Verursachen euch keine Hintergrundgeräusche Unbehaglichkeit

Wenn ich alleine zu hause bin und am Computer sitze oder Küchenarbeit und Haushalt schmeiße, dann brauche ich irgendwelche Hintergrundgeräusche und wenn es nur das leise Radio ist oder der Fernseher auf den ich dann kaum schaue. Irgendwie kann ich diese Stille nicht gut haben und es verursacht auch Unbehaglichkeit.

Verursachen euch auch keine Hintergrundgeräusche Unbehaglichkeit oder habt ihr es sogar gerne, wenn bei der Arbeit oder bei irgendeiner Tätigkeit, die ihr ausübt nichts zu hören ist? Was für Hintergrundgeräusche habt ihr dann besonders gerne?

Ich bin auch jemand, der einfach ständig irgendwelche Hintergrundgeräusche braucht. Ich kann es nicht leiden, wenn es totenstill ist und ich fühle mich dann immer sofort unwohl. Besonders dann, wenn ich alleine bin und es so still ist, dass man eine Stecknadel fallen hören könnte, fühle ich mich richtig unwohl und bei mir muss auch immer der Fernseher oder das Radio laufen. Ich schaue dabei eigentlich sehr selten bewusst Fernsehen, wobei ich trotzdem immer den ganzen Tag den Fernseher laufen habe. Ich brauche das einfach und ich fühle mich dadurch auch nicht mehr so allein und finde das richtig angenehm. Ist es zu still, kommt bei mir schnell ein beklemmendes Gefühl auf und ich mag das eben grundsätzlich nicht.

Ich selbst kann sogar beim Lernen keine Stille gebrauchen. Stattdessen brauche ich dann immer Musik, die ich über Kopfhörer hören kann und ohne die Musik kann ich mich beim besten Willen nicht konzentrieren. Dabei fällt es mir auch immer in der Uni während Klausuren schwer, mich zu konzentrieren, wenn es so still ist. Ich mag es daher ganz gerne, wenn im Sommer das Fenster auf ist und man zumindest die Vögel zwitschern hört. Das lockert für mich die Atmosphäre einfach etwas auf und ich fühle mich auch selbst lockerer.

Ich kann es auch gar nicht leiden, wenn ich bei Freunden zu Besuch bin und es dann so still ist, weil keine Geräte eingeschaltet sind und niemand sonst im Haus ist. Wenn man sich gegenseitig atmen hört und keine Bewegung machen kann, ohne dass es der andere hört, verursacht das bei mir auch gleich Stress. So mag ich es beispielsweise auch gar nicht, auf Toilette zu gehen, wenn es totenstill ist und ich weiß, dass andere anwesende Personen mich hören können und ich mag es generell am liebsten, wenn es etwas lauter zugeht. Mich stört das rein gar nicht und ich kann sogar bei laufendem Fernseher wunderbar einschlafen.

Ich muss sagen, dass ich solche Situationen heutzutage recht selten erlebe. Selbst wenn ich alleine zu Hause bin, es läuft immer wieder ein Nachbar durchs Treppenhaus oder in der Wohnung über mir wird ein Stuhl geschoben etc. Wirkliche Totenstille kommt da eigentlich nie auf. Ich weiß aber noch, dass ich das früher auch immer sehr unangenehm fand. Allerdings nur, wenn ich alleine war, also beispielsweise nicht bei Klausuren, wo noch andere Leute im Raum sind, egal wie still es ist.

Als ich noch jünger war, hat es mich vor allem nachts im Bett wahnsinnig gemacht, wenn ich absolut nichts hörte. Da war ich dann dankbar, wenn vielleicht alle 20 Minuten doch mal eine Auto vorbeifuhr. Musik wäre da wiederum nicht das richtige Mittel gewesen, da ich dabei normalerweise nicht einschlafe oder zumindest recht lange nicht. Normale Umweltgeräusche sind da viel besser, um mich wohl zu fühlen.

Es gibt viele Leute, die inzwischen so auf die mediale Dauerbeschallung konditioniert sind, dass sie es als nicht normal empfinden, wenn mal nicht irgendwo irgendwas dudelt oder andere Geräusche verursacht. Ich finde das hingegen eher merkwürdig, denn ein natürlicher Zustand ist das ja nicht.

Bei mir lief früher auch ständig Musik oder irgendwas anderes, weil ich mitten in der Stadt in einem Mietshaus gewohnt habe und meinen eigenen Lärm natürlich angenehmer fand als den von anderen verursachten. Aber nun lebe ich in einer wirklich sehr ruhig Gegend und finde die Stille sehr angenehm.

Ich höre immer noch gerne Musik, auch gerne mal sehr laut, und solche Tätigkeiten wie Hausarbeit, bei denen man das Gehirn nicht braucht, werden durch ein Hörbuch wesentlich erträglicher, aber ich komme auch gut ohne Dauerbeschallung klar.

"Normale" Stille empfinde ich durchaus als positiv, aber bei Totenstille wird mir sehr schnell unbehaglich und ich werde nervös. Unter "normaler" Stille definiere ich schon das Geräusch von Schritten im Treppenhaus oder die miauende Katze auf der Straße. Totenstille ist für mich, wenn man wirklich eine Stecknadel fallen hören könnte und es einem so vorkäme wie der Urknall, wenn sie auf den Boden aufprallt.

Wenn es zu still ist, mag ich das überhaupt nicht, ich weiß selbst nicht wieso. Vielleicht ist es so, weil ich mit Geräuschen eben das Leben an sich assoziiere. Nur ein Toter macht keine Geräusche, wenn man lebt muss man immer irgendetwas machen was Geräusche macht. Manche atmen so, dass man es hören kann, oder man hustet, niest oder beschäftigt sich irgendwie. Sogar das Lesen eines Buches macht Geräusche, wenn man beispielsweise die Seiten umblättert.

