Vom Tierarzt Medikamente holen und Tier selbst verarzten?

vom 24.10.2014, 12:56 Uhr

In dem Thema Kann Tierarzt Medikamente geben ohne Tier gesehen zu haben? habe ich bereits gefragt, ob ein Tierarzt auch Medikamente geben kann, ohne dass man mit dem Tier vor Ort waren. Heute war ich nun beim Arzt und habe die Medikamente auch tatsächlich ohne weitere Nachfragen bekommen. Ich hatte den Eindruck, dass ich das Mittel gegen Milben auch tatsächlich bekommen hätte, wenn ich zum ersten Mal da gewesen wäre und meine Maus dort nie untersucht geworden wäre. In dem oben verlinkten Thema wurde von einigen Antworten ja auch erwähnt, dass sie manche Medikamente wie die Wurmkur auch nur abholen und dann ihrem Tier selber geben.

Da ich nun schon mehrere Mäuse hatte, die von Milben befallen wurden, traue ich mir mittlerweile eigentlich auch zu, zu erkennen, wann Milben die Ursache sind und wann nicht. Ich überlege momentan nämlich, ob ich das nächste Mal (auch wenn ich natürlich hoffe, dass es gar kein nächstes Mal geben wird), mir auch nur die Mittel, die ich gegen die Milben und zur Versorgung der Wunden brauche, abhole und dann der Maus selbst verabreiche. Wie man die Medikamente gibt, weiß ich auch, weil ich die Weiterbehandlung bisher immer selbst übernommen habe und der Arzt immer nur die Diagnose gestellt hat und die erste Behandlung gemacht hat.

Habt ihr auch schon mal Medikamente vom Tierarzt geholt und dann dem Tier selbst verabreicht? Macht ihr das nur bei Medikamenten, die regelmäßig verabreicht müssen, wie zum Beispiel die Wurmkur oder auch, wenn ihr euch sicher seid, dass das Tier eine bestimmte Krankheit hat und ihr wisst, wie und mit welchen Medikamenten man diese behandelt? Oder verzichtet ihr vielleicht ganz auf den Tierarzt und bestellt die Medikamente online?

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Was genau geht, das hängt vom eigenen Wissen und Können und vom Verhältnis zum Tierarzt ab. Ich ziehe selbst Krallen, nähe kleinere Wunden oder nehme selbst Blut ab, das dann entweder zum Tierarzt oder von mir direkt ins Labor geht, wenn der Tierarzt diese Untersuchungen nicht machen kann. Daher habe ich eine ziemlich große Apotheke da und bekomme von meinem Tierarzt auch ziemlich viele Dinge "einfach so". Allerdings kennen wir uns schon sehr lange und ich habe oft genug bei Operationen an meinen Tieren assistiert. Ich nähe schöner als er. :D Also kann er einschätzen, was er mir zutrauen kann und was nicht.

Prinzipiell ist alles, was nicht verschreibungspflichtig ist, auch beim Tierarzt durch "einfach so" erhältlich. Bei verschreibungspflichtigen Medikamenten kommt es darauf an, worum es geht. Wurmkuren und manche Schmerzmittel sind durchaus so erhältlich, für andere Verordnungen möchte sich der Doc zurecht ein eigenes Bild machen.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich verabreiche die Medikamente immer selber bei meinem Hund. Wobei sich das durchaus auch schwer gestalten kann, da sie gerne mal alles frisst und die Tablette dann in mühevoller Arbeit wieder ausspuckt. Deswegen muss ich sie meistens klein machen und mit einer leckeren Wurst geben. Einem Tierarzt würde ich das gar nicht zumuten wollen. Beim Tierarzt bekommt sie eigentlich nur Spritzen oder wird operiert, aber die normalen Medikamente gebe ich selber.

