Von Partner einen Schuldschein verlangen?
Bei einem Paar ist es so, dass sie sich Geld von dem gemeinsamen Geld genommen hat, um sich etwas Bestimmtes davon kaufen zu können. Zuvor hat sie das mit ihrem Partner abgesprochen und ihm auch gesagt, dass sie das Geld dann nach und nach zurückzahlen würde. Allerdings ist das nun schon länger her und bisher hat sie anscheinend gar nichts zurückgezahlt. Sie tätigt sich eher immer wieder neue größere Anschaffungen und das gemeinsame Geld scheint da in den Hintergrund zu rücken.
Auch hat es bisher wohl nichts genutzt, wenn er die Partnerin darauf mal angesprochen hat. Er hat sich nun überlegt, ob er nicht einen Schuldschein erstellen und von ihr fordern soll, dass sie diesen unterschreibt. Er meint, dass er gerade im Fall einer Trennung dann doch gar nichts mehr in der Hand hätte und seinen Anteil des Geldes dann nie sehen würde. Aber er hat doch Bedenken, dass seine Partnerin da sauer wird und sich gleich trennen möchte, wenn er die Forderung nach einem Schuldschein oder etwas anderem schriftlichen stellt, dass dies eben festhält.
Würdet ihr von eurem Partner eine Art Schuldschein verlangen? Wie würdet ihr damit umgehen, wenn euer Partner dies von euch wollte? Wärt ihr da sauer und würdet an eine Trennung denken? Oder findet ihr das gerechtfertigt? Sollte man so etwas von seinem Partner nicht verlangen?
Ich finde es ehrlich gesagt reichlich dämlich, dass man das nicht vor der Leihgabe schriftlich festgelegt hat, wie die Rückzahlungsbedingungen aussehen. Sie könnte sich jetzt im Nachhinein auch weigern, den Schuldschein zu unterschreiben: Da hätte man vorher schon eher ein "Druckmittel" gehabt, so nach dem Motto: wenn du nicht unterschreibst, leihe ich dir nichts. Jetzt sieht es eher düster aus und ich denke nicht, dass sie das tun würde. Aus welchem Anlass?
Gerade, wenn er darüber nachdenkt, dass er ganz schön blöd aussieht und von dem Geld nichts mehr sieht, wenn er sich trennt, wird es vermutlich kriseln in der Beziehung und da wäre sie doch ziemlich dämlich, wenn sie unter solchen Bedingungen einen solchen Schuldschein unterschreiben würde. Ich könnte verstehen, wenn sie das dann aus strategischen Gründen unterlässt.
Ganz ehrlich, warum sollte ich einen Schuldschein unterschreiben, wenn ich Geld nehme, was vom gemeinsamen Geld ist? Wenn ich mir praktisch 2000 Euro nehme, weil ich mir was kaufen möchte und der Partner auch damit einverstanden ist, weil es ja auch abgesprochen war, dann ist es doch klar, dass ich es nehmen darf. Sicher ist auch abgesprochen, dass ich das wieder in die Kasse lege. Aber da es ja auch mir gehört würde ich meinem Partner was husten und würde keinen Schuldschein unterschreiben. Es ist ja schließlich auch mein Geld.
Das ist für mich nur in der Theorie so, weil es bei uns nicht vorkommen wird, dass ich Geld nehme und es dann auch zurückzahlen muss. Geld, was auf dem gemeinsamen Konto ist, gehört beiden Teilen. Größere Anschaffungen werden abgesprochen und dann auch von dem Geld genommen. Niemand würde da auf die Idee kommen, einen Schuldschein zu geben. Wem soll man denn den Schuldschein geben. Das Geld ist doch von beiden.
Es geht wohl darum, dass der Mann zumindest die Hälfte wieder haben möchte, die ihm eben zusteht. Er verlangt nicht, dass die Frau die gesamte Summe zurückzahlen soll. Immerhin gehört das Geld beiden gleich und nicht einem etwas mehr oder weniger. Ich denke, dass es in dem Beitrag nicht so gut beschrieben war.
