Von was und wie lebt man mit Sperrzeit von ALG 1?

vom 19.12.2018, 09:13 Uhr

Ich lese manchmal, dass jemand 3 Monate Sperrzeit von ALG 1 bekommen hat, weil jemand selbst Schuld war an der Kündigung vom Arbeitgeber, selbst gekündigt hat oder fristlos gekündigt wurde. Auch wenn das Ganze dann erst vor das Arbeitsgericht geht, ist es ja so, dass die Amtsmühlen langsam mahlen und es dann sein kann, dass man eine Sperrzeit hat.

Wie und von was lebt man während dieser Sperrzeit? Bekommt man dann andere finanzielle Hilfe vom Staat? Schließlich hat man ja laufende Kosten und da kann man ja nicht sagen "Selbst Schuld". Der Schuldenberg würde wachsen und irgendwann hat man den Überblick verloren. Besonders, wenn man dann nicht direkt wieder eine Arbeit bekommt. Es ist ja schon schwer vom Arbeitslosengeld zu leben.

Musstet ihr das schon mal durchmachen und mit einer Sperrzeit leben? Hattet ihr Reserven? Was ist, wenn man keine Reserven hat?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Wenn man sich eine Sperre beim Arbeitslosengeld 1 einhandelt, lebt man unter Umständen von Luft und Liebe. Arbeitnehmer über 25 Jahre erhalten unter Umständen Arbeitslosengeld 2, sofern die Anspruchsvoraussetzungen vorliegen. Sind genügend Werte vorhanden wie ein teureres Auto, muss das Geld selbst aufgebracht werden. Das gilt auch, wenn der Partner genug hat.

Ist man arm genug, um Hartz zu bekommen, gibt es die Kosten der Unterkunft und den Regelsatz, der zur Strafe um 30 Prozent gekürzt wird. Wer unter 25 Jahre ist, hat richtig Pech. Die Wohnkosten werden übernommen, aber mehr gibt es nicht.

» cooper75 » Beiträge: 13413 » Talkpoints: 516,13 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Was haben denn laufende Kosten damit zu tun, selbst Schuld oder eben nicht selbst Schuld zu sein? Wenn man fristlos gekündigt wird, ist man eben in der Regel schon „selbst Schuld“ und dann muss man eben sehen wie man während der Sperrzeit zurechtkommt. Auch wenn es viele immer anders darstellen wollen: Das Arbeitsamt verhängt eine Sperrzeit nicht ohne Grund. Da muss dann schon etwas vorgefallen sein, dass die Sperre rechtfertigt. Übrigens beträgt die Sperrfrist wenn man selbst kündigt gerade einmal zwei Wochen. Und diese wird man ja wohl mit erspartem überbrücken können.

Denn wenn man selbst kündigt, wird man wohl so schlau gewesen sein, sich darüber Gedanken zu machen, wie es danach weiter geht. Entweder man hat einen neuen Job in Aussicht oder zumindest Erspartes, mit dem man eine Zeit lang überleben kann. Ich kann verstehen wenn es Menschen gibt die es in der Arbeit schlicht nicht mehr aushalten, ich habe mich auch schon in dieser Situation befunden, aber ein wenig vorsorgen muss man eben trotzdem. Mann kann und darf sich doch nicht immer auf andere (in dem Fall den Staat bzw. das Arbeitsamt) verlassen.

» Anijenije » Beiträge: 2730 » Talkpoints: 53,02 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Du wirst doch wohl in der Lage sein einige Zeit vom Ersparten zu leben und in der Zeit nur das Nötigste zu kaufen, oder? Und in der Übergangszeit kann man ja auch einen Job annehmen, der zwar nicht adäquat ist und keine Perspektive bietet aber erst mal dafür sorgt, dass man was verdient. Oder wärst du dir zu fein fürs Zeitungen austragen oder bei McDonalds an den Pommes zu stehen?

Und wenn du wirklich so knapp bei Kasse sein solltest, dass der Ausfall deines Einkommens sofort zu großen Problem führen würde und wenn du noch dazu in einer Region wohnen solltest, in der nicht mal ein Aushilfsjob in einer Großküche zu finden ist - glaubst du nicht, dass es dann eine verdammt gute Idee ist den Job nicht einfach so hinzuschmeißen, ohne, dass du einen Plan B hast?

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



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