Verwandten Geld geben, wenn dieser sich als Fahrer anbietet?
Eine Bekannter der viel mit dem Auto fährt und so auch weitere Strecken gewöhnt ist, wurde von seiner Mutter gebeten, sie in eine Klinik zu einer Untersuchung zu fahren. Da es sich um eine Spezialklinik handelte, dauerte eine Fahrt um die 5 bis 6 Stunden. Mein Bekannter hat gleich zugesagt und zahlt auch eigentlich selbst keine Benzinkosten, da er einen Firmenwagen hat, den er auch privat nutzen kann.
Er ist an dem Tag dann ca. 12 Stunden mit seiner Mutter nur auf der Autobahn unterwegs gewesen. Sie haben dann unterwegs zu Mittag gegessen, was die Mutter zahlen wollte. Allerdings hat sie ihm dann am Ende auch noch 100 Euro in die Hand gedrückt. Sie meinte, dass er dies als Aufwandsentschädigung nehmen sollte.
Immerhin hätte er sich für den Tag frei nehmen müssen und so ja auch Verluste. Er hat mit dem freien Tag allerdings Überstunden abgebaut, was er ihr auch sagte. Allerdings bestand sie darauf, dass er das Geld nehmen sollte. Sie wurde wohl sogar ungehalten, als er sich weigern wollte, dass Geld anzunehmen.
Würdet ihr in solch einem Fall Geld von einem Verwandten annehmen? Auch wenn man selbst eigentlich keine Kosten dadurch hatte, dass man einen Gefallen getan hat? Meint ihr, dass man das hinnehmen sollte, bevor der Verwandte wütend wird, weil man das Geld ausschlägt?
Ich finde das immer so albern, wenn Leute sich so zieren, mal was anzunehmen. Wenn mir jemand Geld schenken möchte, dann nehme ich das, bedanke mich und gut. Da muss ich nicht zigmal aus Bescheidenheit sagen, dass man doch nichts geben muss usw. Das ist doch echt albern.
Das klingt ja fast so, als sei es eine Strafe, 100 Euro zu erhalten und man müsste das abwehren. Kann man nicht einfach mal was annehmen und gut ist? Warum muss man sich da so zieren? Was ist denn schlimm daran, mal was anzunehmen?
Ich kann es auch nicht nachvollziehen, mal ganz davon abgesehen, dass der Firmenwagen dennoch "kostet" da er ein Bestandteil vom Gehalt mit ist und damit verrechnet wird. Somit entstehen ihm dann doch Kosten auch wenn diese nicht offensichtlich sind und von seinem Konto gebucht werden. Dazu noch die Zeit, die Überstunden hätte man auch anderweitig verbringen können auf dem Rasen mit Sonne auf den Ranzen scheinen lassen, anstatt sich 12 Stunden in die Kiste zu setzen damit man jemanden von A nach B karrt und wieder zurück mit der damit verbundenen Wartezeit wenn die Untersuchung stattfindet. Die Zeit die man dafür aufgewendet hat, ist dann also auch nichts Wert?
100 Euro für 12 Stunden sind verdammt wenig, auch wenn das im ersten Moment nach viel aussieht. Rechnest du das auf die Stunde herunter, dann sind das gerade mal 8,33 Euro die er dafür erhalten hat. Als LKW Fahrer müsste noch eine Lenkzeit eingehalten werden, die hierbei entfällt und das ist echt wenig. Würde die Dame sich ein Taxi anlachen welches sie diese Strecke fährt mit Wartezeit, dann wäre sie um einiges mehr los, so das 20-30 fache. Sprich ich sehe das nicht als Selbstverständlich wenn ich das Taxi für einen Verwandten spiele, Geschäftswagen hin oder her, es ist meine Lebenszeit die ich dafür aufopfere, warum sollte das nicht Entschädigt werden nur weil es ein Verwandter war?
Von daher ein ganz klares ja, ich würde das Geld annehmen und mich nicht zieren, denn im Verhältnis was ich in diesen 12 Stunden hätte verdienen oder machen können, sind 100 Euro und ein bezahltes Mittagessen rein gar nichts. Selbst mit weniger Aufwand als ein Fahrzeug von A nach B, mache ich das an einem freien Tag pro Stunde und meine Überstunden und damit verbundene Freizeit, ist mir ehrlich gesagt auch so wichtig, dass ich sie nicht für jeden Verwandten verschwenden würde.
Ich würde es davon abhängig machen, wie wirtschaftlich gut es dem oder der Verwandten geht, ob ich solch eine finanzielle Aufmerksamkeit annehmen würde oder nicht. Aber grundsätzlich hätte ich da keine Probleme damit, Geld anzunehmen, wenn ich schon einen ganzen freien Tag opfere und jemanden den ganzen Tag in der Gegend herumkutschiere, auch wenn es die Verwandtschaft ist.
Ich würde kein Geld verlangen und auch nicht unaufgefordert Geld geben. Innerhalb der Familie sollte sowas ohne Geld gemacht werden. Aber mal was anderes - Sie hätte sich auch ein Taxi nehmen und über die Krankenkasse abrechnen können.
Klar würde ich das annehmen. Und auch nicht mit den Worten "Wäre nicht nötig gewesen." Sicher ist die Summe etwas hoch. Aber die Mutter denkt sicher auch dran, in dieser Hinsicht wieder einmal auf seine Hilfe angewiesen zu sein. Wenn dann ein ganzer Tag dafür draufgeht, finde ich die Zuwendung nicht schlimm. Die Höhe allerdings ist vielleicht nicht angemessen.
