Von Besucher Geld für Mittagessen verlangen?

vom 12.06.2017, 13:38 Uhr

Eine Jugendliche hat bei einem Freund zu Mittag gegessen, da sie bei ihm zu Besuch war. Plötzlich forderten die Eltern ihres Freundes fünf Euro von ihr, da sie als Besucherin auch mit am Tisch saß und gegessen hat. Die Eltern begründeten ihre Forderung damit, dass die junge Dame nicht in einer festen Beziehung mit ihrem Sohn ist und deswegen zahlen muss.

Die Besucherin ist von dem Verhalten der Erwachsenen richtig ersetzt und meinte ganz ironisch, dass die Eltern von ihrem Kumpel richtig sympathisch sind. Habt ihr schon einmal ähnliche Erfahrungen mit den Eltern eurer Freunde gemacht? Würdet ihr als Eltern Geld von den Freunden eurer Kinder abzwacken?

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich finde es auch ziemlich schockierend, dass die Besucherin dazu gezwungen wurde, für ihr Mittagessen zu bezahlen. Ganz besonders bizarr erscheint es mir in dieser Situation vor allem, dass die Aufforderung dazu von den Eltern des Freundes kam, also von Erwachsenen, die vermutlich einen festen Job und ein geregeltes Einkommen haben und es dennoch für notwendig erachten, eine Schülerin um ihr Taschengeld zu erleichtern. Das ist meiner Meinung nach schon ziemlich kleinlich und lächerlich, denn zum einen ist es ja nicht so, als würde das Mädchen sich dort jeden Tag umsonst den Bauch vollschlagen, und zum anderen kann ich mir nicht vorstellen, dass die Kosten für die Zutaten und die Zubereitung ihrer Einzelportion auch nur annähernd an den 5 Euro kratzen.

Wäre das meine Tochter gewesen und hätte sie mir später berichtet, was vorgefallen ist, hätte die Familie ihres Freundes mit einem netten Anruf von mir rechnen dürfen. Meiner Meinung nach kann man einem Besucher, selbst wenn dieser nicht in einer festen Beziehung zu einem Familienmitglied steht, doch mal ein Mittagessen spendieren. Andersrum wird es doch sicher auch mal vorkommen, dass der Junge bei der Familie des Mädchens mit isst, und dann wiegen sich die Kosten auch gegenseitig auf. Es fehlt nur noch, dass die Familie bei Besuchern noch Geld für die Klospülung und das Wasser fürs Händewaschen verlangt, wenn diese mal die Toilette benutzen müssen.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ich kann mich euch da nur anschließen. Das ist wirklich krass, dass Erwachsene von einer Freundin ihres Sohnes Geld für´s Mittagessen verlangen. Da wäre ich auch extrem perplex gewesen. Und der Sohn muss sich wahnsinnig für seine Eltern geschämt haben.

Wobei ich mir aber irgendwie denke, dass da mehr dahintersteckt. Sie haben ja so betont, dass sie nicht die feste Freundin des Sohnes ist. Eine feste Freundin müsste also nicht zahlen. Vielleicht sind das so nette Exemplare von Eltern, die ihren Sohn unter Druck setzen, sich doch mal eine Freundin anzuschaffen. Zum Schluss haben sie sogar Angst (!), dass er schwul sein könnte.

Jedenfalls kann ich nicht glauben, dass es wirklich um´s Geld ging. Obwohl das schon ein ziemlich gutes Geschäftsmodell ist, für ein Mittagessen 5 € zu verlangen. Also für 5 € pro Person könnte ich jedenfalls richtig auftischen. Allerdings scheitert das Geschäftsmodell daran, dass der Sohn nie wieder jemanden mitbringen wird. Daher denke ich, dass sie ihm damit irgendwie eine Nachricht schicken wollten.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ja, spendabel klingt auch anders für mich. Was mich auch wundert ist: Wieso verlangen die Erwachsenen während oder nach dem Essen Geld und wieso werden Gäste nicht vorher informiert?

