Vom Chef für rauchfreien Lebensstil belohnt werden?
Ich habe gestern in den Medien mitbekommen, dass es auf diesem Planeten wohl ein Unternehmen gibt, das seine Mitarbeiter dafür belohnt, wenn diese erfolgreich an der Raucherentwöhnung teilnehmen und anschließend ein ganzes Jahr lang rauchfrei leben konnten. Die Belohnung erfolgte in Form von finanziellen Prämien. Leider habe ich vergessen, welche Firma das war. Ich weiß nur noch, dass es eine Firma in den USA war und nicht in Europa.
Leider wurde in dem Beitrag auch nicht erwähnt, wie genau denn der Nachweis aussehen sollte. Ich meine, wenn es um nicht gerade wenig Geld geht oder teure Prämien, wären sicherlich nicht wenige Menschen dazu geneigt, ein wenig bei den Angaben zu schummeln, um die Belohnung zu bekommen.
Was haltet ihr von dieser Handhabung? Sollten Mitarbeiter vom Chef belohnt werden, wenn sie an einer Raucherentwöhnung teilgenommen haben und anschließend eine gewisse Zeit konsequent ohne Zigaretten im Alltag gelebt haben? Oder haltet ihr das für albern und für eine Bevormundung durch den Chef? Würdet ihr an so einer Aktion mitmachen oder wäre das nichts für euch? Wie könnte eurer Meinung nach der Nachweis aussehen, dass man tatsächlich ein ganzes Jahr lang nicht geraucht hat?
Generell ist das erstrebenswert und sicherlich auch für einen Arbeitgeber lohnend, wenn sein Mitarbeiter gesünder lebt und dadurch weniger krank wird. Dennoch frage ich mich, wie es dann mit denen gemacht wird, die von Anfang an nicht geraucht haben. Immerhin haben die sich ja sofort gesund verhalten und stehen dem Raucher dann dennoch einiges nach, weil sie keine Prämie bekommen. An sich finde ich es aber schön, dass ein Arbeitgeber die Rauchentwöhnung unterstützt und einen Anreiz bietet.
Als Nichtraucher empfinde ich diese Aktion als unverschämte Diskriminierung. Da kriegen Leute also eine Prämie für etwas, was mit der direkten Arbeitsleistung gar nichts zu tun hat, während die nichtrauchende Belegschaft in die Röhre schaut oder was? Oder soll mich mein Chef dafür etwa im Gegenzug belohnen, dass ich kein Heroin konsumiere oder während der keine Pausen für meine tägliche Dosis Christal Meth einlege?
Außerdem stellt Rauchen ebenso wie Alkohol- oder sonstigen Drogenkonsum in meinen Augen das "Privatvergnügen" eines Menschen dar, welches den Chef oder das Unternehmen nur insoweit etwas angeht, wie dadurch die Arbeitsleistung betroffen ist. Also beispielsweise, wenn es um harte körperliche Arbeit geht, und der Bewerber sich die Lunge schon mutwillig derart ruiniert hat, dass er keine zwei Treppen mehr steigen kann, ohne einen Hustenanfall zu bekommen. Aber auf derlei Befindlichkeiten kann man ja schon bei der Einstellung achten, und so wahrscheinlich ist es ja nicht, dass ein erwachsener Nichtraucher auf einmal zum Glimmstengel greift.
Meiner Meinung nach ist es zudem nicht die Aufgabe eines Unternehmens, die Mitarbeiter für teures Geld gesundheitlich aufzupäppeln und ich empfinde es auch in diesem Zusammenhang als ungerechte Diskriminierung, Leute dafür zu belohnen, dass sie das Rauchen aufgeben. Es gibt ja schließlich auch genug Mitarbeiter, die chronisch überarbeitet sind und vielleicht dringend eine Kur oder zumindest Reha für den Rücken brauchen, den sie sich für den Chef krumm geschuftet haben. Aber da hört man selten etwas davon, dass die Firma die Kosten übernimmt und sogar noch eine Prämie vergibt, weil die Angestellten so gut auf ihre Gesundheit achten.