Ich habe es schon irgendwie lieber, wenn ich deutliche, klar definierbare Hintergrundgeräusche vernehmen kann. Dann kann ich mich einfach besser konzentrieren und werde nicht von plötzlich von draußen kommenden mehr oder weniger leisen Geräuschen abgelenkt.

Aber auch, wenn ich gar keine Hintergrundgeräusche habe, kann ich dennoch gut weiterarbeiten. Das stört mich nicht so sehr, aber es ist häufig einfach langweiliger, als wenn man beispielsweise noch Musik hört oder während des Arbeitens den Fernseher laufen lässt.

Wirkliches Unbehagen löst das Fehlen von Hintergrundgeräuschen nur dann aus, wenn ich alleine in der Fremde bin oder wenn ich nachts ganz alleine zu hause sein sollte. Dann habe ich ohnehin manchmal ein recht beklemmendes Gefühl und wenn es dann noch im Grunde ruhig ist, wird es nicht besser. Also schalte ich zumindest den Fernseher ein, wenn ich alleine zu hause bin, und wenn ich schlafen gehe mache ich manchmal auch noch das Radio an und stelle die Sleep-Timer-Funktion auf eine angemessene Zeitspanne ein.

Ich finde es äußerst luxuriös und erstrebenswert, wenn es so still wie möglich ist. Eine permanente Geräuschkulisse macht mich wirklich wahnsinnig. Das geht so weit, dass ich niemals bei Freunden und Bekannten übernachten oder mich länger aufhalten würde, von denen ich weiß, dass sie gerne zu Hause Musik hören oder häufiger den Fernseher im Hintergrund laufen lassen. Mit diesen Leuten treffe ich mich lieber irgendwo, einfach weil ich diesen permanenten Dauerkrach nicht ertragen kann.

Ich wüsste nicht, wieso Stille bei mir in irgendeiner Form Unbehagen hervorrufen sollte. Stille ist einfach wunderschön, wobei absolute Stille ja praktisch nie vorkommt. Oft hört man ja den Wind in den Bäumen rauschen, das Prasseln des Regens, einzelne vorbeifahrende Autos und dergleichen. Richtig still im Sinne von geräuschlos ist es doch sicher bei den wenigsten Menschen zu Hause. Für mich ist es aber dann am angenehmsten, wenn mich so wenig von Menschen verursachte Geräusche wie möglich stören. Ich würde wahnsinnig, wenn den ganzen Tag der Fernseher oder schlimmer noch das Radio laufen würde. Das ist für mich eine Horrorvorstellung, da ich ohnehin geräuschempfindlich bin.

Die einzigen Hintergrundgeräusche, die ich wirklich richtig gut finde, sind Regenschauer und Gewitter. Autogeräusche finde ich auch okay. Aber Gelaber oder Musik finde ich einfach entsetzlich und so etwas würde bei mir Aggressionen und Magenschmerzen hervorrufen. Ich finde es auch sehr merkwürdig, wenn Leute Stille gar nicht mehr ertragen können, obwohl Stille doch eigentlich der Normalzustand ist.

Sofern ich zu Hause bin, gibt es keine Stille ohne Hintergrundgeräusche. Egal ob draußen in den Bäumen ein Vogel zwitschert, ein Hund bellt oder die Katze miaut, ob der Rasenmäher läuft, der Springbrunnen plätschert, oder der Nachbar über uns etwas fallen lässt. Allein der Computer macht schon Geräusche durch das Eintippen. Die Heizung gluckert, wenn sie ausgeht oder irgendwer lässt das Badewasser ein. Zu hören sind selbst die Klingeln der Nachbarn. Das alles stört mich nicht, da es normale Geräusche sind.

Aber eine absolute Stille, wo kein einziges Geräusch zu hören ist, geht an die Nerven, macht verrückt und lässt die Menschen verzweifeln. Selbst der Schlag des eigenen Herzens oder der eigene Atem – nichts ist zu hören. Das ist die Schreckenskammer von Minneapolis. Hier könnt ihr nachlesen, wie schrecklich es für einen Menschen ist, der absolut keine Geräusche hört.

Ich lebe in einer recht ruhigen Wohngegend, in der es oft so ist, dass keine Hintergrundgeräusche zu hören sind, wenn ich zum Beispiel am Computer sitze oder lese. Gerade das finde ich aber auch richtig toll und bei mir ist es dann nicht so, dass ich zwingend Hintergrundgeräusche brauche. Das Radio oder den Fernseher lasse ich nur laufen, wenn ich etwas hören oder schauen möchte und sonst genieße ich die Ruhe sehr.

Diese Empfindungen habe ich mittlerweile auch wieder. Momentan führe ich ja wieder eine Fernbeziehung und so bin ich es gar nicht mehr gewöhnt alleine in der Wohnung zu sein. Wenn mein Schatz da ist, ist da immer irgendwie ein Geräusch, mal hier mal da und nun ist alles so still.

Deswegen habe ich auch ganz gerne Hintergrundgeräusche. Ich lasse dann den Fernseher mit meinen DVDs laufen oder höre Musik, aber so ganz leise kann ich gar nicht mehr haben und dann bekomme ich auch ein beklemmendes Gefühl. Gerade nachts kann ich auch nicht mehr so gut schlafen, weil es dann immer knackt und knirscht, was mir mit meinem Partner neben mir nicht auffällt, da stört es mich dann also wieder.