Vom Partner sagen lassen, was man zu essen hat

vom 23.01.2015, 20:24 Uhr

Ich habe eben schon in einem anderen Thread beschrieben, dass ein Mann seiner Freundin beim gemeinsamen Essen gesagt hat, dass dieses zu viele Kalorien hat. Ich würde mich mal dafür interessieren, ob ihr das auch schon mal gesehen habt, dass ein Partner über das Essen des anderen Partners bestimmt hat.

Da würde mir beispielsweise auch einfallen, dass es ja Veganer gibt, die mit einem Nichtveganer zusammenleben. Sollte man dann Vorschriften machen? Würdet ihr generell bestimmte Essensgewohnheiten haben wollen oder einfordern?

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Du lässt Dir aber gar nichts sagen?! Natürlich solltest Du nur einen kleinen Salat essen und auf Deine Kalorien achten! Die Männer müssen ja nicht schön und dünn sein! :lol:

Ich lasse mir auch manchmal sagen, dass ich diese Chips nicht kaufen sollte oder diese oder jene Schokolade. Mein Wunsch ist es auch nicht, Kilos zuzulegen. Andererseits essen wir auch verschiedene Sachen, sodass ich auch manchmal Dinge wie Linsen oder Bohnen kaufe, die mein Schatz nicht mag und die auch zu Blähungen führen können. :whistle:

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ich bin Vegetarier und mein Mann nicht. Ich habe aber trotzdem noch nie von ihm gefordert, das Fleischessen aufzugeben. Meine Mutter ist da ziemlich enttäuscht, dass ich ihn nicht in die Richtung forme. Aber das ist absolut nicht die Art, wie ich eine Beziehung führen will. Und naja, ich bin glücklich verheiratet und sie nicht. Von daher lass ich sie da gerne reden. :D

In dieser Konstellation haben wir uns aber auch kennengelernt und daher war nichts anderes zu erwarten. Ich halte generell nichts davon, jemanden als Partner zu akzeptieren und dann doch ändern zu wollen. Wenn sich einer der beiden aber im Laufe der Beziehung in eine bestimmte Richtung entwickelt, sieht es schon wieder anders aus. Wenn der andere das nicht mitträgt, könnte man sich schnell in sehr unterschiedliche Richtungen entwickeln.

Und gerade für Veganer gehört ja sehr viel mehr dazu, als nur auf bestimmte Lebensmittel zu verzichten. Das ist ja auch keine Geschmackssache, sondern eben ein ethisches Problem. Mit jemandem, der zu jeder Mahlzeit Fleisch will und über Veganer lacht, könnte ich auch nicht zusammen sein. Aber das war schon immer der Fall. Das wäre sogar so, wenn ich selbst noch Fleisch essen würde.

Also meiner Meinung nach trägt man das einfach ein bisschen in sich. Man wird doch nicht vom blutrünstigen Wolf plötzlich zum pflanzenfressenden Schaf. Also ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Partner eine Entwicklung durchmacht, die die Beziehung gefährdet. Daher geht es meiner Meinung nach nur darum, den Partner so zu akzeptieren, wie er ist und schon immer war. Wenn man das nicht schafft, stimmt etwas in der Beziehung grundsätzlich nicht. Also für mich sind solche Forderungen und Bestimmungen der Anfang vom Ende.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



In der Regel entscheide ich schon selber was ich esse und was nicht und da würde mich auch nicht interessieren, ob es meinem Partner passt oder nicht. Ich schreibe ihm auch nicht vor, was er essen soll und was nicht. Manchmal hat mein Partner mir aber Obst oder einen Salat mitgebracht und gesagt ich soll ihn essen, als ich schwanger war. Damit das Baby auch genügend Vitamine bekommt. Das finde ich vollkommen ok, aber ansonsten sollten Erwachsene schon selber entscheiden können.

