Vom Hobby zur Geldanlage - Von der Geldanlage zum Hobby

vom 07.03.2017, 21:41 Uhr

Die Banken geben schon lange keine Zinsen mehr und die Möglichkeit sein Geld mit ausreichender Rendite anzulegen ist sehr begrenzt. Mich würde in Bezug auf das Ausgangsthema interessieren, wie ihr von eurem Hobby zur Geldanlage gekommen seid, oder von der Geldanlage selbst zum entwickelten Hobby.

In meinem Fall hat meine Familie schon immer den Hang zur Oldtimer. Sei es damals, als alte Autos uns immer stets begleitet haben. Oder heute, wo Oldtimer zu unserer Familienkultur zählen. Vor wenigen Jahren haben wir wieder angefangen zu sammeln, was bis heute einen gewissen Ausmaß hat. Mit mehreren Dutzend Fahrzeugen haben wir einen netten Fuhrpark, der für unser Hobby an sich perfekt ist und unsere Leidenschaft widerspiegelt.

Auf der anderen Seite sehen wir natürlich die Renditemöglichkeiten. Wir können das ganze Thema im großen Stil betreiben und alles gewinnbringend verkaufen zu einem Prozentsatz, was keine Bank der Welt bieten kann. Sicherlich ist es verlockend. Aber der Spaß und die Leidenschaft stehen halt im Vordergrund, weshalb es grundlegend als Hobby und nicht als Geldanlage gesehen wird. Nüchtern betrachtet ist es aber dennoch eine lohnende Geldanlage, da bei Verkauf irgendeines Autos sowieso Gewinn abfällt und das nicht zu wenig.

Gibt es ebenfalls solche Verrückte hier im Forum, aus dessen Hobby ganz plötzlich eine logisch nachvollziehbare Geldanlage geworden ist? Wie seid ihr dazu gekommen und wie geht ihr mit den Konsequenzen um? Die Konsequenzen beziehen sich auf die Tatsache, dass in gewissen Bereichen eines Hobbys die Gefahr besteht, dass Dinge geklaut werden und auf Grund produzierter Hypes das Hobby teilweise kein Spaß mehr macht.

» Dr.Holleck » Beiträge: 49 » Talkpoints: 3,00 »



Zunächst zu deinem Hobby: Es wirkt doch so, als sei der Spaß immer noch vorhanden und kommt bei der Ausübung des Hobbys auch nicht zu kurz. Von daher sehe ich, speziell bei dir, nicht das Problem, dass das Hobby zu "ernst" bzw. diesem der Spaß an sich genommen wird.

Bei der (Aus-)Nutzung eines Hobbys sollte natürlich darauf geachtet werden, WARUM ich gerade WAS mit meiner Tätigkeit erreichen will/möchte. Lasse ich mir den Spaß nicht nehmen, so kann ich mein Hobby doch auch ruhig gewinnbringend einsetzen. Erzeugt es zu viel Stress, sollte ich lieber meiner gewöhnlichen Tätigkeit nachgehen, um mein Hobby weiter als solches fortführen zu können. Die Schwierigkeit liegt hier wohl in der Balance sich genug Positives zu bewahren.

Von mir kann ich zum Beispiel berichten, dass ich leidenschaftlich gerne im Garten aktiv bin. In diesem Bereich vornehmlich mit Nutzpflanzen. Sprich, ich möchte das Produkt später auch essen. Momentan stehen noch viele Umbrüche an, so dass das Hobby gerade auf ein Mindestmaß zurückgefahren wurde. Generell möchte ich es aber später so stark ausbauen, dass ich mich zu einem möglichst großen Teil selbst ernähren kann. Zusätzlich soll sich das Hobby irgendwann selbst tragen: Zum einen durch die Ersparnisse durch eigenes Gemüse, zum anderen durch (privatem) Verkauf von Überschüssen.

Um nun nochmal den Bogen zu dem eigentlichen Thema zu schließen, muss ich noch ausführen, warum ich das Hobby als Geldanlage betrachte. Neben dem direkten Gewinn kann ich beispielsweise auch Samen aus den Pflanzen gewinnen und diese wieder verwenden, so dass ich immer ein gewissen Bestand vorrätig habe. Gerade bei den "alten Sorten" kann man dies als DNA-Bank betrachten und somit als Anlage sehen. Betrachten wir weiter die mehrjährigen Pflanzen, insbesondere Obst- oder Nussbäume, werfen diese jährlich "Rendite" ab.

Natürlich ist immer abzuschätzen, wie viel anfangs investiert wird (unter Berücksichtigung aller Kosten, wie Anschaffung, Pflege, Ernteausfall), auf der anderen inwieweit ich den Ertrag nutze. Habe ich über meinen Verbrauch hinaus Erträge, die ich sozial "nutzen" möchte und verschenke oder gegen Gefälligkeiten (Hilfe bei der Ernte) eintauschen möchte? Oder verkaufe ich Überschuss am Straßenrand? Verarbeite ich die Produkte und lagere diese ein? Das letztere Entspricht wohl eher einer "Geld"-Anlage. Und zumindest in puncto Krisensicherheit wird diese Anlage mich sicherer vor Hunger schützen als ein Oldtimer. ;)

» Delaru » Beiträge: 10 » Talkpoints: 4,44 »


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