Versucht Ihr Leuten Vorurteile auszutreiben?

vom 07.11.2017, 12:00 Uhr

Vorurteile sind etwas, was wohl grade in der heutigen Zeit unsere Gesellschaft regiert. Ob es gegenüber neuer Sachen, anderer Personen und Religionen sowie Ländern oder sogar über bestimmte Berufsgruppen geht. Vorurteile gibt es heute mehr als jemals zuvor.

Natürlich ist man damit nicht immer zufrieden und einem gefallen diese Vorurteile nicht. Ich finde es zum Beispiel unschön, dass sich für den Beruf der Krankenschwester seit Jahren die Vorteile halten, dass man den ganzen Tag nur Patienten wäscht, den Hintern abwischt oder Nahrung anreicht. Zu dem Beruf gehört viel mehr! Das ausarbeiten der Visiten, das aufstellen und applizieren von Medikamenten, das wechseln von Verbänden. Jeder, der dieses Vorurteil hat, wird eingeladen ein paar Tage Praktikum im Klinikum zu machen.

Auch mein Freund hatte am Anfang diese Vorurteile. Als er eine Ausbildung gesucht hat, könnte er sich nicht vorstellen als Pflegekraft zu arbeiten. Jedoch konnte ich ihn überzeugen, dass er ein Praktikum macht und er hat gemerkt, dass viel mehr dazu gehört und die Vorurteile nicht stimmen. Ich habe es also geschafft ihm zu zeigen, dass man nicht den ganzen Tag Menschen wäscht und der Beruf sehr interessant ist.

Habt ihr es auch schon geschafft, Menschen davon zu überzeugen, dass die Vorurteile gegenüber eures Berufes nicht stimmen? Oder ist euch das nicht wichtig, sodass ihr es gar nicht erst versucht?

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Normalerweise lasse ich die Leute glauben, was immer sie glauben wollen. Ich habe mich nicht in anderen Ihre Gedanken und Vorurteile einzumischen. Wenn diese mich betreffen, ist es mir teilweise auch wirklich vollkommen egal. Wozu soll ich mir da eigentlich die Mühe geben und irgendwas anders tun oder sie vom Gegenteil überzeugen? Hatte ich bisher nie wirklich viel Lust.

Ich bin aber auch jemand, der vielen ihre Gedanken lässt. Wirklich jeden Gedanken, solange der nachvollziehbar ist. Manchmal sind Vorurteile auch eine subjektive Wahrnehmung und müssen doch nicht direkt falsch sein. Es kann auch einfach sein, dass die Person es anders erlebt und das dann zwar verallgemeinert, aber wer will jemanden da etwas Böses?

Ein Vorurteil habe ich jedoch mit der Zeit meinem Freund ausgetrieben, weil es mich aber wirklich genervt hat. Er ist schon etwas konservativ locker erzogen worden. Passt nicht so ganz vom Wortlaut. Doch eigentlich konnte er viele Freiheiten genießen, aber schwul war immer ein Tabuthema beim Vater. Zwei Frauen hingegen nie.

Sein damaliger Freundeskreis war auch weniger dieser Thematik erbaut und er hat durchaus mal die Ansicht geteilt, dass Frauen sexuell gesehen niemals auf einen Mann verzichten können. Denn sonst, so dachte er mal, könne er sich Toys in diesem Sektor nicht erklären. Solche abstrusen Ansichten kamen da zum Vorschein.

Da ich schon das eine und andere Mal etwas mit Frauen hatte, habe ich ihm versucht das mal zu erklären. Das alleine reichte natürlich jetzt auch nicht. Ich habe ihm mal den Unterschied ohne direkten Geschlechtsakt versucht beim Liebesakt zu zeigen, den es da durchaus geben kann.

Er merkte danach langsam aber doch stetig, dass Frauen oftmals viel intensiver im Bett sind, aber dennoch zärtlich und natürlich auch wesentlich besseres Durchhaltevermögen mit sich bringen. Das Vorspiel teilweise schon, wenn man Lust hat ohne Weiteres 60 Minuten in Anspruch nehmen kann ohne, dass etwas besonderes passiert.

Auch das nachhaltige „Nicht einschlafen“ fand er mega interessant. Ich will aber nicht weitere Vorurteile schüren. Es gibt auch schlechte Weiber im Bett, die auch 5 Minuten brauchen und gut ist. Er hat aber durchaus verstanden, dass wir Frauen eben nicht immer ein Spielzeug brauchen, welches uns an einem Mann erinnert.

