Von Vorname auf Sprachkenntnisse schließen?

Ich trage einen ausländischen Namen, genau genommen ist es ein hebräischer Name auch wenn ich gar keine jüdischen Wurzeln habe. Meine Eltern fanden den Namen einfach toll und so bekam ich eben meinen Namen und kann ganz gut damit leben.

Mir ist aber schon mehrfach aufgefallen, wie manche Menschen sich von einem Namen verwirren lassen. So ist es mir bei Facebook schon mehrfach passiert, dass mich total fremde Menschen anschreiben und komischerweise dann direkt auf Hebräisch. Ich verstehe dann in der Regel überhaupt nicht, was die von mir wollen, aber da das Fremde sind, ignoriere ich diese Nachrichtenanfragen auch direkt. Mein Nachname steht gar nicht bei Facebook, falls das eine Rolle spielen sollte.

Haltet ihr es für logisch und nachvollziehbar, wenn man vom Vornamen direkt auf die Sprachkenntnisse schließt? Immerhin ist es inzwischen ja auch Mode, Kindern Namen zu geben aus dem Ausland. So habe ich eine Freundin, die einen französischen Namen hat, weil die Eltern den toll fanden und Französisch spricht sie mit keinem Wort, weil sie Latein in der Schule hatte. Kann man vom Vornamen auf die Sprachkenntnisse des Namensträgers schließen? Oder ist das Unsinn?

Das war früher fast echt so. Heutzutage gibt es schon Deutsche mit türkischen Vornamen. Ich kenne auch Leute, die heißen Bapu, sind aber keine Inder. Manche Eltern finden es schick, ihren Kindern seltsame Vornamen zu verpassen, die mit der heimischen Kultur nichts mehr zu tun haben. Andererseits gibt es viele Gastarbeiterkinder bei uns, die weder gut Deutsch können noch ihre Muttersprache beherrschen.

Ich finde, dass man längst nicht mehr vom Vor - oder Nachnamen auf die Herkunft eines Menschen schließen kann und erst recht nicht auf irgendwelche Sprachkenntnisse. Es haben so viele deutsche Kinder auch zum Beispiel eher Namen die in Amerika vertreten oder beliebt sind. Wenn man danach ginge, müsste man jedes dieser Kinder auch auf englisch ansprechen können.

Ich würde daher nie meinen, dass jemand mit einem bestimmten Vornamen sicher die und die Sprache beherrscht. Dann müsste man mich wohl auch des öfteren mit russisch anreden. Was mir aber zum Glück auch noch nicht passiert ist und ich da auch kein Wort verstehen würde.

Ich habe so etwas noch nicht mitbekommen, obwohl ich auch keinen typisch deutschen Vornamen habe. Aber trotzdem hat mich noch niemand in der Sprache des Landes angesprochen, aus dem der Name eigentlich kommt. Wenn das mal vorkäme, dann würde ich auch nichts verstehen, weil ich die Sprache nicht spreche. Darum finde ich auch, dass man vom Vornamen sicher nicht auf die Sprachkenntnisse schließen kann. Vielleicht war das früher mal so, aber nun schon lange nicht mehr.

[Gio]

Ich kann es in gewisser Weiße verstehen, wenn man vom Namen der Person darauf schließt, dass dieser die Sprache spricht aus der sein Name stammt. Das ist aber bei Namen, die entweder arabisch geschrieben sind oder sichtlich arabisch sind, noch mehr der Fall.

Würde ich die Sprache arabisch beherrschen und ich würde jemand auf Facebook anschreiben, der einen arabischen Namen hat (zum Beispiel: Hassan oder Amira) würde ich auch auf arabisch schreiben.

Grundlegend sagt ein Name allerdings nichts darüber aus, was diese Person für Sprachen spricht. Mein Name ist in gewisser Weise auch hebräisch, oder zumindest von hebräischen Wörtern abgeleitet und ich spreche trotzdem kein hebräisch.

Es gibt ja auch bspw. Araber, die schon sehr lange in Deutschland leben und diese Sprache sehr gut beherrschen und logischerweise trotzdem einen arabischen Namen haben.