Vollzeitjob und Geld reicht trotzdem nicht - Hilfe
Ich arbeite für 8,50, sprich Mindestlohn, + ggf. Provision in Vollzeit. Am ersten des Monats bekomme ich mein Geld und bereits heute ist das Konto leer. Ungeplante Ausgaben zwecks Neuanschaffungen waren fällig und jetzt steh ich da und frage mich wie ich den Rest des Monats überstehen soll. Ich kann keinen nach Geld fragen und das möchte ich auch überhaupt nicht.
Der einzige Weg den ich grade sehe ist eine weitere Verdienstmöglichkeit zu finden. Aber was? Natürlich sollte es nichts zu großes sein, da ich schließlich noch einen eigenen Haushalt, einen Partner und Haustiere habe die mich in Anspruch nehmen. Gerade eine leichte Verzweiflung, die bringt das liebe Geld immer mit sich, bzw lässt es wenn es geht.
Einen zusätzlichen Job halte ich für eine schlechte Idee. Das wäre eine absolute Notlösung. Besser ist es, einen besser bezahlten Job zu suchen. Solange man wenigstens halbwegs über die Runden kommt, kann man sich bei der Suche ja Zeit lassen. Aber man sollte schon permanent aktiv nach Möglichkeiten suchen. Unter Umständen kann auch ein Umzug helfen, wenn es in der Region eine hohe Arbeitslosigkeit gibt. Es gibt in Deutschland Regionen mit unter 3% Arbeitslosigkeit. Dort ist der Anteil an Mindestlohnjobs entsprechend geringer, weil ja viel weniger gute Arbeitskräfte auf dem Markt verfügbar sind.
Ansonsten muss man seine Ausgaben so im Griff haben, dass man etwas zurück legen kann. Das geht auch mit einem Mindestlohnjob, auch wenn das schon hart ist. Mehr als eine Einzimmerwohnung (als Single) ist da einfach nicht drin. Ein Auto kann man sich nur leisten, wenn es absolut notwendig ist, um zur Arbeit zu kommen. Elektrogeräte (auch Konsumelektronik) und Möbel beschafft man auf dem Gebrauchtmarkt oder in einer Tauschbörse. Und auf Markenklamotten muss man sowieso verzichten.
Wenn man dann noch sein Suchtverhalten (Rauchen, Trinken) im Griff hat, kommt man mit seinem Einkommen klar. Ein günstiger Urlaub im Jahr und das ein oder andere Hobby sollte da sogar noch drin sein. Man kann dann auch etwas zurück legen, wobei bei ausreichend Disziplin auch keine größeren, ungeplanten Anschaffungen anfallen und man somit auch kaum in die Lage kommt, nach wenigen Tagen schon sein ganzes Geld für den Monat aufgebraucht zu haben.
Na ja, was ist denn da mit deiner Finanzplanung los, dass du scheinbar gar keine Reserven hast. Warum hast du keine Reserven? Ich will dir jetzt keine Vorwürfe machen, aber so wenig ist der Mindestlohn nicht. Wenn du in Vollzeit arbeitest, dann hast du wahrscheinlich um die 800 EUR netto. Und du schreibst, es kommt noch eine Provision dazu. Davon kann man doch leben. Ich verbrauche auch nicht mehr als 800 EUR im Monat und das obwohl ich sehr weite Strecken fahre und nie selbst koche, keine gebrauchten Möbel kaufe usw.
Das muss also heißen, dass du von deinem Einkommen auch einiges für nicht so wirklich notwendige Dinge ausgibst oder? Vielleicht machst du das einfach mal nicht und lebst sparsamer, damit du Reserven hast, falls wieder mal etwas kommt. Das wäre doch schon mal eine gute Idee. Das wollen viele nicht gerne hören, aber wenn man wenig erwirtschaftet, da muss man eben sparsam leben und darf sich nicht irgendwelche Unnötigkeiten leisten.
Du hast geschrieben, dass du einen Partner hast, der wird dich also nicht verhungern lassen. Da kauft der Partner mal das Futter für die Tiere. So schlimm ist das doch nicht. Dein Partner wird doch bestimmt wissen, dass du wenig Geld hast und wenn er dennoch mit dir zusammen ist, dann wird er wohl damit leben können und damit rechnen, dass er dir mal was geben muss.
Ansonsten schreib ein paar Texte für Texterportale online oder verkaufe was bei den ebay Kleinanzeigen und da hast du ein paar Euro.
Ich finde, Zitronengras hat irgendwo Recht. Selbst wenn man weniger verdient als 800 Netto kann man durchaus Geld zur Seite legen und Reserven aufbauen. So habe ich das beispielsweise gemacht.
Als Studentin darf ich laut Krankenkasse nicht mehr als 20 Stunden pro Woche arbeiten. Ich habe nie mehr als 18 oder 19 Stunden pro Woche gearbeitet und habe dennoch ein gutes Polster anlegen können. Meine Reserven befinden sich aktuell im höheren 4-stelligen Bereich, was gerade für einen Studenten schon enorm viel ist wie ich finde. Also wenn man will ist das durchaus machbar.
Was sind denn diese ungeplanten Ausgaben, die du jeden Monat hast? Fällt monatlich deine Waschmaschine aus oder ist dein Auto jeden Monat kaputt? Ich denke schon, dass dein Partner dich weitestgehend unterstützt, aber irgendwas läuft in deiner finanziellen Planung falsch.