Da wir mehrere Frauen im Kreise haben, die auch mit Frauen zumindest sexuelle Dinge austauschen, hat er dort hingegen seine Vorurteile deutlich verändert und versteht viel mehr. Jetzt ist er auch noch ein „Paula Kommt“ Zuschauer und lernt da offenbar nie aus.

Ansonsten sind mir Vorurteile immer egal. Ich erwarte halt nur keine Vorurteile wie die Ritterfamilie in Kleinnachwuchs „Die klauen uns die Arbeit“ und so eine Scheiße. Dann kann auch mir die Galle hochkommen, wenn man es mal auf viele Vorurteile zieht, aber ansonsten soll jeder denken, was er will.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Wenn man so eine Möglichkeit hat, wie du mit dem Praktikum für deinen Partner, dann ist das sicher gut und so kann man es dann vielleicht auch schaffen, anderen Menschen ihre Vorurteile auszutreiben. Aber ohne eine solche Möglichkeit ist es doch oft nicht gerade leicht und darum muss ich sagen, dass ich es oft gar nicht erst versuche, anderen Menschen ihre Vorurteile zu nehmen und auszutreiben.

Mir ist es recht egal, was andere Menschen über meinen Beruf oder was auch immer denken. Die Menschen, die mir wichtig sind, wissen, wie ich ticke und bei denen würde ich es auch noch versuchen, ihnen zu erklären, dass die Vorurteile nicht stimmen, aber bei anderen Menschen würde ich mir die Energie lieber sparen, weil ich sowieso vermute, dass es nichts bringt, wenn ich lang und breit erkläre, dass die Vorurteile nicht richtig sind, die sie haben.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich finde nicht, dass man jeden Menschen immer dringend vom Gegenteil überzeugen muss. Jedoch kann man ja mit Sachen, die einen selber betreffen recht schnell aufräumen und dann kann man schon erklären, dass das eben nicht so ist. Meine Cousine hat beispielsweise als wir jünger waren in ihrem Dorf die wildesten Geschichten von mir erzählt, wie verkommen ich wäre und dass ich sofort mit jeden etwas anfangen würde und so weiter.

War natürlich nicht so und ist auch immer noch nicht so. Als ihre Freunde dann auch mal bei der selben Feier bei ihr zu Hause waren, haben die natürlich Vorurteile gehabt und ich habe ihnen dann die Wahrheit erzählt. Das war nämlich so, dass meine Cousine sauer auf mich war, weil ihr damaliger Freund ein Lächeln für mich übrig hatte. Ich wollte aber nichts von dem. Absoluter Kinderkram also, aber ich habe das natürlich klargestellt, da ich das auch nicht so im Raum stehen lassen wollte.

Man kann es also da ausräumen, wo man kann, wenn es einen selber oder Menschen aus dem nahen Umfeld betrifft. Wenn mein Gegenüber nun aber das Vorurteil hat, dass alle Franzosen blöde Trinker sind, dann kann man das diskutieren, aber nicht aus der Welt schaffen, da man ihm ja auch nicht alle Franzosen persönlich vorstellen kann.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ja, ich denke, dass viele Berufe Vorurteilen ausgesetzt sind, die nicht der Wahrheit entsprechen. Wie du bereits erwähnt hast, ist der Beruf der Krankenschwester ein gutes Beispiel dafür. Viele Leute denken, dass es ein Job ist, bei dem man den ganzen Tag nur Patientenpflege betreibt und sich um die grundlegendsten Bedürfnisse kümmert. Aber in Wirklichkeit ist es viel mehr als das. Es ist ein Beruf, der viel medizinisches Wissen erfordert und eine sehr wichtige Rolle im Gesundheitssystem spielt.

Ich persönlich denke, dass es wichtig ist, Menschen davon zu überzeugen, dass die Vorurteile gegenüber meines Berufes nicht stimmen. Als Teil der Gesellschaft sollten wir offen sein und unsere Mitmenschen über die tatsächlichen Fakten informieren, insbesondere wenn es um Berufe geht, die oft unterbewertet oder missverstanden werden.

Ich glaube, dass eine der effektivsten Möglichkeiten, um Vorurteile zu bekämpfen, darin besteht, sie direkt anzusprechen. Ein offenes Gespräch über die Realitäten des Berufs kann dazu beitragen, falsche Vorstellungen zu beseitigen und die Leute dazu zu bringen, die Arbeit auf eine neue Art und Weise zu sehen.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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