Voll und ganz hinter der Firma stehen für die man arbeitet
Hier sprach eine Userin, dass sie nur für eine Firma arbeiten kann, hinter der sie auch steht Firmenauto mit Werbung ablehnen und mit Privatwagen fahren. Bei der heutigen Arbeitsmarktlage ist es manchmal aber gar nicht so einfach. Wenn man arbeitslos wird und auch die Vorschläge der Arbeitsagentur ablehnt kommt man schon in die Lage, dass man eine Sperre bekommen könnte und somit muss man manchmal auch in den sauren Apfel beißen und für eine Firma arbeiten, die man absolut nicht mag.
Steht ihr voll und ganz hinter der Firma für die ihr arbeitet? Habt ihr euch den Job in dieser Firma selber ausgesucht oder musstet ihr euch durch Arbeitslosigkeit und Vorschläge der Arbeitsagentur dort bewerben? Wie geht ihr denn damit um, wenn ihr nicht voll und ganz dahinter steht, was die Firma ist und macht?
Also ich kann wirklich nicht für jemanden arbeiten, hinter dem ich nicht stehe. Für mich ist das aktuell eher weniger das Problem, weil ich noch nicht zu Ende studiert habe und somit besser die Auswahl habe, was ich mache. Wobei ich auch wirklich nicht für jemanden arbeiten wollen würde, der etwas macht, hinter dem ich nicht stehen kann. Da würde ich dann auch lieber putzen gehen oder sonst einen Hilfsjob machen. Irgendwie kommt man finanziell schon durch und ich bin mir dann aber auch für nichts zu schade.
Es ist sogar ganz nahe liegend, dass man hinter der Firma oder Arbeit stehen sollte, die man macht. Wenn man dies nicht tut, wird man zwangsläufig ein Doppelleben führen und so etwas kann auch auf die Dauer krank machen. Macht man seinem Ärger aber privat Luft und erfährt das dann wiederum der Chef oder eben die falschen Mitarbeiter, wie man dann hinter dem Rücken über die Institution spricht, dann ist es auch wieder eine kritische Sache.
Mir selber ist es wichtig, dass ich voll und ganz hinter einer Firma stehen und mich vor allem mit der Arbeit identifizieren und mich auch über sie definieren kann. Deshalb finde ich schon, dass es auch wesentlich zum Wohlbefinden unserer Seele und auch körperlichen Gesundheit beiträgt, wenn wir mit der Arbeit und dem Privatleben im Einklang sind. So etwas nennt man auch Work- Life- Balance.
Es gibt aber sicher, wie überall, Ausnahmen, also Menschen, die das nicht so eng sehen. Wahrscheinlich sind sie nicht so emotional veranlagt, sondern eher rational und es geht ihnen nur ums Geld verdienen. Sie haken die Arbeit ab, wenn sie ausstempeln und befinden sich ganz im Feierabend. Viele machen sich aber auch da noch etwas vor und stürzen dann nicht selten in die Alkohol- oder Drogenfalle.
Voll und ganz hinter seinem Arbeitgeber zu stehen, das ist zwar hehres Ziel, aber in der Praxis ist es dann doch etwas schwierig. Ich habe noch nie in einer Firma gearbeitet, hinter der ich voll und ganz stehen konnte. Ich könnte mir auch kein einziges Unternehmen vorstellen, bei dem das der Fall wäre.
Abgesehen davon hat man doch auch kaum eine Wahl. Ohne Job darf man sich seinen Arbeitgeber gar nicht mehr aussuchen und muss nehmen, was kommt. Aber selbst wenn man die freie Wahl hat, für wen möchte man denn arbeiten und steht voll dahinter? Irgendetwas passt immer nicht.
Ich denke es macht mehr Spaß bei einer Firma zu arbeiten hinter der man auch steht, aber ist das eine Voraussetzung die man abfordern kann?
In der heutigen Zeit ist es sicher wichtig, dass man sich auf vieles einstellt was verlangt wird, aber wenn jemand wirklich nur zur Arbeit geht um dort Geld zu verdienen, kann man ihm das auch nicht verübeln, denn hierfür kann es viele Gründe geben.
Es gibt leider viele Menschen, die zu wenig verdienen oder mit dem Geschäftsführer nicht klar kommen, dass sind alles Aspekte die hier Berücksichtigung finden sollten. Es müssen immer mehrere Aspekte einbezogen werden die hier der Grund dafür sein könnten warum man nicht hinter einer Firma steht.