Ich denke, dass jemand nur wirklich mit dem Rauchen aufhört, wenn er es wirklich will. Daher weiß ich nicht, wie viel Anreiz dazu solche Prämien geben würden. Bei meinem Partner hat es von heute auf morgen klick gemacht und er raucht nun auch schon über ein Jahr nicht mehr. Aber ich weiß auch, dass er selbst dies wollen musste, ansonsten hätte eben nichts etwas gebracht.
Allerdings ist so eine Prämie vom Chef vielleicht der letzte Reiz der noch gefehlt hat. Daher finde ich es auf jeden Fall nicht falsch, solche Prämien auszusetzen. Aber den anderen Mitarbeitern gegenüber ist es vielleicht etwas unfair, die eben nicht rauchen und gar keine Chance haben, dann so eine Prämie zu bekommen. Da es ja sicherlich auch viele Nichtraucher gibt, die dann ja nicht in den Genuss einer solchen Prämie kommen können.
Ich bin der Meinung, dass der Arbeitgeber sich aus diesen Dingen heraushalten soll. Es geht ihn überhaupt nichts an, und ich würde diese Art von Prämien als Einmischung in mein Leben betrachten. Außerdem geht es ihm doch sowieso nur um das Geld. Wer eine Prämie erhält wird motivierter sein und weniger krankfeiern.
Manchmal wünsche ich mir, dass ich Tausendfacher Milliardär wäre, und dann den Unternehmen eine Prämie anbieten könnte, wenn sie es schaffen ein Jahr lang nicht ihre Mitarbeiter zu knechten, zu mobben und auszubeuten. Denn sicherlich ist Rauchen ungesund, aber immer noch eine persönliche Entscheidung des Einzelnen. Aber Mobbing und finanzielle Zwänge sind Dinge, die man sich nicht aussuchen kann. Ich glaube, dass durch ein schlechtes Betriebsklima und Leistungsdruck mehr Krankheiten verursacht werden, als durch das Rauchen.
Ich finde das schon ziemlich komisch, wenn ich ehrlich bin. Sicher mag es sein, dass der Mitarbeiter dann vielleicht weniger anfällig für Krankheiten ist, wenn er mit dem Rauchen aufhört. Aber auch das ist doch nicht sicher. Außerdem finde ich das als Nichtraucherin auch nicht so toll, dass ich dann schon immer auf diese ungesunde Sache verzichte, aber natürlich keine Chance auf diese Prämie habe, weil ich ja nicht mit dem Rauchen aufhöre.
Das sind so Dinge, die ich nicht so toll finde. Außerdem denke ich auch, dass es Privatsache ist, wenn man raucht und dass damit die Firma nichts zu tun hat. Bei der Arbeit darf man doch wohl sowieso nicht rauchen und was in der Pause oder überhaupt in der Freizeit geschieht, das geht den Chef doch einfach nichts an. Auch die Sache mit dem Nachweis sehe ich als eine Schwierigkeit an. Darum finde ich dieses System auch nicht unbedingt nachahmenswert.
Es gibt doch inzwischen viele Unternehmen, die eine gesunde Lebensweise der Mitarbeiter unterstützen, da sind auch deutsche Unternehmen dabei. Im Moment geht eine Meldung durch die Medien, bei der es um eine Prämie für Mitarbeiter geht, die drei Monate lang nicht krank gemacht haben.
Ich finde Maßnahmen, die sich nur auf einen einzigen Bereich beschränken, nicht wirklich sinnvoll oder nur für einen kleinen Teil sinnvoll. Die Leute, die nicht rauchen, werden benachteiligt und es wird nichts für Leute getan, die zum Beispiel aufgrund von falscher Ernährung oder Bewegungsmangel ihre Gesundheit genauso sehr gefährden wie ein Raucher.
