Von der Familie ausgeschlossen werden?

Manchmal gibt es Streit in der Familie oder vielleicht wird auch einfach nicht daran gedacht, jemand zu fragen, ob er auch irgendwohin mitkommen möchte oder diesen eben auch einzuladen. Ich denke, dass es viele Gründe haben kann, die nicht mal immer unbedingt absichtlich passieren. Es mag auch vorkommen, dass man auf bestimmte Familienmitglieder auch einfach mal keine Lust hat. Aber es fühlt sich für die Personen sicherlich nicht schön an, wenn sie das Gefühl haben, von der Familie und deren Aktivitäten ausgeschlossen zu werden.

Habt ihr es selbst schon erlebt, dass euch eure Familie bei etwas ausgeschlossen hat? Würde euch das etwas ausmachen? Wie reagiert man da? Sollte man die Familie darauf ansprechen oder das stillschweigend hinnehmen? Wie würdet ihr da handeln? Wäre es euch vielleicht sogar gleichgültig?

Ich werde andauernd aus der Familie ausgeschlossen, aber es stört mich nicht im geringsten. Ich wohne einfach sehr weit weg, da kommt es automatisch dazu. Es ist doch logisch, dass sich die Leute häufiger treffen, die nah beieinander wohnen, weil man da auch spontan agieren kann. Ich finde, wenn man sich daran stört, dass man wegen der Entfernung häufiger mal ausgeschlossen wird, ist man selbst Schuld und sollte in die Nähe ziehen.

Was ich total schizophren finde ist, wenn man einerseits gar keine Lust auf die Familie hat und sich andererseits beschwert, wenn man ausgeschlossen wird. Eine Bekannte von mir ist so, aber ich glaube, dass ihr als Hausfrau einfach nur langweilig ist und sie daher Drama und Probleme dort produziert, wo eigentlich gar nichts ist. Sie kann ihre Schwiegerfamilie nicht leiden und fühlt sich von ihr oft ausgenutzt, aber wenn die Schwiegerfamilie sich ohne sie trifft ist sie beleidigt und jammert darüber. Über so ein Verhalten kann ich nur den Kopf schütteln.

Bei sozial bedeutsamen Anlässen wie Weihnachten, Hochzeiten im engsten Familienkreise (also Geschwister) oder Beerdigungen wäre ich schon gekränkt, wenn man mich nicht einladen bzw. darüber informieren würde, dass Großonkel Eduard von uns gegangen ist oder ähnliches.

Aber ab einem gewissen Alter ist es schon terminlich nicht mehr möglich, jeden Geburtstag und jedes Grillfest mitzunehmen oder entsprechend die ganze Bagage mit Kind und Kegel einzuladen. Deswegen habe ich kein Problem damit oder fühle mich ausgeschlossen, wenn ich bei der Verwandtschaft nicht immer auf der Gästeliste stehe, solange es sich nicht um meine Schwestern handelt. Cousins, Cousinen, Schwiegerleute etc. können es hier halten, wie sie wollen.

Umgekehrt ist es schließlich auch so, dass ich keine Festlichkeiten gebe und so gut wie nie Leute einlade. Also kann ich mich nicht darüber beschweren, wenn es die entferntere Verwandtschaft mit mir nicht anders macht. Im Gegenteil, ich bin sogar ganz froh darüber, nicht immer eingeladen zu werden. Wie schon erwähnt, kann man sich nicht einerseits selber rar machen und dann jammern, wenn das Umfeld irgendwann aufhört, Einladungen auszusprechen.

Ich kann das gar nicht so genau sagen, weil bei mir in der Verwandtschaft regelmäßig jeder jeden ausschließt. Meine ganze Verwandtschaft ist mehr oder weniger miteinander verstritten und auch meine Eltern haben nur sehr sporadisch Kontakt zu ihren Verwandten, wenn überhaupt. Von daher habe ich da auch gar keinen Kontakt zu den entsprechenden Verwandten. Von daher könnte man da schon sagen, dass ich da irgendwie ausgeschlossen werde, wobei das ja doch auch auf Beidseitigkeit beruht.

Da ich Einzelkind bin, habe ich keine Geschwister, mit denen ich irgendwie "konkurrieren" müsste. Aus dem Grund haben meine Eltern auch mehr oder weniger nur mich, so dass sie mich auch nicht ausschließen. Sie versuchen mich auch in vieles einzubinden, was aber eben nicht geht, da ich recht weit von ihnen entfernt wohne, selbst voll berufstätig bin und wir uns nur selten sehen.