Versteht und vertraut ihr euren Arzt ohne nachzufragen?

Manche Ärzte denken, dass alle Patienten Latein in der Schule hatten und danach noch ein Medizinstudium gemacht haben. Sie schmeißen mit Fachausdrücken herum und verschreiben Medikamente und die wenigsten Patienten fragen dann nach, was sie wirklich haben und warum genau sie irgendwelche Medikamente nehmen müssen. Die Patienten nehmen die Aussage des Arztes hin, weil sie voll vertrauen und denken, dass der Arzt es schon richtig macht.

Ich vertraue meinem Arzt auch. Aber ich frage trotzdem nach, wenn er irgendwelche Fachausdrücke von sich gibt, die ich nicht verstanden habe. Ich lasse mir auch aufschreiben, wie ich genau ein Medikament nehmen muss und frage auch nach, wie das Medikament wirkt. Ich bin in der Beziehung ein schwieriger Patient, weil ich nicht alles so hinnehme, wie man es mir sagt. Ich will verstehen, welche Krankheiten ich habe und ich will verstehen, wie die Medikamente wirken sollen.

Versteht ihr immer was euer Arzt euch sagt und wenn nicht, fragt ihr genau nach oder vertraut ihr so, dass ihr euch sagt, dass es schon richtig ist und es reicht, wenn der Arzt weiß was er tut?

Bei Deinen Themen liegt man schon in der Kiste oder ist knapp davor. Wer seinem Arzt blind vertraut, ist selber Schuld. Hier muss man auch schon wissen, welche Medikamente man nehmen kann oder nicht, welche Behandlungen Sinn machen oder eher zu unterlassen sind.

Mein damaliger Hausarzt hat mir 2004 eine Hepatitis diagnostiziert. Diese hätte gar nicht sein können, denn ich hatte weder die Lebensführung dazu, noch die typischen Symptome. Ich habe dann selbst per Recherche herausgefunden, dass es Pfeiffersches Drüsenfieber war und habe mich in die Notaufnahme eines Krankenhauses begeben. Dort haben sie meinen Verdacht bestätigt und Parkemed und ein Antibiotikum verschrieben und nach 7 Wochen war ich wieder gesund. Danach hatte ich einen leichten psychischen Knacks, weil ich mich nicht mehr anstecken wollten, denn diese Krankheit macht einen fertig.

Da ich eine Ausbildung im Bereich der Pharmazie habe, fällt es mir natürlich auch leichter, einen Arzt zu verstehen auch wenn er Fachbegriffe nutzt. Aber ich finde nicht, dass du eine schwierige Patientin bist, nur weil du genau wissen möchtest, was du für eine Krankheit hast und wie die verordneten Medikamente dagegen helfen sollen. Eigentlich sollte es für mich selbstverständlich sein, dass ein Arzt seinen Patienten so etwas erklärt, damit sie genau wissen, was los ist.

Allerdings ist es heutzutage oft ein Zeitproblem. Die Ärzte können sich leider nicht für jeden Patienten die Zeit nehmen, die notwendig wäre. Aber trotzdem sehe ich keinen Grund darin, einfach die Medikamente zu nehmen, ohne wenigstens nachzufragen, was das Medikament bewirkt. Immerhin geht es doch um den eigenen Körper und man sollte schon wissen, was man da nimmt.

@Barbara. Du weißt sicher, dass viele Medikamente von Pharmareferenten kommen und auch die Ärzte hier gut mitverdienen. Ich lese alles Medikamente im Internet nach und wenn ich sehe, dass ich ein Medikament bekommen habe, dass in einigen Ländern schon Verkaufsverbot hat, werde ich es nicht mehr nehmen.

Viele Medikamente werden gekauft, man liest sich alles durch und dann landen sie im Müll. Wenn man alles nimmt und es ist nicht unabdingbar, kann man sich viele Nebeneffekte einhandeln, die dann wieder mit anderen Medikamenten bekämpft werden müssen.

Mein Hausarzt hat mir in einer Tüte einfach vom Pharmareferenten Psychopharmaka übergeben und meinte, dass diese gegen die Nervenschmerzen helfen würden, nur kann ich diese nicht mehr einfach so absetzen. Ich habe diese im Internet durchleuchtet und dann zum Sondermüll getragen. Man sollte die Ursache finden und diese beheben und nicht alles zudröhnen, weil dies hilft rein gar nichts.