Ich finde es schon reichlich dämlich, wenn man so etwas auf diese Art und Weise betrachtet. Ich meine wegen dem Geld denkt er dann sofort an eine eventuelle Trennung, will nun einen Schuldschein unterschrieben haben, bei dem er eigentlich nur auf das Wohlwollen der Frau setzen kann. Immerhin hat er dafür keine richtige Diskussionsgrundlage, nichts was er anbieten kann. Außerdem sollte man seinen Partner kennen, wenn man gemeinsames Geld hat und um dessen eventuelle Verfehlungen wissen.
Ich würde das Gespräch suchen, klar machen, dass mir das wichtig ist und dann einen Dauerauftrag von ihr einrichten lassen. Wobei ich es ehrlich gesagt etwas albern finde, wenn es vorher miteinander besprochen war und da scheinbar etwas angeschafft wurde, was sie wollte. Als Paar muss man von dem gemeinsamen Geld doch nicht nur immer etwas für das Paar kaufen. Zukünftig sollte man es vielleicht gleich schriftlich festhalten.
Wenn es das gemeinsame Geld ist, dann finde ich die Situation schon ziemlich schwierig. So ist es am Ende vielleicht auch ziemlich schwierig nachzuvollziehen, wie viel dem Mann den zusteht von dem, was die Partnerin sich genommen hat. Dass ihm etwas zusteht, das denke ich schon, aber wenn die Partnerin angibt, dass sonst immer er mehr Geld ausgegeben hat, dann hat er auch wieder schlechte Karten, weil er das nicht beweisen kann, auch wenn an der Behauptung gar nichts dran ist.
Darum muss ich sagen, dass ich allgemein schon vorsichtig mit gemeinsamen Konten in einer Partnerschaft wäre, aber das muss natürlich jeder selbst entscheiden. In dem beschriebenen Fall würde ich aber auch sagen, dass man da nicht mehr sehr viel machen kann. Aber wenn das gemeinsame Geld von ihr weiter verbraten wird, was hindert den Mann denn, das auch so zu machen und sich seinen Anteil vom gemeinsamen Konto zu holen, wenn er doch weiß, wie viel das ist?
Das verstehe ich an der Sache nicht so ganz. Nun noch mit einem Schuldschein anzukommen, den die Partnerin unterschreiben soll, das halte ich für nicht wirklich praktikabel. Nur für die Zukunft würde ich aus der Sache natürlich lernen und dann weniger blauäugig agieren.
Barbara Ann hat geschrieben:Aber wenn das gemeinsame Geld von ihr weiter verbraten wird, was hindert den Mann denn, das auch so zu machen und sich seinen Anteil vom gemeinsamen Konto zu holen, wenn er doch weiß, wie viel das ist?
Klassischer Fall von nicht zu Ende gedacht. Möglicherweise verballert sie so viel Geld, wie eben da ist, dass es nicht ins Minus rutscht. Wenn er sich denselben Anteil "gönnt", dann rutscht man möglicherweise ins Minus. Wer ist so dämlich und häuft gezielt Schulden an und riskiert einen negativen Schufa-Eintrag, weil man unbedingt seinen Anteil haben möchte?
Wenn es mich so sehr stören würde, dass der Partner in meinen Augen zu viel Geld aus der gemeinsamen Kasse nimmt, hätte ich schon längst getrennte Konten eingeführt und mit meinem Anteil gemacht, was ich wollte. Dann hätte der Partner auch keinen Zugriff darauf und wenn er sich was leihen wollen würde, würde ich das schriftlich festhalten und notariell beglaubigen lassen, wann und wie die Schulden zurückgezahlt werden. Dann hat man auch was in der Hand. Vermutlich besteht hier aber ein finanzielles Abhängigkeitsverhältnis, sodass ansonsten die Befürchtung besteht, dass man mittellos aus dem Haus geworfen wird, wenn man sich wehrt. Wie man so wenig Rückgrat haben kann ist mir ein Rätsel. Das ist beschämend.
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