Zu mir selbst kann ich nur sagen, dass ich hinter meiner Firma stehe und auch gerne arbeiten gehen und auch vieles mache, was nicht selbstverständlich ist. Das mag aber auch daran liegen, dass ich mit den meisten Kollegen auskomme und auch gerecht entlohnt werde.
Ich stehe nicht hinter der Firma für die ich arbeite, und kann sehr gut damit leben. Früher stand ich hinter meiner Firma, aber als ich erkannte, dass auch mein Chef nur ein ganz gewöhnlicher Ausbeuter ist, hatte ich mir das abgewöhnt. Ich gehe nur für das Geld arbeiten. Und ich bin deshalb weder depressiv noch krank. Im Gegenteil. Seitdem ich mich nicht mehr mit meiner Firma identifiziere, nehme ich mir auch nicht mehr so viele Dinge zu Herzen.
Wenn meinem Chef ein Auftrag abgeluchst wurde, dann war ich frühe wirklich aufgebracht, heute ist mir das egal. Ich liefere meine Arbeit ab, bekomme mein Geld und gut ist. Ich könnte viel mehr leisten, und meine Arbeitskollegen auch. Aber da unser Chef sich niemals dankbar uns gegenüber gezeigt hat, bekommt er nur noch halbe Leistung von der gesamten Belegschaft. Und man mag kaum glauben, wie angenehm es ist mit halber Kraft zu arbeiten.
Ich glaube, dass viel zu viele Menschen die Arbeit zu ernst nehmen. Wenn alles in Ordnung ist auf der Arbeit, dann ist es ja gut, aber sich dann unbedingt mit der Firma identifizieren zu müssen halte ich für verfehlt. Man kann sich wirklich für wichtigere Dinge einsetzen.
Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass eine Firma oder ein Unternehmen existiert, hinter der ich wirklich voll und ganz stehen kann. Man kann es sich auch unnötig schwer machen mit seinen Werten und Idealen. Wenn man es ganz genau nimmt, könnte man dann seinen Job schon allein deswegen hinschmeißen, weil Kollege A ein sexistischer Armleuchter ist, sprich, das Unternehmen auch Leute einstellt, die andere Werte und Ideale haben als man selber, oder weil der Kaffee aus dem Automaten keine Bio-Qualität hat oder was auch immer.
In diesen Fällen bliebe nur die Selbständigkeit, oder man müsste theoretisch voll und ganz hinter Vater Staat stehen, der einen durchfüttert. Auch das Argument, dass man lieber einen schlecht bezahlten Putz- oder Hilfsjob annehmen würde, halte ich für schwachsinnig. Auch und gerade bei Firmen, die schlecht bezahlte und "niedere" Aufgaben anbieten, kann Etliches nicht mit rechten Dingen zugehen, und es ist oft noch schwerer, sich voll mit dem Arbeitgeber zu identifizieren, wenn man für den Mindestlohn den Feudel schwingt.
Ich selber stehe zum Teil hinter den Werten und Idealen, die mein Arbeitgeber verkörpert, aber letzten Endes brauche ich einen Job, und kann es mir schon rein finanziell nicht leisten, auf die ewig währende, fruchtlose Suche nach dem perfekten Unternehmen zu gehen. Auch die Selbständigkeit ist für mich nicht umsetzbar, wobei ich mir auch hier vorstellen kann, dass ich Kompromisse eingehen muss, hinter denen ich nicht "voll und ganz" stehen kann. Für solche Ideale bin ich wohl doch zu realitätsgebunden!
Gerbera, selbst die Selbstständigkeit hilft wenig, denn nicht jeder Auftraggeber vertritt dann die eigenen Werte und Ziele. Ich lehne beispielsweise Texte zur Bewerbung von zweifelhaften Viagra-Kopien konsequent ab. Das betrifft auch viele andere Aufträge in diese Richtung. Ich bejuble keine Aktien, die ich für Schrott halte und so weiter.
Aber ich schreibe viel im Finanzbereich und da habe ich Stammkundschaft, die ich brauche. Teilweise fungiere ich da als Ghost für Anlageexperten großer Firmen. Mein Job ist es dann, die Prognosen für das Firmenmagazin oder die Kunden in verständliche und gut lesbare Worte zu fassen. Da kann ich es mir nicht leisten, anderer Meinung zu sein. Da schreibt man dann entgegen der eigenen Überzeugungen.