Das finde ich auch komisch und fünf Euro für eine Mahlzeit ist zu viel, da kann man sich gleich einen Döner oder eine kleine Pizza kaufen. Dann muss man sich auch nicht mit der fehlenden Gastfreundlichkeit ausgeben.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



In dieser doch arg kurzen Beschreibung und ohne Kenntnisse von der Vorgeschichte klingt das Verhalten der Eltern schon sehr seltsam. Und auch ich würde eine vorherige Information doch vorziehen, als dass nachher einfach abkassiert wird.

Ich könnte mir vorstellen, dass es zu diesem Verhalten eine Vorgeschichte gibt. Ich denke, dass entweder das Mädchen selbst die Gastfreundschaft der Eltern ein wenig überstrapaziert hat oder andere Freunde des Sohnes. Und da könnte ihnen die Hutschnur geplatzt sein und sie haben ihrem Sohn gedroht, dass sie nächstes Mal kassieren würden. Jetzt haben sie es vielleicht nur wahr gemacht und das Mädchen ist zwischen die Fronten geraten.

Genauso könnte es eine Masche der Eltern gewesen sein, weil sie das Mädchen nicht mochten und vergraulen wollten oder weil sie vielleicht deren Eltern nicht mögen. Aber darüber kann man wohl nur spekulieren. Ohne weiteren Grund finde ich dieses Verhalten auch eher verwerflich, gerade weil es sich um Erwachsene im Gegensatz zu einer Schülerin handelt.

» rasenderrolli » Beiträge: 1058 » Talkpoints: 16,66 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wenn es nun kein teures 5-Sterne-Menü war, finde ich das auch recht übertrieben. Hätte man den Besuch wenigstens vorher darüber in Kenntnis gesetzt, wäre das ja etwas anderes, oder auch, wenn man spezielle Zutaten hätte einkaufen müssen, aber einfach nur für's Mitessen? Mag ja sein, dass die Familie gerade sehr knapp bei Kasse ist. In dem Fall wäre das zwar verständlich, aber auch dann hätte man vorher etwas sagen sollen.

Ich selbst habe auch schon Freunden gesagt, dass sie, wenn sie bei mir Fleisch essen wollen, das bzw. einen Teil davon bezahlen müssen. Aber nicht nur bin ich eben arme Studentin :mrgreen: , sondern vor allem esse ich eben kaum Fleisch und würde es extra für den Besuch einkaufen. Aber für alles, was ich ohnehin dahabe und auch selbst oft kaufe, hätte ich nichts verlangt. Für beispielsweise eine Packung Schinken als Brotaufschnitt habe ich dann kein Rückgeld gewollt, so pleite bin ich dann nicht, das ging eher darum, falls es wirklich etwas Größeres hätte sein sollen. Genauso, wie es zwischen Freunden ja auch normal ist, dass beispielsweise im Restaurant oder Imbiss alle ihr Essen selbst zahlen.

» Kalu-chan » Beiträge: 718 » Talkpoints: 11,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Kommt doch ganz darauf an. Wenn die junge Dame von morgens bis abends von den Eltern des Partners mit durchgefüttert wird, warum sollten diese nicht anfangen dann auch von ihr entsprechendes Mittagessengeld bzw. Haushaltsgeld zu fordern? Ich denke hier muss man das doch sehr stark unterscheiden zwischen ab und zu oder einmalig, oder von morgens bis abends durchfüttern und nichts mit einbringen.

Denn das ist genau das gleiche, wenn eine Dame bei ihrem Partner einzieht und hinterher sich von den Eltern dann versorgen lässt in jeder Hinsicht, keine Miete zahlt und kein gar nichts. Manche mögen das vielleicht mitmachen, aber ich hätte darauf sicherlich keine Lust der ewige Geldesel meines Sohnes und seiner Liebschaften zu sein.