Ich shoppe gerne, sprich ich gebe viel Geld für Unnötiges aus. Außerdem investiere ich monatlich 200 Euro in meine Bildung, Schulmaterial, Hefte, und so weiter. Trotzdem komme ich immer klar, es wird nur knapp, wenn die Versicherung abbucht, aber das ist auch zu überstehen.
Mach dir mal einen genauen Plan, was du ausgibst und lege bewusst monatlich zehn Euro zur Seite. Am Besten auf ein Konto, an das du nicht so einfach rankommst, ich habe zum Beispiel mein Sparbuch im Ausland, dort dauert eine Überweisung 6 bis 7 Tage und ich überlege mir somit zweimal, ob ich an das Geld gehe.
Zehn Euro sind nicht viel, aber wenn du es konsequent ansparst, dann läppert sich Einiges zusammen und du hast einen Notgroschen. Ich lege auch immer etwas Geld zur Seite, selbst wenn es nur zwei Euro sind. Und achte darauf, dass du immer zwanzig Euro in bar im Geldbeutel hast, das ist dein Notgroschen für unterwegs, den darfst du nicht einfach anrühren und den musst du immer nachfüllen.
Ich weiß teilweise selbst nicht wie ich es anstelle, aber ich habe immer die Möglichkeit Geld zur Seite zu legen. Selbst wenn es nur das Wechselgeld vom Einkauf ist. Ich verdiene nun auch nicht so viel, aber ich komme klar. Deswegen stimme ich Zitronengras schon irgendwie zu und ich habe etwas das Gefühl, dass du dich am Monatsanfang ins Geldausgeben verrennst und alles auf den Kopf haust.
Einen Tipp, den ich dir noch geben kann, ist, dass du das Geld, welches du wöchentlich für Nahrungsmittel und Tierfutter verwendest, in bar zu Hause hinlegst und nur für diesen Zweck nutzt. Mit Bargeld geht man ordentlicher und vernünftiger um als mit der Karte. Wenn es deine alleinigen Haustiere sind, dann verstehe ich schon, dass dein Partner vielleicht keine Unterstützung gibt, aber glaube mir, es ist durchaus machbar mit wenig Geld gut zu leben.
Ich kann dir nur dazu raten ein Haushaltsbuch zu führen. Da schreibst du dann alle Ausgaben und Einnahmen ein und kannst leicht sehen, wo deine Probleme liegen und wo du einsparen musst. Mit dem Mindestlohn kann man sich nun mal keine extrem großen Sprünge machen und muss sich auch ein bisschen zusammenreißen.
Man muss die eigenen Ausgaben auch immer den Einnahmen einpassen und wenn ich mir etwas nicht leisten kann, dann kaufe ich es mir auch nicht oder verzichte auf teure Sachen wie zum Beispiel Rauchen, ein Auto oder eine teure Miete.
Einen zweiten Job zu suchen macht keinen Sinn, weil du ja bereits Einnahmen hast, mit denen du nicht klarkommst. Außerdem hast du diesen Monat ja auch nichts mehr davon und brauchst ja auch mal Entspannung. Zudem bräuchte man auch eine Erlaubnis vom Arbeitgeber dafür. Du musst in meinen Augen dringend lernen mit deinem Gehalt auszukommen und Einsparungen machen.
Ich finde einige meiner Vorredner schon sehr überheblich. Ich glaube nicht, dass Vorwürfe in der Situation helfen. Ich kenne es selbst, dass aufgrund einer ungeplanten hohen Ausgabe auf einmal das gesamte "freie" Monatsbudget weg ist und ich nicht mehr wusste, wovon ich überhaupt Essen kaufen soll.
Ich würde dir raten, dich einer Vertrauensperson in deinem Umfeld anzuvertrauen und dir ein wenig Geld zu leihen, um den Monat zu überstehen. Mich hat das damals auch erst Überwindung gekostet, aber ich hatte eben keine andere Wahl. Natürlich habe ich das Geld an die Person umgehend zurückgezahlt, als ich wieder Geld hatte.
Wenn du wirklich schnell an Bargeld kommen und niemanden um Hilfe bitten möchtest, dann fällt mir eigentlich nur Kellnern ein, denn da bekommst du Trinkgeld. Denn selbst wenn du jetzt einen zusätzlichen Job annimmst, bekommst du den Lohn trotzdem erst im nächsten Monat. Vielleicht gibt es ja bei dir in der Nähe noch einen Biergarten oder ein Café, wo kurzfristig noch Aushilfen gesucht werden. Alternativ würde mir noch einfallen, auf deiner regulären Arbeit um einen Vorschuss zu bitten.
Ich habe nach diesem Erlebnis auch meine Finanzplanung umgestellt und mir ein Haushaltsbuch im Excel erstellt. So habe ich immer einen Überblick, wie viel Geld ich schon ausgegeben habe und was noch übrig ist. Außerdem spare ich jeden Monat eine bestimmte kleine Summe, die ich auf mein Tagesgeldkonto überweise. Jetzt habe ich einen Puffer, damit mir das nicht noch einmal passiert. Auch wenn es dir nicht aus deiner aktuellen Misere hilft, langfristig hat mir persönlich ein Haushaltsbuch aber wirklich geholfen.
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