Von Arbeitsstelle aus dem Urlaub gerufen

vom 16.02.2015, 14:02 Uhr

Gut, gehe ich auf die Fragen von Urlaub und Überstunden ein, wenn du das so magst. Da steht einmal eine neue Frage im Raum seit wann die Überstunden sich sammeln. Es gibt einige Branchen, wo man Überstunden nie komplett abbaut, sondern immer welche auf einem sogenannten Arbeitszeitkonto hat. Nun war es bei der Bahn vor mehr als zehn Jahren mal im Gespräch, dass man sämtliche Überstunden sammeln kann, um dann entsprechend früher schon zu Hause zu bleiben ohne finanzielle Einbußen.

Man hätte also als Beispiel - und damals war noch ein Renteneintrittsalter von 65 Jahren aktuell - so viele Überstunden sammeln können, dass man mit 63 schon zu Hause bleiben kann, aber von der Bahn weiterhin sein Gehalt bekommt und danach eben die Altersrente. Ich kenne da einige Leute, die dann fleißig Überstunden gebunkert haben und plötzlich wurde diese Regelung wieder für null und nichtig erklärt. Es mussten also die Überstunden vorher wieder abgebaut werden, was nicht unbedingt so schnell machbar ist.

Das kann auch ein Grund sein, warum eben noch so viel Resturlaub vorhanden ist. Wobei man auch sehen muss, dass ein Arbeitnehmer bei der Bahn wesentlich mehr Urlaub bekommt, als der Arbeitnehmer im Supermarkt oder in einem herstellenden Betrieb. Ich kann mich noch erinnern, dass selbst mein Vater früher seine Not hatte den Urlaub zu nehmen. Und das obwohl ein Springer vorhanden war und somit ein Mitarbeiter mehr, als wirklich gebraucht wurde. Hat man nur die mindestens nötigen Mitarbeiter, dann wird es noch schwieriger.

Und wie willst du ausbilden, wenn du nicht genug Leute hast, die sich ausbilden lassen wollen? Du kannst keinen Fahrdienstleiter von einem kleinen Bahnhof mit drei Weichen und sechs Signalen auf so ein Stellwerk setzen. Selbst wenn man sich bereit erklärt, heißt das auch noch nicht, dass man die Prüfungen dazu auch besteht. Es ist aber immer wieder schön über etwas zu wettern, wo man eigentlich gar keine Ahnung von der Materie hat. Und selbst die Leute von der Gewerkschaft sind doch selten genug noch von der Bahn, um wirklich zu wissen, warum die Zustände so sind. Dann setzt man noch blanke aber hoch studierte Theoretiker an die Spitze und schon kann es nicht mehr wirklich funktionieren.

Aber wenn du jetzt noch spezifische Fragen zu Personalsachen der Bahn hast, dann bitte per PN, weil es hier schon lange off topic damit ist.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich habe das früher ganz einfach gehandhabt, mein Arbeitgeber wusste eben nicht wie ich zu erreichen bin. Die hatten zwar in der Regel meine Festnetznummer, Handys gab es noch keine und schon war das Problem gelöst.

Mein Vater hat mich einmal einen Urlaub nicht antreten lassen. Allerdings hat er die entstanden Unkosten übernommen. Ich war trotzdem verärgert, weil er es als selbstverständlich hin nahm, dass ich eben nicht in den Urlaub fahren kann.

Zu den Problemen in Mainz. Die haben dort generell zu wenig Mitarbeiter. So fahren eh schon alle Mitarbeiter am Limit. Dann waren es spezielle Positionen, die nicht einfach mal durch jemand ersetzt werden konnten. Man konnte nicht einfach von irgendwo her jemand ran zitieren. Und es war Urlaubszeit deutschlandweit. Was somit auch hieß, dass an anderen Bahnhöfen auch schon mit weniger Personal gearbeitet wurde, weil deren Mitarbeiter im Urlaub waren.

Generell scheint das aber auch ein wenig ein regionales Problem zu sein. Ich wohne in der Nähe von Mainz und hier gab es phasenweise mit dem öffentlichen Nahverkehr so starke Problem, dass es erst zu ungeplanten Busaufällen und nachher zu geplanten Ausfällen kam. Problem war hier, dass zu viele Mitarbeiter krank waren und man keine neuen Angestellten fand. Allerdings ist hier nicht die Bahn AG der Arbeitgeber.

Ich rechne fast damit, dass es spätestens im Sommer wieder Probleme am Mainzer Hauptbahnhof geben wird. Die wichtigste Brücke zwischen Wiesbaden und Mainz wurde vor Kurzem geschlossen. Da gab es irgendwelche baulichen Mängel. Die Brücke ist sowohl Hauptknotenpunkt zwischen Wiesbaden und Mainz, aber eben auch eine der Zufahrten zu den Autobahnen.

Einigen Pendlern blieb nun nichts anderes übrig, als auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Die Deutsche Bahn fährt die Strecke in 10 Minuten. Die Busse brauchen ab 30 Minuten aufwärts. Im Radio wurde gemeldet, dass die Deutsche Bahn sich nun auf die gestiegene Fahrgastzahl einstellt und eben mehr Bahnen zwischen den beiden Landeshauptstädten fahren lässt.

Es liegt wohl auch wieder ein Streik der Bahn an und man befürchtet schon das Schlimmste. Die ersten Tage nach dem die besagte Brücke geschlossen wurde, musste man zeitweise nämlich eine weitere Brücke zeitweise sperren, weil diese überlastet war. Da die Hauptbrücke weg fällt, es enorm viele Pendler gibt, die eben in irgendeiner Form über diese Brücke müssen, die nun halt zum Teil mit dem Zug fahren - nun ja wenn die Bahn streikt und so weiter.

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