» JadeC » Beiträge: 677 » Talkpoints: 1,71 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Manchmal bekomme ich indirekt etwas vorgeschrieben. Heute war ein gutes Beispiel. Wir hatten BILLA Cevapcici, die ich so liebend gerne esse und mein Schatz auch. Dann ging es für eine Stunde mit vollem Magen aufs Sofa.

Danach kam ein Geheul wegen Sodbrennen und Aufstoßen und dass wir diese Speise nicht mehr kaufen werden. Für eine Person ist aber die Menge viel zu viel, sogar fast für zwei Personen und so werde ich wahrscheinlich auch wieder eine Lieblingsspeise weniger auf meinem Tisch serviert bekommen. :|

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ich finde, dass das Essen der Punkt ist, ab dem Kontrolle anfängt. Das ist ein grundnatürliches Bedürfnis und ganz vom Geschmack und den Gewohnheiten einer Person abhängig. Sobald man da eingreift, liegt meiner Meinung nach etwas im Argen.

Ich bin Vegetarierin und mein Freund Fleischesser. Das war aber schon von Anfang an so und wir necken uns manchmal gegenseitig damit, aber keiner versucht ernsthaft, den anderen umzudrehen. Mein Freund muss allerdings damit leben, dass ich, wenn ich koche, vegetarisch koche. Darüber beschwert er sich aber nicht, er tut sich dann selbst halt noch Fleisch dazu oder so.

Der einzige Punkt, an dem wir manchmal ein bisschen diskutieren ist die leidige Frage nach Knoblauch: Er mag Knoblauch, ich nicht. Wenn aber nur einer Knoblauch isst, ekelt sich der andere. Da geht es also manchmal hin und her und wir entscheiden uns dann mal in die eine oder in die andere Richtung (denn den Knoblauch-Atem von jemandem beim Küssen im Gesicht zu haben, wenn man selbst keinen gegessen hat, ist echt nicht schön).

Das sind ja aber alles Punkte, bei denen man drüber redet. Das finde ich sowieso das A und O einer Beziehung. Es ist ja auch überhaupt nicht schlimm, dem Partner zu raten (zum Beispiel, wie oben gesagt wurde: "Du, die Chips solltest du vielleicht echt nicht kaufen, die haben ganz schön viel Kalorien."). Solange es kein Befehl ist, ist das ja in Ordnung. Dann kann der andere ja selbst entscheiden, ob er die Chips jetzt kauft oder nicht.

Das geht ja auch in beide Richtungen - ich kenne genug Paare, wo eher die Frau zum Mann sagt: "Schatz, jetzt ist es aber genug!". Das sind bei Weitem nicht nur die Männer, die ihre Freundinnen schön und schlank halten wollen.

Ich meine also: Essen sollte kein Tabuthema sein und man sollte darüber reden können. Essgewohnheiten grundsätzlich radikal ändern zu wollen ist aber meines Erachtens ein extremer Eingriff. Wenn eine Veganerin etwa einen Fleischesser zum Veganertum bewegen will, der sein Schnitzel aber eigentlich sehr mag, kann das aus meiner Sicht nicht gut gehen. Entweder es führt zu ständigem Streit, weil er sich weigert, oder aber er stimmt seufzend zu, fühlt sich aber nie wohl dabei.

» Fever » Beiträge: 125 » Talkpoints: 0,11 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich wäre wohl schon sehr verletzt, wenn mir mein Partner vorschreiben würde, das ich essen soll und was nicht. Ich mag vieles nicht, was mein Partner isst und umgekehrt. Da würde aber nie einer dem anderen Vorschriften machen. Man kann ja vielleicht mal andeuten, dass etwas auf die Dauer nicht so gesund ist, wenn der Partner eben ausschließlich Fleisch isst und Cola trinkt. Aber ich finde es da schon anmaßend irgendwelche Verbote aufzustellen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich finde es geht gar nicht, dass man dem Partner irgendwas vorschreibt. Schließlich ist dieser alt genug und weiß selber, was gut für ihn ist und was eben nicht. Auch wenn nun einer eher vegan lebt und der Andere nicht, muss man diesen nicht von seiner veganen Einstellung überzeugen.

