Vertraut ihr eurem Tierarzt?
Ich merke immer öfter, dass ich den Tierärzten nicht wirklich traue. Wir haben Kaninchen und das Thema Kaninchen wird im Studium der Tierärzte nur als Randthema behandelt, daher müssen die Tierärzte sich zu diesem Thema noch zusätzlich fortbilden. Wir haben schon viele Tierärzte in der Umgebung besucht und so richtig habe ich bisher keinem vertraut.
Ich hinterfrage ihre Diagnosen ständig und informiere mich zusätzlich im Internet und in Fachbüchern. Tatsächlich habe ich so schon sehr viele falsche Diagnosen und Behandlungsmethoden feststellen können. Wie ist das bei euch? Vertraut ihr euren Tierärzten hundertprozentig oder informiert ihr euch noch zusätzlich?
Ich habe meinem Tierarzt immer vertraut, aber bisher habe ich auch noch keinen anderen ausprobiert und war mit diesem Tierarzt immer sehr zufrieden. Ich muss aber auch fast eine halbe Stunde bis zu diesem Tierarzt fahren, andere Tierärzte in der Region habe ich nie ausprobiert. Ich denke, dass es eine Glückssache ist, bei uns gibt es ja auch schlechte und gute Hausärzte.
Das ist genauso wie wenn man die Diagnosen von Ärzten generell hinterfragt, weil man sich „informiert“ hat. Auch wenn es nur als Randthema im Studium behandelt wird, so wird es trotzdem behandelt und es werden auch dort Vorlesungen gehalten und sicher auch Teile von der Kaninchenmedizin in Prüfungen getestet. Im Internet kann jeder etwas zu jedem Thema schreiben, das darf man niemals vergessen. Auch noch so angesehene und scheinbar seriöse Seiten können Fehlinformationen aufweisen. Deshalb ist es generell keine gute Idee „Dr. Google“ zu fragen.
Tierärzte wollen Tieren helfen, daher werden sie, wenn sie sich selbst nicht sicher sind, dich und dein Tier zu einem Experten schicken. Jedoch auf eigene Faust zu sagen, dass ein Tierarzt unrecht hat und deshalb seinen Anweisungen keine Folge zu leisten, kann für dein Tier ganz böse ausgehen. Schließlich haben sie es, wenn auch nur als Randthema, studiert. Du hingegen bist nur Leihe, auch wenn du dich „informiert“ hast. Wenn du dem Tierarzt nicht vertraust und seine Diagnosen in Frage stellst, warum gehst du dann überhaupt noch hin und machst nicht alles alleine? Klar, wenn man zum Arzt geht hat man ja einen Schuldigen, wenns schief geht.
Natürlich sind auch Tierärzte nur Menschen und auch ihnen können Fehler unterlaufen. Jedoch nur aufgrund irgendwelcher Informationen die Diagnose in frage zu stellen und anders zu handeln als verordnet, halte ich für extrem verantwortungslos gegenüber dem Tier.
Ein gewisses Vertrauen sollte schon vorhanden sein. Aber ich finde, dass man sich nicht blind auf alles verlassen sollte, was ein Tierarzt sagt oder wie er behandeln möchte. Ich informiere mich daher auch meistens noch zusätzlich. Wozu gibt es das Internet? Natürlich stimmt da auch bei weitem nicht alles, aber man erfährt doch schon mal das ein oder andere und kann auch noch wertvolle Tipps bekommen.
Gerade wenn ich etwas nicht ganz verstehe oder doch irgendwie misstrauisch bin, hinterfrage ich alles und möchte es eben genauer wissen. Ich bin zwar Laie auf dem Gebiet der Tiermedizin, aber informieren kann man sich ja trotzdem auf verschiedenen Wegen. Wenn ich gar kein Vertrauen zu einem Tierarzt hätte, würde ich ihm meine Tiere auch gar nicht erst anvertrauen und nach einem anderen Arzt suchen.
