Von Leitungswasser in Deutschland Magenprobleme bekommen?
Meiner Meinung nach haben wir an meinem neuen Wohnort ausgezeichnetes Leitungswasser. Ich schmecke überhaupt keinen Unterschied zu gekauften stillen Wasser. Meine Mitbewohnerin dagegen ist überzeugt, dass das Leitungswasser bei ihr Bauchweh verursacht. Sie meint, das sei erst seit Kurzem der Fall. Wenn sie beispielsweise den Wasserfilter für das Leitungswasser verwendet, meint sie, weniger Probleme zu haben.
Komischerweise hat das eine Kommilitonin aus einem anderen Stadtteil von mir auch bereits gesagt und ist überzeugt, vom Leitungswasser in unserer Stadt regelmäßig Bauchschmerzen zu bekommen. Ich finde solche Vermutungen immer schwierig, da bei Magenproblemen ja wirklich zahlreiche weitere Umweltfaktoren eine Rolle spielen könnten.
Ist es überhaupt wahrscheinlich, dass in Deutschland Leitungswasser irgendwie verkeimt sein kann? Ich habe das bisher in keiner deutschen Stadt erlebt. Abgesehen davon, dass ich in einigen Städten das Wasser nicht besonders lecker finde und es dann auch grundsätzlich auch nicht trinke. Gibt es Möglichkeiten, das Wasser zu untersuchen?
Klar gibt es in Deutschland immer mal problematisches Wasser. Zwei Drittel der Einwohner erhalten Wasser aus großen Wasserwerken, deren Proben bundesweit erfasst werden. 0,2 Prozent der Proben sind mit coliformen Keinen belastet. Die sind nicht unbedingt gefährlich, aber es könnte sein. Wir hatten vor zwei oder drei Jahren stark gechlortes Wasser wegen Keimen im Norden der Stadt. Mittlerweile ist dieses Wasserwerk geschlossen und das Wasser kommt von ganz woanders.
Schwieriger als die Wasserqualität ab Werk ist die Wasserqualität in den Hausleitungen. Zu kalt eingestellte Warmwasserspeicher und Leitungsabschnitte mit totem Ende sind ein viel größeres Problem. Deshalb müssen Vermieter mittlerweile das Wasser auf Legionellen prüfen lassen. Prinzipiell ist die Wasserqualität, die im Haus ankommt, hierzulande sehr gut. Im Haus ist es dagegen sehr unterschiedlich.
Cooper hat schon sehr gut erklärt was vom Trinkwasser hier zu halten ist. Was sie nicht erwähnt hat ist, dass man sein Trinkwasser auch in Laboren testen lassen kann. Ich habe das selbst auch schon in Anspruch genommen. Das kostet allerdings in der Regel Geld und man bekommt einen Bericht. Auch muss man dabei einige Sachen beachten, wenn es darum geht, korrekte Wasserproben zu nehmen, damit das Ergebnis nicht verfälscht wird.
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