Verzicht auf Obsttüten - gut für die Umwelt?
Laut Medienberichten möchte die Supermarktkette Real in Zukunft auf diese Tütchen für Obst und Gemüse verzichten und stattdessen Papiertüten anbieten oder eben waschbare Mehrwegnetze, die der Kunde dann aber kaufen muss. Begründet wird dies damit, dass dann weniger (Plastik)Müll produziert wird. Genau genommen werden Papiertüten aber nicht wieder verwendet und es verbraucht ja auch viele Ressourcen, Papiertüten herzustellen.
Wie seht ihr das ganze? Findet ihr es gut für die Umwelt, wenn man auf Obsttüten verzichtet und stattdessen auf Papiertüten zurückgreift? Oder seid ihr skeptisch? Meint ihr, dass andere Supermarktketten und Discounter Real folgen werden? Oder bleibt Real eher die Ausnahme in Deutschland?
Sehr gute Idee. Der Rewe Konzern also bei uns Billa, Merkur ich glaube auch Adeg machen das bereits seit einiger Zeit. Am Anfang etwas ungewohnt, weil man richtig automatisch zu den Sackerln (Plastiktüten) greift. Finde es gut, dass diese die Obstnetze zur Verfügung stellen. Das könnten unsere hier auch. Ich habe sie online bestellt und nutze diese und faltbare Einkaufstaschen jetzt zum Einkaufen.
Früher hatte ich die Beutel schon zumindest noch einmal benutzt als Hundekotbeutel. Doch Einwegplastik sollte ,außer im medizinischen Bereich (Spritzen und Co.), sowieso nicht mehr am Markt sein. Sehr gute Entwicklung.
Jedes Verpackungsteil, welches nicht weggeworfen wird, ist gut für die Umwelt und Papier ist besser als Plastik, weil Holz nachwächst, Erdöl nicht. Wenn man ganz genau hinschaut, muss man natürlich auch die Ökobilanz und Qualität der wiederverwendbaren Plastiknetze in Betracht ziehen, aber wirklich ökologisch sinnvoll wäre es wohl tatsächlich nur, wenn man die Einkäufe blank nach Hause trägt. Zu Fuß natürlich. Oder das Obst gleich selber anbaut.
Sprich, an sich ist das ganze System, nach dem die westliche Welt mit Konsumgütern versorgt wird, nach ökologischen Gesichtspunkten fragwürdig und man kann immer argumentieren, dass die Papiertüte auch nur der Imagepflege bzw. dem Gewissen dient, wenn man die Erdbeeren aus Chile darin nach Hause trägt. Aber umgekehrt bin ich deswegen auch nicht der Meinung, dass jetzt alles eh schon wurscht ist und man die übrigen Ressourcen auch noch sinnlos verschwenden muss. Die Plastiktütchen halten zudem sowieso nicht sonderlich viel aus.
Jeglicher Verzicht auf Plastik und diesen Folienmist ist ein gewonnener Kampf. Auch wenn es wirkt, wie der Tropfen auf dem heißen Stein, muss man doch irgendwo anfangen. Da ich mein Obst und Gemüse doch sowieso schon immer vor dem Verzehr wasche, brauche ich auch keine Plastikfolie für das Einpacken von Bananen, Tomaten, Zuccini & Co. Das ist für mich absolute Verschwendung und umweltfreundlich ist es ebenso wenig.
Jeder Verzicht auf derartige Produkte, um andere Lebensmittel einzupacken oder so, ist sinnvoll. Das mag alles nur Kleinvieh ausmachen, aber wenn Verbraucher das nicht von alleine tun können/wollen, dann muss man für die Umwelt sie dazu zwingen. Wenn es nicht da ist, ist es nicht da und fertig. So zwingt man auch die Industrie dazu, sich mehr mit Alternativen, die umweltfreundlicher sind, zu beschäftigen. In meinen Augen also eine sehr sinnvolle Idee.
Früher gab es auf dem Markt diese Papiertüten, wo z.B. die Kirschen eingeführt wurden, kennt die jemand noch? Irgendwo muss es Alternativen geben und da man das meiste an Lebensmitteln vor dem Verzehr sowieso wäscht, kann man auch auf die Tüten aus Plastik gleich ganz weg lassen. Ich mache das sowieso schon seit einer Weile so, weil ich aber daheim ganz einfach den Dreck nicht ständig will.
