Verzichten immer mehr Frauen auf die Pille?

Laut einer Vorschau von SternTV sollen immer mehr vor allem auch junge Frauen auf die Pille verzichten. In dem Beitrag war die Rede vom Model Anna Bohnekamp, die lieber Hautunreinheiten in Kauf nimmt, statt die Pille zu nehmen. Sie meinte in einem Interview, dass sie sich nun irgendwie frei fühlen würde.

In meinem Freundeskreis gibt es auch ein paar Frauen, die die Pille abgesetzt haben, aber nie etwa, weil sie einen Kinderwunsch haben. Alle drei meinen, dass sie sich besser durch das Absetzen der Pille fühlen und auch weniger körperliche Beschwerde haben.

Meint ihr, dass wirklich immer mehr Frauen auf die Pille verzichten? Entwickelt sich das langsam durchaus zu einem Trend? Gehört ihr auch dazu und nehmt die Pille nicht mehr? Habt ihr dadurch positive körperliche Veränderungen bemerkt?

Die Pille ist in Deutschland zwar immer noch mit Abstand das am häufigsten genutzte Verhütungsmittel, aber zumindest in meinem Freundeskreis konnte ich auch eine Abkehr von der Pille feststellen. Ersetzt wurde sie von meinen Freundinnen durch Spirale, Kondom oder Diaphragma. Niemand hat sie aber wegen Planung eines Babys abgesetzt. Die meisten waren der Meinung, die Pille richte einfach eine Menge Schaden mit dem Körper, aber auch der Persönlichkeit an. Ich habe die Pille auch vor einer ganzen Weile abgesetzt und habe das Gefühl, mehr ich selbst zu sein. Aber das kann natürlich auch Einbildung sein.

Ich habe früher auch auf die Pille verzichtet, weil sie mir nicht gut tat. Besonders gestört hat mich die Beeinträchtigung des Geruchssinns, der ja für die Partnerwahl sehr wichtig ist. Es gibt genügend andere Methoden, die manchmal sogar noch sicherer sind, wie etwa Knaus-Ogino in Verbindung mit Temperaturmessung und Schleimuntersuchung.

Mein Bekanntenkreis ist mittlerweile durchgehend in den Dreißigern, und ich habe schon von vielen Frauen gehört, dass sie oft nach über 20 Jahren die Pille abgesetzt haben. Ich selber verzichte auch ohne Kinderwunsch auf hormonelle Verhütungsmittel, weil ich, wie schon erwähnt, auch das Gefühl habe, ohne künstlich hochgehaltenen Hormonpegel "mehr ich selbst" zu sein. Das ist natürlich rein subjektiv, und gerade bei jungen Frauen, die absolut kein Kind gebrauchen können, halte ich die Pille durchaus für sinnvoll, weil sie eben sehr sicher und einfach in der Anwendung ist.

Andererseits kann ich mir aber auch nicht vorstellen, dass es wirklich so gesund und problemlos möglich sein soll, jahrzehntelang blindlings Hormone zuzuführen, wenn es auch Alternativen gibt. Ich verstehe zwar, dass man lüsternen 15jährigen ohne einen Funken Verstand nicht zumuten würde, mit Temperaturmessung und strategisch ungeschütztem Geschlechtsverkehr zu verhüten, aber irgendwann macht sich auch in dieser Hinsicht Routine breit. Ich glaube auch, dass dieser Wandel damit zusammenhängt, dass heutzutage nicht mehr blindlings allem vertraut wird, was einem Männer mit weißen Kitteln so raten.

Ich selbst nehme auch nicht die Anti-Baby-Pille. Ich habe das ausprobiert und es ist einfach nichts für mich. Mit der Pille fühle ich mich einfach nicht wohl und ich brauche sie auch nicht. Ich halte die Pille für unterschätzt, sprich meiner Meinung nach ist sie gefährlicher als angenommen. Nebenwirkungen durch dieses Medikament würde ich nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ich bevorzuge eindeutig andere Verhütungsmethoden.

Laut Statistik ist die Pille immer noch das beliebteste Verhütungsmittel in Deutschland, gefolgt vom Kondom. Also wenn "immer mehr Frauen auf die Pille verzichten" würden, dann wäre die Pille doch nicht so beliebt. Also Verzicht sieht für mich anders aus. Das sind wenn dann Einzelfälle, die sich von der Pille abwenden, aus welchen Gründen auch immer. Das hat aber mit der generellen Beliebtheit nichts zu tun.

Täubchen, was ist denn das für eine Argumentation? Nur weil die Pille weiterhin auf dem ersten Platz liegt, kann es keinen Rückgang geben und das sind alles nur Einzelfälle? Das sind so wenig Einzelfälle, dass die Verkaufzahlen rückläufig sind.

