leute, die irgendwo massiv eingeschränkt oder betroffen sind als man denkt, man sieht es ihnen entweder nicht an oder trifft sie nicht auf der Straße.

Das können diverse körperliche oder psychische Erkrankungen oder Behinderungen sein, massive finanzielle Probleme wie ein Offenbarungseid, Beziehungsdramen mit Expartnern, mit denen man durch gemeinsame Kinder verbunden ist, besondere Wohnsituationen, ausgefallene erotische Vorlieben, aber auch Alltägliches wie Arbeitslosigkeit oder die Pflege eines Angehörigen. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, es gibt sicher noch viel mehr persönliche Probleme, von denen ein anderer Mensch später betroffen sein würde.

Ich habe mal durch Zufall in einem Club einen Mann kennengelernt, ich fand ihn sehr nett, aber er war nicht mein Typ, umgekehrt sah es wohl ganz anders aus, er war irgendwie gleich Feuer und Flamme und wollte alles richtig machen. Während dieser Unterhaltung hat er mich gleich "vorgewarnt", dass er aber zur Zeit arbeitslos sei, das hat er auch nicht direkt als echte Warnung verpackt, aber man merkte schon, dass er authentisch und ehrlich sein wollte. Vielleicht auch eine Art der Enttäuschungsprophylaxe von seiner Seite. Diese Offenheit hat mich schon beeindruckt, vor allem, wenn man an das sonstige Getrommel der Herren denkt, die Frauen beeindrucken wollen.

Und einmal bin ich von jemandem auf eine Art vorgewarnt worden, die ich leider nicht ernst genommen hatte, weil ich es fälschlich für Koketterie oder Tiefstapeln gehalten habe, denn der entsprechende Mann hat sich relativ schnell im Gespräch als wenig beziehungsfähig geoutet bzw. dies in einem Nebensatz befürchtet. Auch leichthin gemachte Bemerkungen wie kapriziös oder schwierig man manchmal sein könne, sollte man sehr ernst nehmen, denn bis jetzt habe ich die Erfahrung gemacht, dass diese Leute im Nachhinein absolut recht hatten, auch wenn sie sonst so glänzend erschienen.

» Verbena » Beiträge: 4956 » Talkpoints: 0,44 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich finde es in manchen Fällen schon sehr sinnvoll, wenn man manche Dinge vorher sagt. So finde ich es sinnvoll bei starken Einschränkungen diese zu erwähnen. Ich habe beispielsweise einen Kumpel, der Borderline hat. Nun würde man natürlich die Narben am Arm sehen im Sommer, aber im Winter eben nicht. Wenn eine Frau diese sieht, dann steht das auch so im Raum und dann ist das Nachfragen von ihrer Seite vielleicht etwas, was nicht bei jedem ankommt. Er geht aber offen damit um und erklärt was er hat.

Das kann man ja auch nicht lange verbergen und deswegen finde ich es sinnvoll mit solchen Sachen offen umzugehen. Genauso wenn man Kinder hat oder solche Dinge, das kann man doch vorher sagen, damit die Person auch weiß auf was sie sich einlässt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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