Vitamin B12 als Nahrungsergänzung? Wenn ja, wie?

Ich versuche mich seit Anfang 2016 überwiegend vegan zu ernähren. Ständig höre ich seitdem, dass es überaus wichtig sei, bei dieser Ernährungsform Vitamin B12 als Supplement zusätzlich zur Nahrung einzunehmen, da man sonst auf langfristige Sicht Mangelerscheinungen bekommen könnte, die teilweise zu irreversiblen (Nerven-)Schäden führen können.

Mein Schwiegervater, der sich allerdings weder vegan noch vegetarisch ernährt, hatte bis vor kurzem Depressionen, die auf einen starken Vitamin B12-Mangel zurück geführt wurden. Ich nehme alle 2-3 Tage eine B12-Pastille und habe meine Werte ärztlich testen lassen, alles war in Ordnung.

Supplementiert ihr ebenfalls Vitamin B12, vielleicht sogar trotz omnivorer Ernährung? Bevorzugt ihr die Aufnahme in Pastillen- oder in Tropfenform oder lasst ihr es euch vielleicht sogar regelmäßig vom Arzt spritzen?

Ich halte ehrlich gesagt nichts von Nahrungsergänzungsmitteln. Ich bin der Meinung, wenn man seine Nährstoffe nicht alle aus der Nahrung ziehen kann, die man braucht, dann macht man definitiv was falsch und sollte seine Ernährung umstellen. Daher halte ich auch nichts von einer veganen Lebensform, weil sie in meinen Augen unnatürlich und ungesund ist. Wenn sie gesund wäre, bräuchte man ja keine Tabletten um Mangelerscheinungen vorzubeugen, das nur so am Rande.

Ich finde nicht, dass man pauschal sagen kann, welche Form die beste ist, wenn man Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen möchte. Manche Menschen können keine Tabletten schlucken und bevorzugen daher Tropfen, andere wiederum haben Angst vor Spritzen etc. Wenn ich einen Mangel an Vitamin B 12 hätte, würde ich recherchieren welche Nahrungsmittel Vitamin B 12 beinhalten und würde vermehrt diese Nahrungsmittel konsumieren um keinen Mangel zu bekommen. Von (künstlichen) Nahrungsergänzungsmitteln halte ich persönlich gar nichts und das ist für mich nur Geldmacherei.

Ich denke, dass es immer mal vorkommen kann, dass eben ein Vitaminmangel vorliegt. Ich habe das auch schon zweimal erlebt und muss sagen, dass es mir sichtlich geholfen hat, dann zusätzliche Vitamine zu nehmen. Ich hatte diese bisher in Tablettenform und auch einmal als Liquid. Ich fand die Tabletten aber durchaus angenehmer.

Ich habe den Mangel dadurch gemerkt, dass ich ständig müde war. Schon morgens nach dem Aufstehen. Auch war ich nervlich nicht gerade sehr belastbar und schneller gereizt. Mir haben dann die Kapseln nach ein paar Tagen durchaus geholfen. Ich habe zuerst auch gedacht, dass es Quatsch ist und sicher nichts bringen würde, aber ich hab mich wirklich besser gefühlt.

Allerdings sollte man solche Präparate sicher nicht zu oft nehmen und auch auf die Dosierung achten. Ich habe nämlich jetzt einen Bericht gesehen, indem es hieß, dass die meisten Vitaminpräparate viel zu hoch konzentriert sind und es gar nicht gut ist, wenn man zu viele Vitamine zu sich nimmt.

Grundsätzlich halte ich jetzt auch nicht so viel von Nahrungsergänzungsmittel. Wenn jedoch die Vitamine und Nährstoffe nicht, oder nur unzureichend, durch die Nahrung aufgenommen kann sind Sie ein notwendiges Übel. Was auf jeden Fall wichtig zu wissen ist: Nahrungsergänzungsmittel sollte man immer nur in Absprache mit dem Arzt nehmen. Denn, auch wenn viele etwas anderes glauben, zu viele (bestimmte) Vitamine können dem Körper sich durchaus schaden.

Ich selbst habe eine Zeit lang Vitamin B12 zu mir genommen da ein Mangel vorlag. Ich nahm es damals in Form eines kleinen Saftes. Da würde eine Lösung in Wasser gegeben, kurz umgerührt und dann konnte man es trinken. Es ging mir besser in dieser Zeit, nehme es aber im Moment trotzdem nicht mehr.

