Vom Verlag abhängig machen, ob man ein Buch kauft?

Eine Freundin kauft keine Bücher eines bestimmten Verlages. Sie meinte, dass sie schon zwei Bücher des Verlages gelesen hätte und diese wirklich gewesen wären. Sie meinte, dass der Verlag anscheinend nur solche Bücher heraus bringen würde und kauft diese daher nicht mehr. Dagegen meinte sie bei einem bestimmten Verlag, dass diese Bücher alle gut sein müssten. Es handelte sich um einen Verlag, der vor allem Bücher für Universitäten heraus bringt.

Mich hat das doch etwas verwundert, da ich es doch eher vom Autor abhängig mache und nicht vom Verlag. Wenn mir der Schreibstil des Autors nicht zusagt, kaufe ich eben keine weiteren Bücher. Ein Verlag hat ja doch meist einige Autoren, deren Bücher sie verlegen. Ich würde es nie von einem Verlag alleine abhängig machen, ob ich ein Buch kaufe oder nicht.

Macht ihr es vom Verlag abhängig, ob ihr ein Buch kauft? Lasst ihr bei manchen dann auch die Finger davon? Oder haltet ihr das alles für Quatsch und schaut eher auf die Inhaltsangabe und den Autor?

Mich hat das doch etwas verwundert, da ich es doch eher vom Autor abhängig mache und nicht vom Verlag.

Das ist schon eine eher leichtgläubige Sicht der Dinge und verkennt die Tatsache, dass es durchaus "Publikationen" gibt, welche eben ausschließlich bei bestimmten Verlagen erscheinen können, weil seriöse Verlage die Machwerke (unabhängig vom Autor) nicht in ihrem Programm haben wollen. Ist ja auch so bei Musikproduzenten - hier gibt es durchaus Labels, welche für sich stehen und (aus meiner Sicht) es sich nicht lohnt, über den Inhalt zu philosophieren.

Mir sind auch locker 4-5 Verlage bekannt, von denen ich definitiv keine Werke haben möchte. Da ist die Frage nach dem Autor tatsächlich nebensächlich. Sogar das Thema ist hier nur eine Randnotiz, weil die Tendenz zu einer bestimmten Propaganda einfach zum Verlagsprogramm gehört. Auch wenn gerade diese Verlage beklagen, eigentlich "Opfer" zu sein und man versucht, "Meinungen" zu unterdrücken, indem z.B. keiner Werbung für diese Verlage (und deren Publikationen) machen will.

Das sehe ich genauso wie derpunkt. Es gibt Verlage, ich will jetzt keinen Namen nennen, die verkaufen nur ein ganz bestimmtes und enges Spektrum an Büchern. Dies ist ja im Grunde gar nicht verwerflich, aber diese Verlage wollen gerade mit dieser Masche den Leser manipulieren.

Bei den Musiklabels sehe ich das allerdings vollkommen anders. Dort geht es ja weniger um Meinungsmachen, sondern darum, dass bestimmte Musik abseits vom Mainstream und dem Managergeschäft eine Chance hat sich zumindest im kleinen Rahmen zu positionieren, was ich persönlich als sehr löblich finde.

Mir ist der Verlag immer wichtig, wenn ich mir neue Bücher kaufen will. Ich habe feststellen können, dass mir Bücher von bestimmten Verlagen einfach nicht zusagen, auch wenn ich verschiedene Genres ausprobiert habe. Bücher bestimmter Verlage konnten mich aber noch nie packen. Witzigerweise sind aber genau diese Verlage dann auch mit der Zeit pleite gegangen und haben die Produktion dann auch eingestellt, so dass es wohl vielen Menschen so ergangen sein muss, wie mir.

Bestimmte Verlage sind ja auch tatsächlich auf bestimmte Genres oder Fachrichtungen spezialisiert. Je nach Verlag ist die Glaubwürdigkeit natürlich auch anders. Auf Lexika und Fachbücher bestimmter Verlage würde ich verzichten, auf andere würde ich hingegen immer wieder zurückgreifen.

Ich finde schon, dass ein Blick auf den Verlag durchaus viel aussagen kann, wenn man sich denn ein wenig damit auskennt. Wenn man mit einem Verlag nur schlechte Erfahrungen gemacht hat, ist es nur logisch, dass man auf andere zurückgreift. Natürlich hat das auch immer etwas mit dem Autor zu tun, wobei der Verlag selbst ja auch entscheidet, mit welchen Autoren er zusammenarbeitet.