Von Frauenärztin abgewiesen, ist das erlaubt?
Der Ärztemangel, was Gynäkologen betrifft, ist eine absolute Katastrophe. Ich bin vor einer Weile zum studieren in eine Großstadt gezogen und kann keinen Frauenarzt finden, der mich als Patient aufnimmt! Eigentlich hatte ich auch keine Beschwerden und wollte lediglich ein Rezept für die Pille abholen, die ich bereits nehme, seit ich 16 bin. Sollte kein Problem sein, dachte ich. Jedoch wurde ich von mehreren Ärzten abgewiesen, weil man mich dafür wohl als Patient eintragen müsste und es bereits einen Patientenstop gäbe. Nur noch Notfälle wie Schwangere oder Teenager würden noch angenommen. Nun musste ich also extra für die Pille nach Hause zu meinen Eltern fahren!
Ein anderes Mal wollte ich zum Frauenarzt, weil ich seit Wochen Beschwerden hatte, bei denen weder "Canifug" noch ähnliche Produkte halfen. Die Apothekerin riet mir, zum Gynäkologen zu gehen, weil man da eventuell mit einer Tablette Abhilfe schaffen könnte, diese jedoch verschreibungspflichtig sei. Da ich sehr unregelmäßig bei meinen Eltern zu Besuch bin, musste ich relativ spontan zu meiner altbewährten Ärztin (da ja die in meinem jetzigen Wohnort alle keine Patienten mehr annehmen), war mir jedoch sicher, dass dies kein Problem sein würde, außer dass ich mit einer hohen Wartezeit rechnen müsste.
Die Arzthelferinnen waren sichtlich genervt von mir, als ich spontan aufkreuzte und baten mich, mich erstmal ins Wartezimmer zu setzen und einen Beschwerdezettel auszufüllen. Nachdem ich eine halbe Stunde da gesessen hatte, wurde mir mitgeteilt, dass die Ärztin mich nicht untersuchen würde und ich einen Termin machen müsste! Dabei saßen im Wartezimmer nur 2 weitere Personen und es waren noch 2 Stunden Zeit bis die Praxis schließen würde! Besonders frech fand ich daran, dass man mich ja erstmal eine Weile hat warten lassen.
Ist es überhaupt erlaubt, dass sich Ärzte sowas rausnehmen? Die Sache mit der Pille fand ich ja schon ziemlich unverschämt. Aber dass meine Stammärztin mich auch noch wegschickt, ist ja wohl unmöglich! Ich dachte immer, Ärzte dürfen keine Patienten wegschicken? Ist dieses Verhalten erlaubt und kann man sich als Patient irgendwie wehren?
Die Versorgung in diesem Bereich halte ich auch für sehr schlimm. Einfach aus der prinzipiellen Abhängigkeit heraus die Leute warten zu lassen ist absoluter Mist für das viele Geld, das solch eine Verschreibung kostet. Bei einer Hautärztin habe ich echt mal zu viel gehabt.
Wollte dort auch nur ein Medikament verschreiben lassen (ebenso idiotische Regelung, jeder soll nehmen können, was er will) und musste dafür knapp zwei Stunden warten, um dann dem fachmännischen Blick der Ärztin entnehmen zu können, dass ich das besagte Produkt haben darf.
Das Problem ist, dass man nur im Falle eines Notfalls eine Verpflichtung geltend machen kann, nach der der Arzt zur Behandlung gezwungen wird. Unterlässt er das in besonderem Maße führt das zum Verlust der Lizenz. Ja, die Regelungen insbesondere im Wartezimmer sind schlimm, andererseits kann man natürlich die Sprechstundendauer nicht immer korrekt bestimmen.
Aber ich spreche mich grundsätzlich dafür aus, dass jegliche Medikation frei wird. Wenn du die Pille nehmen möchtest, nimm sie. Dafür sind Rezepte mittlerweile überflüssig wie ich finde. Vielleicht gibt es dazu irgendwann gute, sinnvolle gesetzliche Auflagen. Für zu wenig Ärzte kann halt auch die Regierung nichts.
So heftig habe ich es bisher noch nicht erlebt. Ich habe bei meinem letzten Wohnort und bei meinem jetzigen Wohnort immer sehr schnell einen Termin bei der Gynäkologin meiner Wahl bekommen und das obwohl die Städte beide sehr große Universitätsstädte waren und ich allein wegen der hohen Bevölkerungsdichte einen größeren Andrang und damit verbunden eben eine Absage wegen der höheren Auslastung vermutet oder auch erwartet hätte. Dem war aber nicht so, aber vielleicht bin ich auch einfach nur ein Glückspilz. Ich hatte eher bei anderen Fachärzten das Problem mit den Absagen, aber nicht bei den Frauenärzten.
Vielleicht würde es ja helfen, wenn du dein Problem der Krankenkasse schilderst und möglicherweise auch durch die Krankenkasse einen Termin machen lässt. Obwohl ich nicht weiß inwiefern die Einfluss ausüben können, wenn die Ärzte selbst behaupten, dass die Kapazitäten voll ausgeschöpft sind.
Ich kenne es nur von der Augenärztin meiner Mutter, dass man als neuer Patient gleich zu Quartalsbeginn anrufen muss. Diese Praxis nimmt ab einer bestimmten Patientenzahl keine neue Patienten mehr auf. Bei dem früheren Orthopäden meiner Töchter war es auch so, dass nur noch Säuglinge und Kinder neu aufgenommen wurden, weil der Arzt eben auch diese Untersuchungen spezialisiert war.