Ich würde das anders herum aufziehen - der dicke, unsportliche Raucher steigt mit weniger Gehalt ein und kann sich hoch arbeiten indem er sich um einen gesünderen Lebenswandel bemüht. Das wird rechtlich wahrscheinlich schwer durchzusetzen sein, aber es wäre den Leuten gegenüber gerecht, die sich von sich aus bemühen gesund zu leben und für die die Gesundheit Anreiz genug darstellt.
Einmalige Prämien finde ich schon völlig akzeptabel, warum denn auch nicht? Ich muss aber zugeben, dass ich den Neid in den Kommentaren hier gar nicht verstehe. Meiner Meinung nach brauchen Raucher Hilfe, da sie nicht anders mit ihrem Stress umgehen können und zum Glimmstängel greifen. Wenn man selbst aus eigener Kraft einen gesunden Lebensstil zustande bringt, dann braucht man doch auch keine Hilfe.
Wieso findet man es unfair, wenn man jemanden einen Anreiz geben will, wenn man einem Bedürftigen die Tür öffnet, aber er selbst hindurch gehen muss? Ich bin auch nicht neidisch, weil einige Leute günstige Lebensmittel bei der Tafel bekommen und ich mir mein Brot selbst kaufen muss. Einfach mal für andere freuen, dass es Unternehmen gibt, die etwas verändern wollen. Eine Rauchentwöhnung ist kein Zuckerschlecken. Die Kollegen müssen im Büro dann auch nicht mehr den Rauch riechen, der mit in den Raum kommt.
Etwas neues ist das in meinen Augen nicht und es gibt viele Firmen die sich in den Lebensstil ihrer Mitarbeiter einmischen und dann mit Prämien um die Ecke kommen wenn sie Abnehmen, nicht mehr Rauchen und sonstige Dinge. Klar bleiben damit diejenigen auf der Strecke, die weder Übergewichtig sind oder nicht geraucht haben aber diese sind von Anfang an belohnt mit einer besseren Gesundheit als die anderen die diese nicht vorweisen können durch ihren Lebensstil.
Man darf nicht alles nur im finanziellen sehen und weinen, wenn ein anderer 500 Euro bekommt wenn er ein Jahr nicht raucht, dafür hat er sich einige kostbare Lebensjahre vom Buckel geraucht und andere Erkrankungen damit gefördert die ihn im Alter belasten werden. Ich selbst habe solche Programme schon bei verschiedenen Arbeitgebern gesehen, darunter kleine und auch größere.
Manche mischen sich auch soweit ein, dass die Kosten für ein Fitnessstudio übernommen werden wenn man den regelmäßigen Besuch nachweisen kann. Auch das ist eine Form der Einmischung und alle die kein Fitnessstudio besuchen wollen schauen ebenfalls in die Röhre, denn sie betätigen sich auch sportlich nur anders und werden damit nicht belohnt. Dennoch habe ich keinen Grund gesehen mich im Fitnessstudio anzumelden und dafür meinen Laufverein sausen zu lassen der nicht gefördert wird.
Klar ist ein Arbeitgeber immer bestrebt seine Mitarbeiter gesund zu halten und auch in diese Richtung zu erziehen. Denn die Fehltage kosten die Unternehmen im Jahr jedes Jahr eine Menge und entsprechend setzt man dort an, wo man es noch steuern kann an jedem einzelnen Mitarbeiter. Ob der Mitarbeiter nun krank ist wegen einer Erkrankung die mit dem Rauchen zusammen hängt oder das eine normale Erkältung ist spielt dabei erst einmal keine Rolle, manche Dinge kann man damit einfach eindämmen.
So dauert das auskurieren einer einfachen Erkältung bei einem sportlich aktiven Menschen weniger lange als bei jemanden der komplett unsportlich ist und damit lohnen sich diese Prämien und Programme auch wieder, da man Fehlzeiten einkürzen kann.
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