Vieles ist Kopfsache - auch die Libido?

Ich habe vor kurzem mit meinem Kumpel A über dieses Thema diskutiert. Es ging ganz allgemein um die Libido und von welchen Faktoren sie bei einer Frau beeinflusst wird und von welchen eben nicht. Dabei hat A dann die These aufgestellt, dass die Libido am stärksten vom Willen beeinflusst werden würde und dass die Pille, die bei vielen Frauen wirklich eine Hemmung der Libido verursacht, eben nur eine faule Ausrede sei. Die Frauen wollten einfach keine Intimität mehr und fertig.

Ich finde As These um ehrlich zu sein ziemlich abenteuerlich. Es gibt hier ja auch schon etliche Threads, die sich mit Verhütungsmethoden und Libidoverlust auseinandersetzen und ich habe auch schon etliche Recherchen zu dem Thema Pille und Libidoverlust gemacht, sodass ich es durchaus logisch finde, dass die Pille eben die Libido außer Gefecht setzt.

Andererseits sagt meine beste Freundin auch immer, dass alles Einstellungssache ist und dass man durch positives Denken eben vieles eben auch zum positiven beeinflussen kann. Das ergibt für mich schon Sinn, wenn man gerade an die selbst erfüllende Prophezeiung beispielsweise in Bezug auf das Bestehen einer Klausur denkt. Es gibt auch diverse andere Beispiele in diese Richtung, aber um ehrlich zu sein bezweifle ich stark, dass ein Libidoverlust dauerhaft nur durch pure Willenskraft ausgeglichen werden kann. Wenn das jetzt nur eine leichte Form von Libidoverlust ist vielleicht, aber doch nicht, wenn das wirklich schwerwiegend ist. Ich kann mir das einfach nicht wirklich vorstellen.

Wie denkt ihr darüber? Meint ihr, dass auch Hormone eben Kopfsache sind und man sie eben durch positives Denken eben so beeinflussen kann wie man das möchte? Oder ist man seinen Hormonen hilflos ausgeliefert und kann im Prinzip wollen und denken so viel man will?

Das ergibt für mich schon Sinn, wenn man gerade an die selbst erfüllende Prophezeiung beispielsweise in Bezug auf das Bestehen einer Klausur denkt.

Man muss für diese Klausur aber dennoch gelernt haben oder den Stoff zumindest verstehen. Egal wie positiv ich in eine Physikprüfung auch gehe, ich habe keine Ahnung von Physik. Ich würde dabei keine Frage richtig beantworten können. Also meiner Meinung nach müssen schon gewisse Voraussetzungen geschaffen sein und man kann dann mit seiner positiven Einstellung, seiner Willenskraft noch ein bisschen mehr herausholen. Aber wenn nur die Willenskraft ausreichen würde, könnten ziemlich viele Menschen fliegen.

Und das gleiche gilt für die Auswirkungen der Hormongaben durch die Pille. Die sind tatsächlich existent. Sie haben immerhin die Kraft, eine Schwangerschaft zu verhindern. Wenn man an diese Wirkung glaubt, was spricht dann dagegen, dass sie noch andere Wirkungen hat?

Also ich würde schon die These "Vieles ist Kopfsache" so nicht unterschreiben. Und daher ist die Libido da auch nicht ausgeschlossen. Sex ist etwas Körperliches und nicht reine Willenssache. Der Körper reagiert doch auch manchmal erregt, wenn man das gar nicht will.

Die Libido selber ist sicherlich eine Sache des Körpers und wird vornehmlich von Hormonen gesteuert. Aber ohne die richtige Einstellung nutzt auch die ganze Libido nichts. Wenn jemand sexuell verklemmt ist, was sehr häufig Männer betrifft, dann kommt die Libido auch nicht zu tragen.

Ich kann mir schon vorstellen, dass die Pille einen Einfluss auf die Libido haben kann. Wie groß dieser Einfluss sein kann, weiß ich allerdings nicht. Wenn ein Mann von einer faulen Ausrede spricht, dann allerdings kann ich mir schon vorstellen, dass die betreffende Frau wirklich willentlich ihre Libido bezüglich dieses einen Mannes unterdrückt. Ein Mann mit dieser Einstellung wirkt wahrscheinlich in der Tat auf eine Frau dazu, dass ihre Libido abstirbt.