Ich gehöre auch zu denen, die seit Jahren anders verhüten und in meinem Freundeskreis verzichten die meisten Frauen mittlerweile auch darauf. Denn wenn es einem ohne Pille besser geht als mit, ist die Entscheidung klar, oder?

Was heißt denn verzichten? Das klingt ja so als wäre es normal, dass eine Frau die Pille nimmt. Was man nicht braucht da verzichtet man aber auch nicht drauf. Es gibt in Deutschland immer mehr Singles, gleichzeitig steigt die Geburtenrate. Da ist es nicht verwunderlich, dass immer weniger Frauen die Pille nehmen. Aber bitte, was hat das mit einem Trend zu tun, wenn man auf ein Verhütungsmittel verzichtet? Ich habe so einen Scheiß nie genommen.

Ich glaube nicht einmal, dass der Verzicht da ist, aufgrund dessen, dass man ein Baby möchte oder einem Verhütung egal ist. Doch anders als das beliebte oder bei vielen Herren unbeliebte Kondom sind Pillen mit hormonellen Veränderungen und eben auch Risiken verbunden. Das vergessen so manche Kerle, die auf Kondome verweigernd reagieren sehr gerne. Denn eine Pille hat wirklich erhebliche Risiken, davon kriegt man nicht selten etwas mit und deswegen verstehe ich auch, dass die Damen darauf immer weiter verzichten.

Ich kenne mich jetzt nicht mit der Spirale & Co aus, um die zu empfehlen. Doch ich bin eben der Meinung, ein Kondom kann nicht schaden. Ja es könnte platzen, kapiere ich. Aber es tun einige auch immer so, als seien sie eine Dampframme und Kondome würden nichts aushalten. Bis ein Kondom, welches im Handel ist, reißt, vergeht schon etwas, wenn man nicht bereits unsachgemäß geöffnet hat und damit rumgespielt hat. Da fällt keinem Mann ein Zacken aus der Krone.

Mein Freund möchte zum Beispiel nicht, dass ich die Pille nehmen, aufgrund dessen, dass er bei Stern TV zum Beispiel häufig schon gesehen hat, was passieren kann. Er gibt ja auch zu, dass er das früher so nie gewusst hat und dachte, dass dies mit Pille schlucken erledigt ist. So ist es nun einmal nicht und er möchte nicht, dass ich hormonelle Geschichten einnehme, sodass ein Kondom keinerlei Problematik für ihn darstellt auch nach der längeren Zeit, die wir zusammen sind.

Gibt es aber, das weiß ich zumindest aus meinem Bekanntenkreis nur selten, dass Herren so denken. Die meisten sind wahre Kondomverweigerer in meinem Umfeld und sehen da auch nichts ein. Das geht von Altersklassen ab 16 bis 54 Jahre aufwärts. Ich kann also sehr wohl nachvollziehen, dass ein Rückgang zu verzeichnen ist. Ich würde es auch nicht freiwillig und gerne zu mir nehmen, wenn hormonelle Veränderungen die eine Seite sind und die andere Seite bedeutet, möglicherweise auch, dass gewisse Risiken auftreten.

Die Tatsache das die Pille nicht nur viele körperliche Nebenwirkungen hervorruft sondern auch an die Psyche geht sickert schön langsam durch. Immer mehr Studien werden veröffentlicht die Beweisen das die Pille den Gemütszustand der Frauen stark beeinflusst und eine negative Wirkung auf die Psyche haben kann. Selbst von Depressionen ist die Rede. Und viele Frauen fragen sich eben mittlerweile ob es das Ganze wert ist. Vor allem weil es genug anderen Verhütungsmethoden gibt.

Ich selbst habe Ende Zwanzig meine Pille abgesetzt und fühle mich seitdem definitiv besser. Allerdings muss ich dazu sagen das ich zu dem Zeitpunkt zwar noch keinen konkreten Kinderwunsch hatte es aber auch nicht schlimm gewesen wäre wenn ich schwanger geworden wäre. Diesen Gedanken im Hinterkopf gehabt zu haben machte es für mich leichter die Pille abzusetzen. Anfang zwanzig, als es noch eine Katastrophe gewesen wäre wenn ich schwanger geworden wäre, hätte ich mir das Absetzen der Pille vermutlich noch einmal überlegt.

Übrigens bin ich bei weitem nicht die Einzige in meinem Freundeskreis die die Pille abgesetzt hat. Die meisten meiner Freundinnen haben die Pille auch schon vor Jahren abgesetzt weil Sie ihrem Körper nach jahrelanger Hormon Verabreichung endlich eine Pause gönnen wollten.