Viele Bewerbungen gleichzeitig schreiben oder erst abwarten?

Ich habe viele Stellenangebote gefunden, die mich interessieren und ansprechen und auch schon einige Bewerbungen geschrieben. Da ich ja schon einige Bewerbungen geschrieben habe, habe ich somit auch schon einige Vorlagen, die ich nun immer nur etwas umändern muss, was aber recht schnell geht. Von daher könnte ich schon recht viele Bewerbungen auf einmal schreiben, wobei ich mich jedoch frage, ob das überhaupt sinnvoll ist.

Je mehr Bewerbungen man auf einmal schreibt und abschickt, desto größer ist natürlich auch die Wahrscheinlichkeit, dass man auch eine Stelle bekommt. Allerdings frage ich mich, ob ich nicht immer nur ein paar wenige Bewerbungen schreiben und dann etwas abwarten sollte, was daraus wird. Vielleicht ergibt sich da ja schon etwas, so dass ich mir die anderen Bewerbungen quasi sparen könnte. Ist es sinnvoll, so viele Bewerbungen wie nur möglich zu schreiben oder sollte man zwischendrin immer mal wieder eine Pause machen und abwarten, was denn überhaupt aus den geschriebenen Bewerbungen wird?

Ich kann mich noch sehr gut an meine Zeit erinnern,wo ich meine ersten Bewerbungen geschrieben habe. Da es in unserer Gegend aber nicht sehr viele Ausbildungsplätze gab, musste man seine Bewerbungen so breit wie möglich streuen. Irgendwo hat es dann doch geklappt - auch wenn es vielleicht nicht der Traumberuf gewesen ist.

Letztendlich hatte ich aber die Qual der Wahl und konnte mir aus drei Ausbildungsberufen das beste Angebot auswählen. Zum Glück bekam ich die Zusagen in relativ kurzer Zeit, so dass ich hier auch eine Auswahl hatte, die ich gegeneinander abwägen konnte. Wenn ich so zurückblicke, war es genau die richtige Entscheidung, die ich getroffen habe.

Ich würde wahrscheinlich viele auf einmal schreiben, denn ich kenne es auch, dass die Traumstellen eher rar gesät sind und man schon froh sein darf, wenn man auch nur eine Zusage zum Vorstellungsgespräch bekommt. Und selbst wenn es nicht so wäre, so gefiele mir die Vorstellung, mir nachher das Angebot, das mir am besten gefällt nehmen zu können und nicht einfach das nehmen zu müssen, das ich als einziges habe.

Wenn du nur wenige Bewerbungen auf ein Mal abschickst, sagen wir mal fünf. Dann bekommst du vielleicht eine Zusage. Da muss man dann ja auch schnell handeln, ansonsten ist das Angebot wieder vom Tisch. Du müsstest also dieses eine Angebot annehmen oder noch weitere Bewerbungen schreiben. Das dauert Zeit und bis dahin ist das erste Angebot abgelaufen.

Wenn du ganz viele gleichzeitig rausschickst, bekommst du wahrscheinlich mehrere Zusagen gleichzeitig und kannst dich dann zeitnah entscheiden, welche Stelle du annimmst.

Zudem wäre es wohl ziemlich deprimierend, weitere Bewerbungen zu schreiben, nachdem du schon einige Absagen hattest oder von vielen Stellen gar nichts gehört hast. Es ist leichter, viele abzuschicken. Dann sind auf jeden Fall ein paar Zusagen dabei und du kannst in die nächste Phase übergehen. Vorstellungsgespräche. Ansonsten musst du dich in der ersten Phase - Bewerbungen schreiben und auf Zu- und Absagen warten - immer wieder im Kreis drehen.

@Prinzessin_90: Ich finde es kommt darauf an. Was für Bewerbungen schreibst du denn? Ein freiwilliges Praktikum? Handelt es sich dabei um eine Teilzeit-Stelle parallel zum Studium? Soweit ich mich entsinne, wolltest du ja im Herbst mit dem Master weiter machen, wenn ich mich nicht irre. Oder hast du es dir anders überlegt und bewirbst dich für die "richtige" Arbeit nach dem Bachelor? Ich würde das davon abhängig machen ob ich die Bewerbungen in Etappen schreibe oder alle auf einmal wegschicke.

Also nehmen wir mal an, ich würde für die Zeit ab Oktober eine neue Vollzeit-Stelle als Absolvent suchen. Dann würde ich jetzt schon alle Bewerbungen schreiben und abschicken, weil man nie wissen kann, was sich ergeben wird. Außerdem gerät man unter Umständen unter Zeitdruck oder hat nur bescheuerte Auswahl.

Bei einer Stelle für ein freiwilliges Praktikum ist das ja nicht so dringend, da kann man ruhig weniger Bewerbungen schreiben. Aber für die Vollzeit-Arbeit nach dem Studium würde ich lieber zu viel als zu wenig schreiben. Außerdem weißt du ja auch nicht, wie groß deine Konkurrenz ist und was für ein Zeugnis die haben. Es gibt ja keine Garantie, dass du auch tatsächlich genommen wirst, auch wenn die Stelle zu dir und deinen Qualifikationen passt.

Ich bewerbe mich für ein Volontariat, also für eine Vollzeitstelle. Den Master wollte ich nun zum Sommersemester machen, aber das kommt eben auch darauf an, ob und wo ich überall eine Zulassung bekomme. Je nachdem, entscheide ich mich dann zwischen der Arbeit und dem Studium.

Ich bewerbe mich für ein Volontariat, also für eine Vollzeitstelle. Den Master wollte ich nun zum Sommersemester machen, aber das kommt eben auch darauf an, ob und wo ich überall eine Zulassung bekomme. Je nachdem, entscheide ich mich dann zwischen der Arbeit und dem Studium.

Das klingt sehr clever. Ich habe ähnliche Pläne. Ich werde mich ab März/April für zig Unternehmen bewerben und gleichzeitig Bewerbungen für Master-Plätze abschicken. Dann kann ich im Oktober immer noch entscheiden, was mir mehr zusagt. Ich mache das aber so, dass ich alle Bewerbungen ungefähr zeitgleich rausschicke und dazwischen nicht zu viel Zeit verstreichen lasse. Wäre schon doof, wenn man sonst keine vernünftige Alternative ab Herbst hat.

Es kommt dabei sicherlich darauf an, mit wie vielen Mitbewerbern man rechnet. Wenn man sich auf eine Stelle bewirbt, wo es grundsätzlich wenige Bewerber gibt, kann man sicherlich auch mit weiteren Bewerbungen warten. Allerdings wird man es auch nie wirklich abschätzen können, wie viele Bewerber da wirklich reagieren. Also wäre es wohl sinnvoller, wenn man erst mal alle Bewerbungen raus schickt.

Du musst ja auch damit rechnen, dass dir nur Absagen ins Haus flattern. Dann stehst du nämlich ganz schnell ohne Plan da, weil weder das Eine geklappt hat, noch das Andere. Auf Zusagen eine Absage zu schicken ist wohl dann doch einfacher, als ganz ohne Alternative dazustehen.