Komisch dass hier jeder die Ökobilanz von Papiertüten lobt. Tatsächlich ist die schlechter als bei den Beutelchen, weil die viel mehr Energie und Wasser bei Herstellung und Transport verbrauchen. Der einzige Vorteil ist, dass die Papiertüten verrotten. Deshalb sind die keine sinnvolle Alternative zu Plastik, das sind nur die Mehrwegbeutel. Die sind tatsächlich sehr empfehlenswert.
Edeka hat bei uns schon länger wiederverwendbare Netzbeutel für Obst und Gemüse eingeführt. Und es gibt Boxen für die Bedientheken mit Fleisch, Fisch und Käse. Das finde ich noch besser als die Netzbeutel, denn wenn man sonst Käse kauft wird jedes Stück ja einzeln eingepackt und dann wird der ganze Einkauf noch mal in eine Plastiktüte gesteckt.
Ich glaube bei Rewe gibt es die Netze auch schon länger und bei Penny kann man auf jeden Fall mit den Edeka-Netzen einkaufen, auch wenn da keine eigenen verkauft werden. Real ist also sogar eher spät dran mit dieser Maßnahme.
Aber Plastik einfach durch Papier ersetzen ist nicht wirklich sinnvoll, das Ziel sollte schon sein, dass man die Verpackungen wiederverwendet oder auf Verpackungen ganz verzichtet. Es gibt ja wirklich keinen Grund dafür Obst und Gemüse mit einer festen Schale in Plastik einzupacken. Bei solchen Sachen wie Bananen, Mangos, Orangen oder Avocados isst ja auch niemand die Schale mit, die sind also praktisch schon verpackt.
Wie schon gesagt wurde, ist der Austausch von Papiertüten versus Plastiktüten auch ganz viel Augenwischerei und Umweltkosmetik. Ich glaube, in vielerlei Verständnis haben die Papiertüten die viel bessere Umweltbilanz, ich habe das auch sehr lange geglaubt und war überrascht, dass die teilweise noch schädlicher sind. Motto: wie man es macht, man macht es anscheinend sowieso falsch, je nachdem, welches Behältnis man nimmt.
Das ist genauso wie die Sache mit dem eingeschweißten Gemüse. Früher hat mich das auch immer geärgert und ich fand es unnötig, bis ich erfahren habe, dass es durchaus ganz viel Sinn machen kann, nämlich, wenn der Transport so lang oder weit ist, dass die Lebensmittel Gefahr laufen, zu vermatschen oder zu verderben. Wie auch immer, die beste Lösung wäre natürlich eine Tasche, die man immer wieder verwenden kann. Da wir aber Lebensmittel oft als Lieferung abholen, haben die Packer die Sachen auch oft in diese kleinen Tüten gestopft, was gerade bei Birnen oder Äpfeln meiner Meinung nach nicht nötig ist. Aber bei Tomaten zum Beispiel sieht die Sache ganz anders aus.
Und so schlimm finde ich diese Tüten nicht, ich verwende die für alle möglichen Zwecke, denn derart winzig und nicht belastbar wie hier dargestellt sind sie nicht. Eigentlich sind sie dem Fassungsvermögen nach sogar halb so groß wie eine herkömmliche Mülltüte. Also verwende ich sie, wenn ich einen kleineren Stapel Altkleider für den Container habe oder als Müllbeutel für den Restmüll. Bis ich so eine große Tüte Restmüll zusammen habe, kann es nämlich ganz schön dauern, sodass die kleinen Tütchen nützlich sind. Gerade im Sommer, wenn man den Müll nicht so lange in der Wohnung haben möchte.
Ich frage mich ohnehin, wieso man nicht schon viel eher auf die Idee gekommen ist, diesen Plastikmüll zu verbieten. Und man muss einfach ganz konsequent kein Plastik mehr anbieten, denn nur so wird man das auch los. Es haben ja leider immer noch einige Discounter diese normalen Plastik Einkaufstüten.
Papier ist in meinen Augen nun auch keine Alternative. Wieder Verpackungsmüll für den man auch noch Bäume fällt. Besser diese Mehrwegnetze. Und bitte auch zu einem entsprechenden Preis, sodass man sich ordentlich ärgert, wenn man den eigenen mal wieder daheim vergisst, statt ihn einzupacken.
Ich bin ohnehin dafür, dass man nach und nach auf das System der "Unverpackt-Läden" umsteigt, um Verpackungsmaterial zu sparen. Ich selbst verbringe nach dem Einkaufen immer erstmal Zeit damit, alles von der Verpackung zu trennen, weil ich das halt auch einfach nicht zu Hause brauche.
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