Von verschiedenen Partnern Heiratsantrag bekommen?

In einem anderen Thread habe ich gefragt, wie viele Personen bei eurem Heiratsantrag anwesend waren. Jemand hatte dann verwundert auf das "eurem" reagiert, weil die Person meinte, sie hätte mehrere Anträge von verschiedenen Partnern bekommen.

Ich habe bisher noch nie einen Antrag in meinem Leben bekomme, wobei ich schon hoffe, dass es nur zu einem einzigen kommen wird. Ansonsten kenne ich keine Person, die mehrere Anträge bekommen hat. Von einigen Paaren, deren Ehe irgendwann gescheitert ist, habe ich gehört, dass eine weitere Ehe dann einfach mit dem neuen Partner gemeinsam "abgesprochen" wurde, ohne dass man da noch einen Antrag gemacht hat.

Habt ihr schon von verschiedenen Partnern einen Heiratsantrag bekommen? War der erste am schönsten, weil es sich eben um euren ersten Antrag überhaupt gehandelt hat oder hatte die Reihenfolge nichts damit zu tun, wie besonders das war?

Ich hatte mehrere Anträge und bin trotzdem mit meinem ersten Ehemann verheiratet. Allerdings finde ich mehrere Anträge nicht so ungewöhnlich. Das hatten Freundinnen und Bekannte durchaus auch. Ich fand keinen Antrag schön, den ich nicht angenommen habe. Denn ein unerwünschter Antrag ist einfach gruselig.

Abgesehen davon, dass es erschreckend ist zu sehen, dass der andere einen so wenig kennt, ist die Sache natürlich gelaufen, wenn man ablehnt. Denn das verletzt den anderen extrem und das möchte man nun auch nicht. Nur weil man jemanden nicht heiraten möchte, heißt das schließlich nicht, dass der andere einem nicht viel bedeutet.

Der erste Antrag war Dummheit des Kerls in Reinform. Ich war viel zu jung, um zu heiraten, Kinder wollte ich nun gar nicht. Da ist das Nein vorprogrammiert. Er war toll, aber seine Lebensphase und meine lagen viel zu weit auseinander. Später hätte das vielleicht sehr gut gepasst, aber der Herr war zu ungeduldig. Daher war der Antrag eher eine kalte Dusche.

Danach hätte ich den folgenden Partner sehr gerne geheiratet. Zum Glück kamen seine Anträge erst, nachdem klar war, dass er untreu ist. Sonst hätte ich ihn nämlich direkt beim ersten Antrag genommen und hätte heute nicht nur den Trennungsschmerz gehabt, sondern hätte auch eine Scheidung durchstehen müssen. Die Anträge fühlten sich nicht romantisch an, ich fühlte mich bestochen und als wollte man mich kaufen.

Danach war es auch wieder gruselig, weil ich mich komplett übergangen gefühlt habe. Ich habe immer wieder deutlich gemacht, dass es der falsche Zeitpunkt ist. Das hat den Mann aber nicht interessiert. Man qualifiziert sich nicht gerade als Ehepartner, wenn man die Wünsche der möglichen Braut komplett ignoriert. Es fühlt sich nicht gut an, wenn eine bis dahin erfüllende Beziehung daran zerbricht. Hier passten seine und meine Lebensphase nicht zusammen.

Dagegen fühlt sich ein vergleichsweise unspektakulärer Antrag vom richtigen Mann zur richtigen Zeit toll an. Eigentlich ist es wenig aufregend. Es ist mehr so, als ob das letzte Teil eines Puzzles an seinen Platz rutscht. Es fühlt sich einfach richtig und selbstverständlich an.

Ich habe zum Glück nicht mehrere Anträge bekommen, was aber sehr knapp war. Mein Ex Freund und ich hatten eigentlich nie eine tolle Beziehung, ich muss gestehen, dass von meiner Seite auch nie richtig Gefühle da waren, wobei er das anders gesehen hat. Er hatte dann auch schon bei meinen Eltern das Thema mal angesprochen, wobei diese immer gesagt haben, dass da noch Zeit ist.

