Von Arbeitskollegen aus Firma gedrängt werden?

vom 13.03.2015, 19:24 Uhr

Ich habe eine Bekannte A, die seit einiger Zeit mit ihrem Freund B zusammen ist. Ihr Freund B ist 31 Jahre alt und arbeitet in einem kleinen Laden als Verkäufer, der Videospiele verleiht und teilweise auch verkauft. Er hat dort auch Ausbildung gemacht nach der Schule und ist im Prinzip sein ganzes Arbeitsleben schon dort. Er fühlt sich wohl dort und sein Job macht ihm auch Spaß.

Seit einiger Zeit aber meiden ihn seine Kollegen und er wird schief angeschaut. Offiziell begründet wird das damit, dass er "stinken" würde, was sich A allerdings nicht vorstellen kann. Sie meinte, B sei sehr reinlich und würde nie unangenehm riechen und ihrer Ansicht nach ist dieser Grund nur vorgeschoben. Denn er ist so gesehen ein "alter" Hase im Geschäft.

Nur sein Chef ist 20 Jahre älter, aber der ist auch eher für die Verwaltung und Buchhandlung zuständig und nicht für den Verkauf. B ist somit der älteste Verkäufer, seine Kollegen sind alle 10 Jahre jünger als er, sodass A eben die Vermutung hat, dass er rausgedrängt werden soll, weil der Chef befürchtet, dass B die Kunden eher abschreckt und nicht anlockt und einfach zu alt für den Job sei.

Habt ihr schon einmal eine ähnliche Situation erlebt? Seid ihr schon einmal aus der Firma gedrängt worden? Warum war das so? Könnt ihr euch vorstellen, dass A Recht hat mit ihrer Theorie? Sind "alte" Verkäufer in Videospiel-Geschäften wirklich so abschreckend für potentielle Kunden?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich kann mir schon vorstellen, dass die Theorie zutreffen könnte, auch wenn es sicherlich nicht so ist, dass die Kundschaft zwangsläufig von älteren Verkäufern abgeschreckt werden. Außerdem ist 31 ja wirklich noch nicht sehr alt.

Es kann aber auch einfach sein, dass sich um die Jüngeren eine Art Clique gebildet hat, bei der B einfach nicht erwünscht ist. Der Chef weiß womöglich gar nichts von der Situation. Von daher schadet es nicht, ihn darauf anzusprechen.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Wer weiß was das für Gründe hat. Das kann von einfacher Abneigung mit der Vorschiebung von Gründen reichen bis hin zu gezielter Abschiebung aufgrund zu hohen Lohnes. Es ist mittlerweile leider ein nicht allzuseltener Zug wenn Arbeitgeber dafür sorgen, dass dienstalte Mitarbeiter gehen (müssen) weil in den Tarifverträgen nach einer gewissen Anzahl Jahren ein zu hoher Lohn vorgesehen ist. Oder es gab zwischendurch Änderungen in den Verträgen wodurch er am oberen Ende der Lohnliste liegt.

Gründe gibt es hier verschiedene, aber ich würde erstmal Revue passieren lassen, die Anfeindungen wie "Du stinkst" prüfen und wenn sich das als unwahr herausstellt mit dem Chef reden denn das klingt für mich sonst wenn er nicht involviert ist wie Mobbing durch die Kollegen und dagegen muss er vorgehen. Andernfalls bleibt im Prinzip nur der Gang vor das Arbeitsgericht aber das sollte natürlich der letzte Schritt sein!

Also am sinnvollsten halte ich hier wirklich Gespräche mit den Betroffenen und zuletzt mit dem Chef und wenn das nicht hilft, dann müssen härtere Geschütze ran.

» Azelas90 » Beiträge: 270 » Talkpoints: 18,44 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Azelas90 hat geschrieben:Also am sinnvollsten halte ich hier wirklich Gespräche mit den Betroffenen und zuletzt mit dem Chef und wenn das nicht hilft, dann müssen härtere Geschütze ran.

Wenn ich meiner Bekannten A Glauben schenken darf, ist der Chef in diese Aktion involviert. B tätigt nämlich jedes Jahr die meisten Verkäufe und hat in der Vergangenheit sehr oft die Auszeichnung "Verkäufer des Jahres" erhalten. Dadurch hat auch sein Chef Vorteile genossen und von seinen Vorgesetzten eben Geld und andere Privilegien dafür erhalten.

