Von Arzt nach Berufsleben gefragt werden?

vom 20.06.2016, 16:58 Uhr

Ich musste in meinem Leben schon so manches Mal zum Arzt, nicht nur zu meinem Hausarzt, sondern durchaus mal zu Fachärzten. Dabei habe ich festgestellt, dass nicht alle, aber manche Ärzte mich gerne nach meinem beruflichen Werdegang fragen bzw. nach meiner aktuellen Arbeit. Je nach Fragestellung und Problem finde ich das durchaus sinnvoll, muss ich ehrlich sagen.

So hatte ich mir zum Beispiel mal den Knöchel verstaucht und war deswegen beim Arzt gewesen, wobei der Arzt mich dann auch nach meinem Beruf fragte. Ich gab ihm dann Auskunft, weil ich mich in meinem Beruf viel bewegen muss und zu Fuß sehr aktiv bin. Unter diesem Aspekt finde ich es schon wichtig, dass der Arzt das eben weiß und sich dafür interessiert. Es gibt aber auch Probleme, da ist diese Frage eher überflüssig und unnötig wie ich finde.

Werdet ihr von eurem Arzt ab und an nach eurem Berufsleben gefragt oder gar nicht? Was haltet ihr von derartigen Fragen? Findet ihr das unpassend?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich bin neulich beim Orthopäden ebenfalls nach meinem Berufsleben gefragt worden und fand das völlig in Ordnung. Ich klagte über Rückenschmerzen und er wollte wissen inwiefern das mit meinem eventuellen Beruf zusammenhängen könnte.

Würde mich jetzt mein Zahnarzt danach fragen, wäre ich wohl verwirrt, wobei es bei Medikamentengabe oder bei einer Krankschreibung ja auch relevant sein könnte. Alles in allem finde ich es auch menschlich und selbst wenn der Arzt keinerlei Grund hat, so ist er vielleicht neugierig und darf das auch sein. Ich vertraue ihm ja schon meine Gesundheit an und mein Berufsleben wäre kein Geheimnis.

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» Pikalina » Beiträge: 790 » Talkpoints: 6,08 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ohne Hintergrund wird wohl kein Arzt nach dem Berufsleben fragen und die wenigsten interessieren sich aus persönlicher Neugier dafür, sondern um die entsprechenden Maßnahmen zu ergreifen. Im Büro kann man mit einem gebrochenen Fuß durchaus arbeiten gehen, arbeitet man dagegen auf dem Bau dann klappt da eher nicht und von daher wird dann auch eine entsprechende Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung gebraucht die der Arzt ausstellen muss.

Auch kommen manche Erkrankungen und Verletzungen typischerweise bei bestimmten Berufsgruppen vor. So wurde ich bei dem feststellen der Schwangerschaft von der Ärztin auch gefragt was ich und mein Partner arbeite. Wegen des Berufes habe ich direkt ein Beschäftigungsverbot bekommen und mein Partner durfte zu einem Test antanzen, da es für das ungeborene Kind nicht von unerheblicher Bedeutung war was diese Berufsgruppe "typisch" in sich trägt. Das ganze wurde auch in die Akte und in den Mutterpass vermerkt.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Da der Job Ursache einer Erkrankung oder Verletzung sein kann und da es für die weitere Behandlung ja auch nicht unwichtig ist zu wissen, welche körperlichen Belastungen der Patient ausgesetzt ist, finde ich diese Frage durchaus angebracht. Und für die Entscheidung, ob man jemanden krank schreibt oder nicht, muss man ja auch wissen, ob der Patient in seinem Job weiter arbeiten kann oder nicht.

Ich habe es aber auch schon erlebt, dass sich die Frage bei einem Smalltalk mit einer Ärztin ergeben hat. Das ist ja eine ganz normale Frage, die sich eben manchmal ergibt wenn man sich so ungezwungen unterhält und ich finde sie in der Cafeteria eines Krankenhauses jetzt nicht unpassender als auf einer Party, wo man sich mit einer Person unterhält, die man nur vom Sehen kennt.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Letztes Jahr wurde ich das vom Frauenarzt gefragt als dieser die Schwangerschaft feststellte. Es ging ihm wohl um den Mutterschutz und wie meine psychische Belastung während und nach der Schwangerschaft ist. Das ist in dem Fall sicherlich wichtig und richtig. Wobei es bei manch anderen Erkrankungen natürlich keinen Sinn machen würde danach zu fragen.