Wenn mein Freund mir Vorschriften machen würde, würde ich mich gleich von ihm verabschieden. Schließlich möchte ich, dass mein Partner mich so akzeptiert und liebt, wie ich bin und nicht den Menschen, den er aus mir machen kann.

» Lapricia » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Wenn jemand seinem Partner sagt, dass er nicht so viel von den Kalorien essen sollte, weil die sehr fett machen, hat das meist den Grund, dass der Partner schon sehr dick ist und nicht noch mehr zunehmen sollte. Dagegen ist nicht viel einzuwenden.

Aber wenn jemand generell dem anderen vorschreiben will, was er zu essen hat und wie viel, dann geht das gar nicht. Das ist nicht zu akzeptieren. Aber es gibt ja Menschen, die alles Dickmachende in sich hineinstopfen und wo man auch sieht, wie die Person auseinander geht. Da ist es angebracht, etwas zu sagen.

Generell schreibt ja in vielen Fällen schon die Person, die kocht, der anderen vor, was sie zu essen hat. Falls das nicht gemeinsam entschieden wird. Da muss man sich eben melden und sich durchsetzen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Kommt darauf an. Ich finde, es macht einen Unterschied, warum ein Partner in das Essverhalten des Anderen eingreift. Wenn ich meinen Partner zu dick finde und deswegen möchte, dass er keine Schokolade isst, dann ist das nicht vertretbar. Schließlich ist es seine Entscheidung, wie dick oder dünn er sein, bzw. werden möchte und geht mich in dem Sinne nichts an. Wenn es mich stört, kann ich mich ja trennen.

Auch geht es gar nicht, dass der Partner über das Essen bestimmt, weil er selber eine bestimmte Einstellung zum Essen hat. Dies ist wohl bei Vegetariern und Veganern häufig der Fall. Jeder kann selber entscheiden, was er essen möchte und was nicht und man hat in diesem Fall nicht zu bestimmen, was der Andere tut.

Eine andere Geschichte ist es, wenn der Partner krank ist oder auf bestimmte Lebensmittel allergisch reagiert. Da finde ich es durchaus sinnvoll, den Partner darauf aufmerksam zu machen, dass er das ein oder andere nicht essen sollte. Wir hatten in der Nachbarschaft den Fall, dass ein Mann einen Herzinfarkt hatte und danach nichts Süßes und kein Fett mehr essen durfte. Also keine Süßigkeiten und nichts sehr stark fetthaltiges. Der Mann hatte allerdings keine Ahnung, was er nun noch zu sich nehmen durfte und was nicht, so dass die Ehefrau seinen kompletten Speiseplan aufgestellt hat und auch im Restaurant für ihn bestellt hat, weil er es einfach nicht wollte und konnte.

Mein Mann hat mir auch ab und zu gesagt, was ich essen sollte und was nicht als ich nach meiner letzten Schwangerschaft über 30 Kilo abgenommen habe. Das war aber eher ganz süß und das Gegenteil von dem, was hier wohl gemeint ist. Ich habe eine ganze Weile streng nach irgendwelchen Plänen gegessen, weil ich unbedingt abnehmen wollte. Er hat mir dann zwischendurch immer mal gesagt, ich könnte doch ruhig mal einen Keks oder ein Stück Schokolade essen. Das wäre doch kein Leben, immer dieses Quarkzeug und Joghurt in mich rein zu futtern. Etwas Anderes wäre es natürlich gewesen, wenn er mir gesagt hätte, dass ich weniger essen sollte, weil ich immer noch zu dick wäre. Dann wäre ich beleidigt gewesen.

» Sandra980 » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 12,41 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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