Wenn es sich nur um eine einmalige Einladung und das Mitessen gehandelt hat, dann ist das schon etwas überzogen aber man weiß auch hier nicht wie das in der Vergangenheit war. Wer weiß, vielleicht ist diese Dame nur eine von vielen die ansonsten mit nach Hause geschleppt werden zum versorgen oder ist direkt an die alte angeschlossen, die sich vorher von den Eltern finanziell aushalten gelassen hat. So etwas hinterlässt auch immer einen negativen Beigeschmack und pauschal die Eltern verteufeln weil sie das machen ohne weitere Hintergrundinformationen, ist einfach nur kurzsichtig und naiv.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Sorae hat geschrieben:Kommt doch ganz darauf an. Wenn die junge Dame von morgens bis abends von den Eltern des Partners mit durchgefüttert wird, warum sollten diese nicht anfangen dann auch von ihr entsprechendes Mittagessengeld bzw. Haushaltsgeld zu fordern?

Damit magst du Recht haben, aber die Frau ist eben nicht die Partnerin von dem Mann, sondern nur eine Freundin. Dementsprechend hält sie sich bei ihm auch nicht sieben Tage in der Woche auf, sondern besucht ihn hin und wieder.

Sorae hat geschrieben:Denn das ist genau das gleiche, wenn eine Dame bei ihrem Partner einzieht und hinterher sich von den Eltern dann versorgen lässt in jeder Hinsicht, keine Miete zahlt und kein gar nichts. Manche mögen das vielleicht mitmachen, aber ich hätte darauf sicherlich keine Lust der ewige Geldesel meines Sohnes und seiner Liebschaften zu sein.

Auch verständlich, aber bei diesem Thema handelt es sich um eine Besucherin, die mittags kommt und abends wieder geht.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich würde es von den Umständen abhängig machen. Eine Freundin von mir ist schon zu Schulzeiten wegen familiärer Probleme ausgezogen und musste alleine klarkommen. Als Schüler kann man aber gar nicht so viel Geld verdienen und arbeiten (neben Unterstützung vom Amt) um eine komplette Wohnung zu bezahlen (WGs gab es dort nicht) und dann noch alles andere zu bezahlen für sich selbst. Unterhalt von den Eltern hat sie nicht bekommen.

Dementsprechend hat sie vorher eben auch gesagt, sie möchte, dass man sich finanziell am Essen beteiligt, wenn man sich bei ihr getroffen hat für einen Mädelsabend oder so. Ich meine, bei knapp 6-7 Mädels je nachdem kommt schon einiges zusammen und je nachdem wie oft man sich trifft, kann ein Schüler mit so wenig Budget schon finanzielle Engpässe bekommen, wenn die nicht schon vorhanden sind. Da wurde das aber immer vorher kommuniziert und das war vollkommen in Ordnung für uns alle.

Wenn aber zwei Erwachsene, die vermutlich beide berufstätig sind, so etwas von einer (festen ?) Freunden des Sohnes verlangen, finde ich das schon ein wenig gewöhnungsbedürftig. Gut, hängt sicherlich davon ab, wie oft generell Besuch zum Essen da ist und vielleicht sind die Eltern ja auch arbeitslos oder haben generell finanzielle Probleme. Ich finde nicht, dass man das verurteilen sollte, wenn man die Familie nicht genauer kennt und eben zu wenig Informationen hat.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


In dieser Situation kann ich das überhaupt nicht nachvollziehen. Bei einem Abend unter Freunden oder größeren Festen, bei denen ein Haushalt das Essen für viele Personen organisiert und bezahlt, kann ich mir so etwas schon vorstellen, aber das klingt ziemlich unsympathisch, sollte die Familie nicht so knapp bei Kasse sein, dass jeder zusätzliche Esser Probleme schafft. Die Begründung klingt aber sehr merkwürdig. Zum Essen eingeladen werden also nur feste Freundinnen? Wusste der Sohn von dieser Regelung?

» Schneeblume » Beiträge: 3095 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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