Er hat mich dann zum Glück nicht gefragt, weil das hätte ich ablehnen müssen und für ihn wäre es sicherlich noch schlimmer gewesen als nur die Trennung in Kauf zu nehmen.

Generell denke ich aber, dass es schnell mal zu mehreren Anträgen kommen kann, wenn man mehr als einen Partner hatte. Nach einer gewissen Zeit steht diese Frage einfach im Raum und dann gibt es Männer, die sie stellen und andere Männer, die dann noch warten. So kann es durchaus sein, dass man gefragt wird und dann auch über diese Frage merkt, dass es das eigentlich gar nicht ist und man unzufrieden ist.

Ich habe mehrere Anträge bekommen und fand sie allesamt albern, lächerlich und grauenhaft. Welcher davon der "schönste" gewesen sein soll kann ich gar nicht sagen, ich kann einfach nur sagen welcher der am wenigsten erbärmliche war mich für sich zu gewinnen. Im anderen Beitrag habe ich davon schon geschrieben wie diese abgelaufen sind, aber am peinlichsten fand ich es noch, als er seine Eltern und bei einem anderen Versuch auch meine Eltern als "Botschafter" eingesetzt hat, damit sie mich fragen. Dieses Exemplar kam auf insgesamt 8 Anträge auf die verschiedensten Weisen und auch nach der Trennung sind davon nochmals 2 erfolgt, weil er meinte mit der Ehe kann man die Beziehung retten.

Ein anderes mal kam die Frage bereits nachdem man erst 8 Wochen zusammen war. Nach 8 Wochen kennt man sich doch gar nicht, dass man sagen könnte man will sein restliches Leben mit einer Person auf der Backe zusammen leben. Von daher habe ich auch dankend abgelehnt und das hat sich nicht einmal als so falsch herausgestellt, da der werte Herr die ganze Zeit mehrere Damen am Start hatte und eigentlich nur ein heimisches Nest gebraucht hat als Alibi für seine eigenen Eltern.

Von meinem letzten Partner habe ich den Antrag aus Spaß bekommen aber da wusste er auch schon, dass ich alle ablehne bzw. auf Ehe gar nicht stehe. Da es auch nicht ernst gemeint war mit Kniefall auf dem Platz vor den vielen Leuten, habe ich aus Spaß ja gesagt und auch direkt angefügt, wenn der Scheidungstermin noch am selben Tag liegt können wir das machen. Von den Umstehenden gab das nur Kopfschütteln, wir haben darüber gelacht. Einfach nur weil wir gleich getickt sind und das ganze romantische, Kniefall, Blumen, Lichter und Krams Zeug albern finden und uns gerade lustig gemacht haben über ein Paar welches sich auf der anderen Seite mit Pferdekutsche, Kniefall, Blumen, Tauben und sonstigem den Antrag gemacht haben und die holde Dame mit einem kreischenden, quietschenden "JAAAAAA" den ganzen Platz unterhalten hat.

Das war aber auch kein echter Antrag, von daher kann man diesen auch nicht zählen. Aber ansonsten würde ich den letzten aus Spaß gemachten Antrag doch als den schönsten und vor allem lustigsten ansehen. Ich bin einfach ehrlich und das ganze Antragsgemache halte ich für albern und lächerlich. Meiner Meinung nach kann man das am Frühstückstisch besprechen und muss nicht solche Aktionen starten um den anderen von sich überzeugen oder gar andere noch als Medium einsetzen, damit sie einen fragen. Wo sind wir denn? Ich lebe doch nicht im Mittelalter wo die Eltern die Ehen arrangiert haben und man das machen musste, was sie wollten.

Hat man einen Antrag abgelehnt, dann hat das ja Gründe und nur so kann es eigentlich zu mehreren Anträgen überhaupt kommen. Außer man ist geschieden. So war zum Beispiel meine Mutter durchaus schon einmal verheiratet und den ihren ersten Antrag quasi auch angenommen, aber die Ehe hielt eben nicht. Anschließend hat sie noch einen Antrag von meinem Vater bekommen und diesen auch angenommen, allerdings hat er das Jahr der Verlobung verstreichen lassen und so hat sie die Verlobung quasi gelöst. Im zweiten Anlauf hat es dann aber geklappt.