So schlimm ist das ja bei einem Hund auch nicht. Bei anderen Tieren stelle ich mir das viel schwerer vor. Online bestelle ich aber keine Medikamente, da ich lieber den Tierarzt drüber schauen lasse und nicht auf Vermutung dann irgendetwas gebe. Immerhin werden da ja auch Blutwerte genommen, Laboruntersuchungen gemacht und so weiter. So eine Diagnose traue ich mir selber nicht immer zu und da ist es auch richtig einen Arzt auf zu suchen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



@Ramones: Warum gibst du Tabletten nicht einfach ein? Dann sind sie sicher geschluckt und in ausreichender Dosierung im Hund. Außerdem ist die Wirkung sichergestellt. Denn nicht jede Tablette darf aufgelöst verabreicht werden. Das Leckerli kann der Hund dann nach der Eingabe bekommen, das freut ihn auch und sichert, dass die Tablette nicht noch in der Speiseröhre hängt.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Gewisse Krankheiten kann man bei seinem Haustier sicher selbst behandeln. dazu gehören eben sicherlich bestimmte Parasiten wie Flöhe, Zecken und Würmer. Kleinere Verletzungen und auch Dinge wie Krallen schneiden. Mein kleiner Hund hatte schon ein paar Mal eine Ohrentzündung. Das habe ich meist mit Surolan in den Griff bekommen. Auch bei kleineren Verletzungen kann man Surolan auf der Haut auftragen. Daher war es auch immer ganz praktisch für meine Meerschweinchen.

Bei manchen Krankheiten seiner Tiere weiß man ja was es ist, wenn das Tier damit schon häufiger Probleme hatte und kann das dann auch meist selbst behandeln. Aber wenn meine Katze zum Beispiel wieder Probleme mit der Blase hat, dann gehe ich direkt zum Tierarzt. Da kann ich selbst nur vorbeugende Maßnahmen ergreifen. Da ist es mir schon wichtig, dass der Tierarzt dann den Urin untersucht und eben auch Antibiotika gibt, wenn nötig.

Manche Hunde haben leider immer wieder verstopfte Analdrüsen. Dieser kann der Halter dann auch mit ein bisschen Übung selbst leeren. Der Tierarzt kann zeigen wie das richtig und normal sieht man ja wenn der Hund wieder volle Analdrüsen hat und mit dem Po über den Boden rutscht. Wenn man sich aber nicht sicher ist, sollte man doch lieber zum Tierarzt gehen.

Um meinen Katzen Tabletten zu geben, habe ich übrigens einen speziellen Tabletteneingeber vom Tierarzt bekommen. Ich habe nämlich auch schon gehört, dass man nicht alle Tabletten auflösen darf. Bei meinen Hunden klappt es meistens, wenn ich die Tablette in etwas Leberwurst verstecke.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Gewisse Krankheiten kann man selbst behandeln, das ist schon richtig. Aber gerade bei Würmern klappt das in der Regel nicht, weil die meisten Besitzer das nötige Schema zur Entwurmung dabei nicht kennen. Da herrscht leider der Irrglaube, alle drei Monate zu entwurmen sei sinnvoll und würde helfen.

Auch bei Surolan und einer Ohrenentzündung wäre ich nicht so locker wie du. Erstens ist das in Surolan enthaltene Pilzmittel bei vielen Hefepilzindektionen nicht mehr wirksam. Diese Infektionen sind einer der Hauptauslöser der Ohrenprobleme. Zweitens ist der Einsatz von Kortison bei Pilzinfektionen absolut kontraindiziert. Würde ein Arzt oder Tierarzt diese Strategie ohne ein Fertigmedikament, das eben eine Lobby hat, über zwei Einzelpräparate fahren, dann wäre das ein grober Behandlungsfehler. :whistle:

Und der nächste Punkt, wo wir gerade bei häufigen Ohreninfektionen sind: Die haben einen Grund. Und der liegt in der Regel nur sekundär im Ohr, wenn es sich nicht um einen Fehler in der Pflege handelt. Weder den Pflegefehler, noch die anderen Ursachen behebt die reine Behandlung der Ohreninfektion. Welches Mittel dabei benutzt wird, das ist völlig egal. Die meisten Besitzer sind aber der Meinung, das genau diese Behandlung ausreicht. "Das hat er halt gerne mal." :whistle:

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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