Vitamin B12 ist in der Tat sehr wichtig für viele unterschiedliche Funktionen im Körper. Jeder bekommt mit der Geburt ein gut aufgefülltes Depot B12 welches dann kontinuierlich geleert wird. Wer sich falsch ernährt oder der körperliche Einschränkungen hat, bei dem leert sich sein Depot mit der Zeit und irgendwann ist es ziemlich leer.

Bei mir war das auch so, ich hatte bei mir eine vollkommene Antriebslosigkeit bemerkt. Ich hatte schon Angst dass ich eine Depression hätte, aber der Allgemeinmediziner stellte schnell fest woran es lag, nämlich an dem fehlenden B12.

Zur schnellen Depotauffüllung empfahl er monatliche Spritzen und dann später die Tabletten bzw. Kapseln. Die Spritzen lehnte ich ab, die Kapseln habe ich mir gekauft und geschluckt. Das dauerte dann etwas länger, aber ich muss sagen dass es mir gut getan hat. Ob nun die Flüssigkeiten als Trinkkur besser sind weiß ich nicht genau, auf jeden Fall sind sie um einiges teurer als die Kapseln.

Bei den Kapseln gibt es in der Dosierung auch riesige Unterschiede. Man sollte in der Tat die Kapseln mit der höchsten Dosierung nehmen da ja vom Körper nicht alles aufgenommen wird. Der Rest wird ausgeschieden. Wichtig ist auch dass man auf Kapseln zurück greift die Vitamin B12 als Methylcobalamin enthalten, die kann der Körper nämlich besser aufnehmen.

Die Kapseln die ich momentan benutze enthalten pro Einheit 1000 Mikrogramm Methylcobalamin, das ist ungefähr das 40000fache der empfohlenen täglichen Dosis. 100 Kapseln kosteten was um die 13 bis 15 Euro, das ist vom Preis völlig in Ordnung. Damit reiche ich auch ungefähr ein Jahr.

Ich hatte auch erst überlegt durch optimierte Nahrungszufuhr das Depot wieder aufzubauen, aber das hätte einfach zu lange gedauert und es wäre auch recht mühsam und teuer gewesen. Ich hatte einfach keine Lust auf täglich Leber und Fisch war mir auf die Dauer auch zu teuer.

Das Wie hängt ganz stark am Warum! Es kommt sehr stark darauf an, warum das Vitamin B 12 ergänzt werden muss. Liegt es einfach nur an der Ernährung, dann sind Kapseln, Dragees oder Säfte durchaus geeignet, um einen Mangel zu beheben oder einem Mangel vorzubeugen.

Anders sieht es aus, wenn die Aufnahme von Vitamin B 12 im Darm gestört ist. Eigentlich ist es so: Das Vitamin bindet sich an ein Protein im Speichel und ist so vor der Magensäure geschützt. Im Magen kommt der Intrinsic-Faktor dazu, der die Aufnahme des Vitamins im Dünndarm erst ermöglicht.

Wer nun an einer chronischen Gastritis Typ A leidet, eine Magenverkleinerung oder gar eine Magenentfernung hatte, wem viel vom Dünndarm fehlt, wer dauerhaft Mittel zur Reduktion der Magensäure einnimmt oder aufgrund einer Autoimmunerkrankung Antikörper gegen den Intrinsic-Faktor bildet, wer unter Morbus Crohn leidet oder aufgrund seines hohen Alters eine verminderte Aufnahmefähigkeit des Darm hat, der kommt mit Tabletten nicht weit. Da sind Injektionen mit dem Vitamin als Depot das Mittel der Wahl.

Von (künstlichen) Nahrungsergänzungsmitteln halte ich persönlich gar nichts und das ist für mich nur Geldmacherei.

Finde ich nicht. Ich bin von Deutschland nach Nordeuropa gezogen, hier scheint die Sonne weniger und Vitamin-D-Mangel ist ein bekanntes Problem, die Bevölkerung neigt zu einem Mangel. Die Regierung und Mediziner empfehlen nachdrücklich die zusätzliche Einnahme von Vitamin D.

Ähnlich sehe ich es auch zum Beispiel mit Vitamin B12. Wenn man nicht genug Vitamin B12 - aus welchen Gründen auch immer - einnehmen kann, dann kann man doch froh sein, dass man auf so einen Luxus wie eine Tablette zurückgreifen kann. Vitamin B12 Mangel kommt häufiger bei Frauen und Vegetariern vor, aber auch Männer mit einer omnivoren Ernährung können betroffen sein.