Ich selbst habe den ersten richtigen Antrag auch angenommen. In einer Beziehung sollte man sich im Vorfeld schon mal über das Thema Ehe unterhalten haben. Einfach um heraus zu bekommen, ob beide die gleiche Vorstellung von einem Lebensmodell haben. Dann ist es eigentlich auch nicht möglich, dass ein Antrag abgelehnt wird.

Eine Freundin von mir hat auch schon einen Antrag bekommen und diesen angenommen, die Beziehung scheiterte aber, bevor es zur Eheschließung kam. Von ihrem aktuellen Freund wird sie sicherlich auch bald einen Antrag bekommen, welchen sie wieder annehmen wird. Seltsam ist das dann schon ein bisschen, finde ich.

Ich finde nicht, dass nach einer gewissen Zeit die Frage automatisch im Raum steht. Eine Beziehung muss schließlich nicht zwangsläufig zur Ehe führen. Vor allem in jungen Jahren finde ich einen Antrag, der offensichtlich nicht zur Vorstellung der näheren Zukunft eines der beiden passt, ist doch wirklich nicht nötig, der ist dämlich.

Wer mich ein bisschen kennt, kommt nicht auf die Idee, mich mit 19 Jahren zur Hausfrau und Mutter zu machen. Wenn man es nach einem Treuebruch durch den Partner nach einer Pause nochmals probiert, dann machen aufwendige Anträge nur Druck und verstärken die vorhandenen Risse. Damit verbaut der andere jede Möglichkeit, dass die Partnerschaft wieder eine Chance zum wachsen hat. Besonders wenn der Partner dann mit finanzieller Sicherheit wirbt und versucht zu kaufen, anstatt selbst zu überzeugen, dann ist das nicht schön.

Genauso wenig ist es toll, wenn da jemand ist, den man eigentlich sehr gerne heiraten würde, es nur eben jetzt nicht geht. Wenn der dann plötzlich deine Pläne für die nächsten Jahre komplett ignoriert und überraschend Dinge möchte, die du nicht möchtest, dann ist das sehr traurig. Du planst gerade, wie du dein Leben nach einem gesundheitlichen Rückschlag wieder auf die Reihe bekommen kannst und der hält das für unnötig, weil er dich doch versorgen wird. Ein Reiheneckhaus, Kinder, die ich nicht unterhalten kann, wenn ihm etwas passiert, und ein Golden Retriever sind halt nicht mein Traum. Darüber kann man reden, wenn ich wieder auf eigenen Füßen stehen kann und man die Hunderasse anpasst.

Es geht schließlich nicht unbedingt darum, dass man eine Ehe mit diesem Menschen generell ausschließt. Der Mann kann durchaus passen, seine Vorstellung von der Ehe auch, nur gilt das eben manchmal nicht jetzt sondern erst in fünf oder zehn Jahren.

Das ist einfach eine Sache zwischen den beiden. Der Mann, der es bei mir gleich dreimal versucht hat, hat seine Partnerin danach verloren, weil er eben keinen Antrag gemacht hat. Es muss schlimm für sie gewesen sein zu wissen, dass er mit der Ex Kinder wollte und sich geradezu zum Affen gemacht hat und bei ihr auch nach vielen Jahren Beziehung nicht wollte. Jemand anderes hätte dem durchaus weniger Bedeutung zumessen können.

Ich habe in meinem Leben mehrere Heiratsanträge bekommen, allerdings konnte ich die alle nicht ernst nehmen. Es handelte sich nämlich überwiegend um Männer aus dem Ausland, die unbedingt nach Deutschland kommen wollten und die mich gar nicht kannten. Mir wurde das Blaue vom Himmel versprochen, wenn ich sie heiraten würde und sie würden alles für mich tun und mir die Welt zu Füßen legen. Ich bin nur leider nicht so dumm auf das leere Geschwätz von Wildfremden hereinzufallen, von denen ich höchstens den Namen und das Herkunftsland weiß, mehr aber auch nicht.