Vor knapp zwei Jahren brauchte ich hier sehr kurzfristig einen Termin beim Frauenarzt. Ich suche mir ja die Ärzte immer nach den kostenlosen Parkmöglichkeiten raus und konnte noch am selben Tag hinkommen. Also Fachärztemangel haben wir hier nicht so extrem, wie ich das feststellen konnte. Denn auch bei anderen Fachärzten kommt man mit akuten Problemen relativ schnell dran und muss nicht erst Wochen warten bis der Termin endlich ist.
Dass nun deine alte Ärztin dich an diesem Tag nicht dran genommen hat, kann ja verschiedene Gründe haben. Auch wenn nur noch zwei andere Patientinnen da waren, weißt du ja nicht, ob da nicht noch welche bestellt waren und wie umfangreich die einzelne Behandlung angesetzt war. Von daher kannst du die Situation nur subjektiv beurteilen. Und vielleicht solltest du es halt am Quartalsbeginn, also morgen bei den Ärzten in deiner Nähe nochmal versuchen.
Auch wenn wenige Patienten im Wartezimmer sitzen, bedeutet das doch nicht, dass nicht noch weitere mit Termin kommen in den verbleibenden zwei Stunden. Oder das noch Telefonate oder so geplant sind. Ich hatte selbst einmal das Glück in einer Praxis zu landen, wo die Ärztin regelmäßig zurückrief, wenn Laborwerte da waren, jemand in der Klinik war etc.
Dennoch habe ich auch schon schwierige Arztsuchen erlebt und oft gehört, dass man keine neue Patienten mehr aufnehmen kann. Allerdings schickte man mich regelmäßig weiter zum nächsten Arzt. In besonderen Fällen könnte ich auch über den Terminservice der SBK suchen lassen. Dabei gebe ich an, zu welchem Arzt ich muss, in welcher Gegend gesucht werden soll und wann ich Zeit habe und die Krankenkasse meldet sich dann mit einem Termin.
Für die Pille habe ich irgendwann Online-Sprechstunden für mich entdeckt. Zur Zeit der Praxisgebühr war die Online-Gebühr etwas genauso hoch. Zuvor war ich in mehreren Praxen, ähnlich wie die Threaderstellerin und in einer Praxis fragte man nach Beschwerden, was ich verneinte und sagte es geht um die Pille. Daraufhin wurde mir ein Rezept ausgestellt- ohne das ich überhaupt einen Arzt gesehen habe. Online spare ich mir lieber solche Wege und je nach Wunsch wird die Pille oder das Rezept dafür direkt zu mir nach Hause geliefert.
Erstmal ist es richtig, dass du nicht einfach zu einem Gynäkologen gehen kannst und ein Rezept für die Pille abholen kannst. Die Ärzte dürfen nicht einfach ein Rezept für die Pille ohne Untersuchung geben. Wenn du zu einem altbewährten Frauenarzt gehen würdest, dann musst du nicht jedes Mal untersucht werden, aber alle halbe Jahre sind die Ärzte angehalten kein Rezept ohne Untersuchung rauszugeben. Auch wenn du diese Pille schon jahrelang nimmst.
Im zweiten Fall ist es nicht so einfach, wenn du akute Beschwerden hast. Es waren zwar nicht viele im Wartezimmer, aber woher weißt du, dass nicht Notfälle oder andere Patienten schon in Patientenzimmern sitzen und die Ärztin oder der Arzt die Zeit nicht hat. Ein Anruf vorher hätte es wohl einfacher gemacht und Aufnahmestopp gibt es bei vielen Ärzten. Dann muss man so lange herum telefonieren, bis man einen Arzt findet. Wenn es so schlimm ist, dass du nicht mehr warten kannst, bis ein Termin frei ist, musst du in die Gynäkologische Ambulanz ins Krankenhaus gehen.
Das es lange Wartezeiten gibt, wenn man sich einen neuen Gynäkologen sucht, habe ich auch schon vor Jahren festgestellt. Bei meinem Arzt ist es allerdings so, dass sie einen Wochentag eine Notfallsprechstunde haben, dort dann die Patienten mit akuten Beschwerden kommen können. Ansonsten muss man sich mit langer Wartezeit dort in die Praxis setzen und eben aushalten, bis man dann dran genommen wird. Aber immerhin kann man dann überhaupt dorthin kommen und wird untersucht. Dies ist aber auch wohl nur für die Frauen, die bereits dort Patientin sind.
Vor kurzem habe ich mitbekommen, dass die Arzthelferin zu jemandem am Telefon sagte, dass sie keine neuen Patienten mehr annehmen und es dafür eine Warteliste gäbe. So ging es mir damals auch, als ich umgezogen bin und mir diese Ärztin ausgesucht hatte. Da musste ich auch einige Zeitlang auf der Warteliste stehen, bis ich dann wirklich als neue Patientin aufgenommen wurde.
Ich kenne dieses Drama mit Frauenärzten auch so massiv. Als ich hierher gezogen bin, habe ich alle Frauenärzte in der Stadt abtelefoniert und nur ein einziger hat mich mit viel Widerwillen noch genommen. Von Kollegen und Bekannten weiß ich, dass die Zustände jetzt nach einigen Jahren noch viel schlimmer sind. Auch wenn ich bei meinem Arzt einen Termin habe, muss ich trotzdem mindestens zweieinhalb Stunden warten. Der Ärztemangel ist schon echt heftig.
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