Aber da Bs Chef aktuell in den Hochzeitsvorbereitungen steckt, muss B immer häufiger auch die Buchhaltung übernehmen und ist nicht nur im Verkauf tätig. So hat er dieses Jahr nicht die Auszeichnung "Verkäufer des Jahres" bekommen und seine Kollegen auch nicht. Deswegen hat laut A, auch Bs Chef ein berechtigtes Interesse daran, ihn loszuwerden, weil er B die Schuld an allem gibt und ihm indirektes Versagen vorwirft. Was da dran ist, kann ich nicht sagen. Ich kann nur mitteilen, was A mir gesagt hat. Schließlich kenne ich weder die beteiligten Kollegen von B noch den Chef.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Olly173 hat geschrieben:Aber da Bs Chef aktuell in den Hochzeitsvorbereitungen steckt, muss B immer häufiger auch die Buchhaltung übernehmen und ist nicht nur im Verkauf tätig. So hat er dieses Jahr nicht die Auszeichnung "Verkäufer des Jahres" bekommen und seine Kollegen auch nicht. Deswegen hat laut A, auch Bs Chef ein berechtigtes Interesse daran, ihn loszuwerden, weil er B die Schuld an allem gibt und ihm indirektes Versagen vorwirft.

Das klingt jetzt schon aber stark nach einer Verschwörungstheorie. Erst einmal müsste diese Auszeichnung überhaupt eine besonders relevante Bedeutung haben, sich also beispielsweise massiv auf den Bonus des Chefs auswirken. Das scheint mir aber nicht plausibel, da der Chef ja gar nicht die Auszeichnung bekommt. Boni werden außerdem eher direkt an Kennziffern wie Umsatz gebunden.

Und selbst wenn es so wäre, wieso sollte der Chef dann gerade sein bestes Pferd im Stall heraus drängen wollen? Er weiß ja schließlich auch, dass er B die Buchhaltungsaufgaben gegeben hat und er deshalb gar nicht mehr verkaufen konnte. Auch wenn das vielleicht in einer emotionalen Phase untergeht, halte ich es doch für eher unwahrscheinlich, dass er deshalb eine solch krasse Aktion startet.

Für das Verhalten der Kollegen gibt es viele Erklärungen, die näher liegen als diese Theorie. Es könnte zum Beispiel sein, dass B am Stuhl des Chefs sägt und er die Konkurrenz ausschalten will. Oder dass der Chef eben nichts weiß und die Kollegen ohne Weisung von oben arbeiten. Vielleicht haben die Kollegen ja auch Angst, dass er der neue Chef wird?

Der Chef scheint ja nach deiner Beschreibung nicht die oberste Instanz zu sein. Deshalb ist es doch das einfachste, wenn B zuerst mit seinem Chef über das Thema redet und wenn er dann immer noch glaubt, dass er in diese Aktion involviert ist, spricht überhaupt nichts dagegen die nächste Instanz, sprich den Chef des Chefs, zu informieren. Der muss sich dann darum kümmern.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass es so eine Intrige wirklich in der Firma geben soll. Vielleicht brauchen die Kollegen einfach nur ein Mobbing Opfer, um sich den Arbeitsalltag etwas aufregender zu gestalten. Vielleicht brauchen sie jemanden, an dem sie ihren Frust auslassen können.

Ich glaube, dass der Mann deiner Freundin da nur heraus kommt, wenn er das direkte Gespräch zum Chef sucht. Ansonsten wird es wohl so weitergehen und da ist es ja fraglich, wie lange ihr dieses Ignorieren und die blöden Bemerkungen der Kollegen noch erträgt.

In dieser Art habe ich noch nichts vergleichbares mitbekommen. Ich hatte damals in der Ausbildungszeit sehr mit Mobbing zu kämpfen. Ich hatte auch das Gefühl, dass meine Kollegen erst zufrieden waren, als ich dort weggegangen bin. Manche Menschen brauchen eben immer jemanden auf dem sie herum hacken können.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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