Von mir kann ich sagen, dass die Pille mit den unterschiedlichsten Hormonkombinationen, als Verhütungsring oder als Mini-Pille hervorragend verhütet. Die hormonellen körperlichen Veränderungen wären gar nicht nötig. Denn mit hormoneller Verhütung lebe ich schlichtweg freiwillig und von mir unbemerkt enthaltsam. Ich habe alles aber keine Lust.

Bei nicht-hormoneller Verhütung sieht das ganz anders aus. Allerdings beeinflussen auch da die Hormone die Libido eindeutig. Um den Eisprung herum und gegen Ende des Zyklus ist die Lust auf Lust stärker als in den Zeiten dazwischen.

Aber Hormone sind eben nicht alles. Wenn gerade totaler Stress herrscht, dann kann das entweder die Libido beflügeln oder total unterdrücken. Und natürlich hat das Verhalten des Partners einen großen Einfluss. Kleine Unstimmigkeiten und Verletzungen, die Frau selbst gar nicht aktiv als Problem wahrnimmt, können den Wunsch nach Zweisamkeit langfristig unterbinden.

Das ist bei Männern doch nicht anders. Wer sich im Bett stark unter Druck gesetzt fühlt oder Erfahrungen mit Versagen gemacht hat, der steckt das nicht unbedingt einfach so weg. Wenn Sexualität nur Stress bedeutet, kann das Bedürfnis danach stark abnehmen. Das gilt sicherlich für beide Geschlechter.

Ich denke, dass beides schon Auswirkungen auf die Libido haben kann. Sowohl die Pille, als auch eben der Kopf. Ich glaube nicht, dass wie dein Bekannter meinte, Frauen absichtlich irgendwas denken, damit sie weniger Lust haben. Ich denke auch, dass Stress und die körperliche Verfassung durchaus eine Rolle dabei spielen.

Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass für Männer oftmals Intimität als Stressabbau benutzt wird. Bei Frauen scheint das aber meist wohl anders zu sein. Ich denke, dass es da auch Unterschiede gibt.

Ich denke auch, dass beides Auswirkungen haben kann und nicht nur alles Kopfsache ist oder es nicht nur an der Pille liegt. Hormone spielen nun auch mal eine große Rolle, weswegen man es nicht nur der Psyche zuschieben kann. Allgemein gibt es schon Menschen, die aufgrund dessen dass sie zu viel nachdenken einfach nicht entspannt sein können und dementsprechend auch keine Libido mehr entwickeln können.

Man muss doch vieles dabei betrachten und nicht nur den Kopf. Auch starke körperliche Auswirkungen können direkten Einfluss auf die Libido haben und dafür sorgen, dass Frau oder auch Mann keine Lust mehr haben. Oder hast du schon mal jemanden erlebt, der 24 Stunden durchgehend gearbeitet hat und dann noch wild und hemmungslos alles bespringen wollte was nicht direkt bei drei auf dem Baum ist? Da ist man dann körperlich so geschafft, dass man gar keine Lust mehr hat. Diese Phasen können länger anhalten und selbst wenn man vom Kopf her wollte, macht der Körper einen Strich durch die Rechnung.

Gleiches auch mit Stress. Dieser kann sich auch in verschiedenen Aspekten zeigen, darunter auch in der Lustlosigkeit im Bett und nichts geht mehr. Da kann man die Pille munter noch futtern oder auch nicht, aber man kann schon sagen, dass manche Pillen schon dafür sorgen, dass auch die Libido bei Frauen darunter leidet. Entsprechend gibt es verschiedene Pillen, bei denen halt auch erst einmal die richtige gefunden werden muss für die Frau, oder auf eine andere Verhütungsmethode zurückgegriffen werden muss, damit sich noch eine Libido entwickelt und nicht komplett gehemmt wird.

Ich denke einfach, Mann macht es sich mal wieder zu einfach und versucht alles auf einen Punkt zu schieben warum Frau keine Lust hat mit ihm ins Bett zu hüpfen. Da ist es einfach, einfach zu sagen es ist die Pille oder Frau soll im Kopf mal locker lassen, damit es auch klappt. Durchaus gibt es auch natürliche Phasen in denen man keine Lust auf Sex hat und entsprechend auch nicht wie die Karnickel übereinander herfallen muss oder gar auf Kommando, wenn der Herr mal wieder Lust hat.