Ich vertraue meinem Tierarzt absolut. Sonst hätte ich ihn sicherlich auch schon gewechselt. Meiner Hausärztin vertraue ich ja auch, sonst würde ich sie wechseln. Unser Tierarzt nimmt sich immer Zeit um alles gründlich zu besprechen und Termine werden schnell vergeben. Zudem bleibt er im Notfall definitiv auch gern länger oder kommt in die Praxis. Ich bin total begeistert. Er ist immer höflich und geht mit unseren Tieren sehr vorsichtig um.
Gerade hat er alle 4 Frettchen geimpft, ohne dass sie sich großartig gewehrt haben. Unser Hund hat schon einige Unterstützung durch ihn erfahren. Bei ihm wegen seiner Allergien, wegen den Hoden, die nicht abgestiegen sind und einigen anderen Belangen. An einem Freitag Abend kam der Tierarzt sogar ohne Notdienst extra in die Praxis um unseren Hund zu versorgen, da er sich an der Pforte verletzt hatte.
Wir haben nun gemeinsam eine effektive Methode gefunden, sodass Kleintiere von unserem Hund fern bleiben und besprochen, wie er weiter behandelt werden wird. Ich kann alle Bedenken aussprechen und mir wird alles genau erklärt. Auch mein erster Hund wurde dort behandelt, sowie meine Hamster. Alle unsere Tiere besuchen diesen Tierarzt gern und ich werde mit meinen Tieren auch in Zukunft dort bleiben. Ich weiß, dass sie dort gut behandelt werden und dass dort alles für meine Tiere mit bestem Gewissen getan wird.
Ich finde, wenn man seinem Tierarzt nicht vertraut, dann sollte man sich schleunigst einen anderen Tierarzt suchen. Ich beziehe das nicht nur auf Tierärzte, sondern auf Ärzte allgemein, also auch auf Humanmediziner. Denn Vertrauen ist doch die Basis einer jeden Compliance und wenn das nicht gegeben ist und ich mich ständig fragen muss, inwiefern die vorgeschlagene Therapie sinnvoll ist oder ob das nur dazu dient, dem Arzt die Taschen zu füllen und der Patient so gar keinen Nutzen von hat. Unter solchen Voraussetzungen wechsle ich den Arzt und die Praxis und wenn ich weiter fahren muss, ist mir das auch recht, solange die Qualität der Versorgung stimmt.
Wir haben im Ort zwei Tierärztinnen und in einem ein bisschen entfernteren Dorf einen weiteren Tierarzt. Leider mussten wir schon alle drei ausprobieren, weil wir am Wochenende als Notfall einen Tierarzt brauchten, bei einem weiteren Notfall der gewünschte Tierarzt gerade in einer zeitaufwändigen OP steckte und einmal mein Freund im Rolli hin musste, was auch bei einem der genannten nicht geht.
Der einen Tierärztin vertrauen wir definitiv nicht. Das hat damit zu tun, dass ihr das Tier mehr oder weniger egal ist und sie unseren Hund wie einen gefühllosen Mehlsack behandelt. Außerdem untersucht sie kaum und verabreicht dafür alles mögliche. Wenn wir uns mit anderen Hundebesitzern im Ort unterhalten, dann bekommen wir von ihr auch durchweg Schlechtes zu hören.
Da wurde ein Hund etwa wochenlang wegen einer angeblichen Ohrinfektion von ihr mit immer demselben Antibiotikum behandelt. Als der Besitzer schließlich genervt mal zu einem anderen Tierarzt ging, stellte der zwei verschiedene Pilzinfektionen fest und behandelte diese in kürzester Zeit erfolgreich. Das ist etwas, wo ich denke, dass sie das hätte erkennen müssen, wenn ihre Behandlung wochenlang nicht funktioniert und nicht mal eine Besserung bringt.
Bei der anderen Tierärztin harmoniert es menschlich einfach nicht. Und so sind wir dann bei dem entfernter liegenden Tierarzt inzwischen wann immer es geht, obwohl die Fahrt dorthin beschwerlich ist und mein Freund mit seinem Rolli weder hin noch in die Praxis kommt. Und ihm vertrauen wir auch. Er hat seine Sache bisher immer gut gemacht und geht auch gut mit dem Hund um, der immer gründlich untersucht wird, wenn etwas ist. Auch vermeidet er unnötige Dinge.
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