Es geht den Ärzten sicherlich oftmals um die Belastung und was den Patienten dann auch zu Hause erwartet. Bei manchen Krankheiten macht das einfach Sinn, auch wegen einer Krankschreibung. Wenn jemand viel Stress hat, macht es Sinn eine Person auch mal zu Hause zu lassen, bei wenig Stress kann man sich das eventuell eher sparen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich werde danach auch fast immer gefragt. Zum Einen will der Arzt ja wissen wie viel du verdienst, damit er dir ggf. unnötige Zusatzuntersuchungen andrehen kann. Zum Anderen macht es bei bestimmten Erkrankungen eben auch Sinn danach zu fragen. Und manchmal soll der Small-Talk wohl auch nur dazu dienen den Patienten abzulenken.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich wurde auch schon beim Arzt nach dem Beruf gefragt und ich muss sagen, dass ich die Frage oft schon sinnvoll finde. Immerhin ist man ja doch einen großen Teil des Tages am Arbeitsplatz und dabei ist es dann nicht uninteressant, wie man sich vielleicht schonen kann oder ob eine Krankschreibung sein muss. Ich finde es wichtig, dass ein Arzt so weit mitdenkt und auch die Hintergründe der Patienten kennt.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich werde auch oft dazu gefragt, wobei ich nicht glaube, dass Ärzte das rein aus Interesse fragen. So viele Krankheiten können doch eine psychische Ursache haben, wobei der Arzt da eben wissen muss, um man beruflichen Stress hat. Und auch körperliche Leiden können vom Beruf her kommen, wobei diese sich aber wiederum auch auf den Beruf auswirken können.

Es arbeiten ja eben viele Menschen Vollzeit. Da die Arbeit da einen großen Teil des Lebens ausmacht, sollte man als Arzt eben schon wissen, was man arbeitet und ob man überhaupt arbeitet oder nicht. Ich finde diese Fragen ehrlich gesagt immer recht normal und antworte daher auch ehrlich darauf.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Dass der Arzt aus finanziellem Interesse fragt, habe ich bisher noch nicht erlebt. Aber um zu entscheiden, ob eine Krankschreibung nötig ist oder nicht, wurde ich auch schon nach meiner Tätigkeit gefragt. Das ist auch legitim und sollte auch im eigenen Interesse sein, da man ja schnell wieder fit sein will. Wobei ich auch weiß, dass es meine Hausärztin gar nicht weiter interessiert. Sie füllt den gelben Schein aus, egal ob ich diesen benötige oder nicht.

Bei meiner Orthopädin wird dagegen gefragt, ob sie mich krank schreiben muss oder halt nicht. Ich selbst muss den Schein ja nirgends einreichen, da ich mein eigener Chef bin. Deswegen verzichte ich meist auch darauf, es sei denn, dass ich ihn eventuell doch mal als Nachweis benötige, wenn ich Termine durch gesundheitliche Probleme verschieben muss.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Natürlich ist es sinnvoll und teilweise auch unerlässlich, dass der Arzt weiß, was man beruflich macht. Ich hatte beispielsweise Heuschnupfen, seit ich ein Kleinkind war. Dann stand ich gut 20 Jahre später mit schwerem Asthma beim Pneumologen.

Hätte ich in einem Büro mit Klimaanlage gearbeitet, wäre ein Test auf Schimmelpilze sinnvoll gewesen. Beim Bäcker wäre Mehl interessant gewesen, als Lackierer irgendwelche Chemikalien. Dass ich den ganzen Tag mit Tieren zu tun hatte, war also eine ziemlich wichtige Information. Das war wichtig für die nötigen Untersuchungen und natürlich für die Behandlung.

» cooper75 » Beiträge: 13429 » Talkpoints: 519,52 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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