Oder ein Großkunde bucht mich normalerweise seit Jahren für Technik und jetzt musste ein Riesenblock Esoterik weg. Ich glaube nicht an Glaskugeln, Wünschelruten oder Runen. Auch halte ich Steine nicht für heilsam. Aber so einen Kunden verärgert man nicht, wenn man in Zukunft seine Miete zahlen möchte.
Für mich gibt es auch keinen Arbeitgeber, hinter den ich mich voll und ganz stellen würde. Jeder hat immer etwas, was mir nicht in den Kram passt und die Frage ist doch dann eher, kann man sich damit arrangieren oder nicht wenn man dort anfängt. Auf das perfekte zu hoffen bei dem alles passt und hinter dem man komplett stehen kann, dann sucht man lange und wird niemals in seinem Leben arbeiten oder bestenfalls, wie Ramones es macht, als Putze und Küchenhilfe das restliche Leben fristen in Hilfsjobs die man immer wechseln kann wie seine Unterwäsche auch.
Ich stehe auch nicht hinter dem Staat und unserer Verteidigungsministerin, auch wenn ich den Job bei der Bundeswehr angenommen habe. Gerade das was das politische dahinter angeht, da habe ich eine ganz andere Meinung als die dort vertreten wird und noch lange tritt nicht alles ein, was dort auch diskutiert wird und vom Stapel gelassen wird. Daher differenziere ich auch die leeren Worte von den Handlungen und kann mich damit dann auch wieder arrangieren, solange sie sich in der Realität bewegen. Wie Gerbera es bereits gesagt hat, nicht jeder kann sich aussuchen was er machen möchte, sondern sucht dann etwas als Kompromiss mit dem man leben kann, damit morgen die Miete bezahlt wird und der Kühlschrank voll ist.
Voll und ganz wird nie jemand hinter einer Firma stehen, denn es gibt immer einzelne Punkte die einem auch bei der besten Firma nicht gefallen und das ist eigentlich auch gut so, denn so behält man den kritischen Blick. Aber es gibt schon den Punkt, das man sich im Großen und Ganzen mit dem was die Firma macht identifizieren sollte, denn sonst kann man weder seine Arbeit wirklich gut erledigen und motiviert zur Arbeit gehen, eher wird man dann irgendwann krank und ist unzufrieden.
Ich würde niemals für eine Firma arbeiten, mit der ich mich nicht zumindest identifizieren kann und wo für mich das Große und Ganze stimmt. Ich möchte zufrieden zur Arbeit gehen und nicht nur einfach meinen Dienst ableisten. Man verbringt schließlich die meiste Zeit seines Lebens auf der Arbeit und da möchte ich mich eben auch wohl fühlen.
Selbst das Arbeitsamt könnte mich da versuchen zu zwingen etwas anzunehmen, da beißen sie bei mir auf Granit. Wenn ich für ein Unternehmen nicht arbeiten möchte und das kann einfach nur auf Grund des Bauchgefühles sein, dann fange ich dort auch nicht an. Selbst wenn das Gehalt noch so gut ist oder mir das Arbeitsamt eine Sperre geben sollte.
cooper75 hat geschrieben:Abgesehen davon hat man doch auch kaum eine Wahl. Ohne Job darf man sich seinen Arbeitgeber gar nicht mehr aussuchen und muss nehmen, was kommt. Aber selbst wenn man die freie Wahl hat, für wen möchte man denn arbeiten und steht voll dahinter? Irgendetwas passt immer nicht.
Natürlich hat man auch da immer noch eine gewisse Wahl und muss nicht sofort den erstbesten Arbeitsvertrag annehmen und auch muss man sich nicht auf wirklich alle Stellen bewerben, die einem das Arbeitsamt vorschlägt. Wenn man es mit seiner Wahl nicht übertreibt und der Reihe nach keine Bewerbungen rausschickt oder x-Verträge ablehnt, dann gibt es auch nicht sofort eine Sperre.
Ich war bereits in meinem Leben arbeitslos und habe viele eigene Bewerbungen verschickt und dafür die vom Arbeitsamt vernachlässigt. Dadurch das ich eine hohe Eigenleistung hatte, also eigene Recherche und Initiative, ist mir gar nichts passiert. Ich konnte ja eindeutig belegen, das ich arbeiten wollte und mich selber kümmere.
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