50 oder 60 Euro hätten auch gereicht. Schließlich hat sie schon das Essen gezahlt. Ich kann mir vorstellen, dass die Krankenkasse solch eine "Untersuchungsfahrt" nicht zahlt. Wahrscheinlich hat sie sich darüber auch schon im Vorfeld informiert. Ich würde es übrigens eher bedenklich finden, wenn die Mutter davon ausgeht, dass es nur eine Gefälligkeit war, die lediglich mit einem Dankeschön honoriert werden müsste.
Ich finde okay und ein Zeichen der Anerkennung, wenn man etwas bekommt, wenn man jemanden einen Gefallen getan hat. Es muss ja nicht immer Geld sein. Eine Kleinigkeit wie eine Tafel Schokolade reicht auch oftmals aus. Das bedeutet für mich, dass es nicht für jemanden selbstverständlich ist, dass man wie in diesem Fall 12 Stunden mit dem Auto unterwegs ist.
Selber würde ich kein Geld annehmen wollen. Natürlich hat man dann einen Verdienstausfall, aber man kann helfen und das würde mir ausreichen, weil ich weiß, dass mir dann auch geholfen wird, wenn ich mal Hilfe brauchen sollte. Natürlich kann man das Geld annehmen und als kleine Entschädigung ist das auch vollkommen in Ordnung, aber ich bin da einfach nicht der Typ für, denn Gefallen braucht jeder mal.
Andersherum würde ich aber auch Geld anbieten und dieses auch gerne für die Leistung zahlen. Wenn man da Profis nimmt, kostet es ja auch viel mehr. Wobei ich es auch nicht schlimm finden würde, wenn man es annimmt, sondern es würde mich freuen.
Sorae hat geschrieben:Dazu noch die Zeit, die Überstunden hätte man auch anderweitig verbringen können auf dem Rasen mit Sonne auf den Ranzen scheinen lassen, anstatt sich 12 Stunden in die Kiste zu setzen damit man jemanden von A nach B karrt und wieder zurück mit der damit verbundenen Wartezeit wenn die Untersuchung stattfindet. Die Zeit die man dafür aufgewendet hat, ist dann also auch nichts Wert?
Ich sehe das ganz genauso. Wir wissen nichts über den Bekannten. Es kann genauso gut sein, dass er verheiratet hat, Haustiere oder eigene Kinder hat. Vielleicht hat er auch einige Hobbys, die ihm sehr wichtig sind oder Freundschaften, die er an einem freien Tag bevorzugt gepflegt hätte. Ich finde es schon viel, den ganzen Tag als Taxifahrer draufgehen zu lassen, weil ich in der Zeit genug andere und wichtige Sachen hätte machen können. Gerade wenn eine Beziehung vorhanden ist, muss die ja auch gepflegt werden oder - falls vorhanden - hat der Herr keine Lust auf seine Partnerin und drückt sich gerne davor, mit ihr Zeit zu verbringen? Dasselbe gilt auch für Kinder, falls vorhanden.
Daher stimme ich Sorae zu und ich finde 100 Euro und ein Mittagessen verdammt wenig für 12 Stunden Aufwand. Das ist weniger als Mindestlohn und das finde ich nicht gerecht. Ich hätte mich bedankt, das Geld genommen und hätte das dann reinvestiert und dann zum Beispiel dieses Geld meinen Rücklagen hinzugefügt oder aber ich hätte in eine Unternehmung gemeinsam mit meinen Partner investiert, da Beziehungspflege mir auch wichtig ist.
Naja in dem Fall ist es ja ein bisschen was anderes. Es ist hald die Mama, und die Stecken ihren Kindern ja gerne einmal etwas zu. Wenn ich in der Situation wäre würde ich meiner Mama natürlich sagen das es nicht nötig ist und ich Sie gerne, und unentgeltlich, fahre. Allerdings würde ich dann das Geld auch annehmen bevor ich mit meiner Mama das diskutieren anfange. Im schlimmsten Fall, also wenn ich aus welchen Gründen auch immer ein schlechtes Gewissen hätte, würde ich das Geld einfach meiner kleinen Tochter auf das Sparbuch packen. Somit hätte ich nicht das Gefühl für die Fahrt bezahlt worden zu sein. Meine Eltern zahlen beim Essen gehen die Rechnung für meinen Mann und mich heute noch oft obwohl wir eigentlich recht gut verdienen. Aber da hilft auch kein Diskutieren und wir nehmen es letztendlich so hin, so sind eben die Mamas.
Auch wenn es bei uns in der Familie so üblich ist das man solche Gefallen natürlich umsonst erledigt und ich auch von niemand anderem in meinem Bekannten und Freundeskreis Geld verlangen würde. Finde ich es trotzdem immer übertrieben wenn sich dann geniert wird das Geld anzunehmen. Wenn ich jemandem Geld geben will, um mich zum Beispiel am Benzin zu beteiligen oder weil wir zum grillen eingeladen sind und ich nicht ganz umsonst dort essen will, dann kann der andere das getrost annehmen. Wenn ich es nicht wollen würde, würde ich es schließlich nicht anbieten. Ich weiß nicht warum man sich da genieren muss. Letztendlich nimmt es der oder diejenige nach ewigem hin und her ja doch an. Also lieber sagen: "Das ist zwar nicht nötig, habe ich gern gemacht, aber vielen Dank." Und schon ist die Sache erledigt und alle sind glücklich.
Im Übrigen ist es ganz nobel es von der Einkommenssituation des anderen abhängig zu machen, jedoch kann es in dem Fall dann auch passieren das der andere Beleidigt ist wenn man das Geld so nach dem Motto: "Du hast es nötiger als ich." nicht annimmt.
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