Verstehen das Kind wegen falschem Geschenk weint?

Über Weihnachten ist es in meiner Familie häufiger schon mal so, dass irgendein Kind weint, weil es nicht das richtige Geschenk bekommen hat. Viele Kinder wissen schon, was sie sich wünschen und haben konkrete Vorstellungen. Wenn diese dann nicht erfüllt werden, können manche Kinder ganz schön motzig werden und viele weinen auch.

Ich habe als Kind auch nicht immer bekommen, was ich mir gewünscht habe. Geweint habe ich deswegen aber nicht. Ich habe mich dennoch gefreut und habe den anderen Wunsch zu einer anderen Angelegenheit eben wiederholt geäußert. Daher finde ich es etwas dreist, wenn Kinder wegen falscher Geschenke weinen. Der Wunsch kommt doch dann einer Forderung gleich und das Weinen einer Erpressung.

Wie ist das bei euch, habt ihr als Kinder geweint, wenn ihr nicht das richtige Geschenk bekommen habt? Haben eure Eltern sich dann breit schlagen lassen euch am Ende doch noch das zu kaufen, was ihr haben wolltet?

Es kommt sicher darauf an, wie falsch das Geschenk ist und von wem es kommt. Ich habe vor einigen Tagen eine Fernsehsendung gesehen, in der Kindern so Dinge geschenkt wurden, wie ein Brokkoli oder ein Schwamm. Da war den Kindern die Enttäuschung auch schon anzusehen, aber das war den Kindern eben klar, dass sie von den Eltern noch andere Dinge bekommen, die schöner sind.

Durch das Internet sind die Wünsche heute irgendwie viel konkreter und dann ist es eben schon mal so, dass die Kinder enttäuscht sind, wenn sie nicht genau den Wunsch erfüllt bekommen. Aber ich muss auch sagen, dass ich es dann nicht ganz verstehe, dass ein Kind dann weint, wenn das Geschenk nicht das ist, was es sich gewünscht hat. Ich habe das nicht gemacht und ich bin mir sicher, dass ich dann auch nicht das Geschenk bekommen hätte, das ich mir gewünscht habe.

Ein Kind baut da einfach enorme Erwartungen auf. Immerhin geht es wenigstens den ganzen Dezember über um Weihnachten. In den Medien, beim Einkaufen, in der Schule. Das ist ja ganz anders als zum Geburtstag, über den nur in der Familie geredet wird und das auch nicht mehrere Wochen lang.

So liegt das Kind also wochenlang abends im Bett und träumt von seinen Geschenken. Dann kommt der große Tag und es bekommt das falsche Geschenk. Welches Kind wäre da nicht enttäuscht? Um ehrlich zu sein, kann ich diese "ich war als Kind ganz anders und habe immer total vernünftig reagiert" - Erinnerungen immer nicht so ganz glauben.

Immerhin reden wir hier über Kinder. Die heulen dann auch nicht los, weil sie sich überlegen, dass sie damit die Eltern gut erpressen können. Die heulen einfach. Das können die doch gar nicht so kontrollieren. Nachgeben muss man deshalb noch lange nicht. Dann redet man mit dem Kind drüber und bringt ihm damit gleich noch was bei.

Besonders enttäuscht war mal meine große Schwester. Sie hatte schon Wochen vor Weihnachten eine Puppe im Kleiderschrank unserer Eltern gefunden. Sie hat sie immer heimlich besucht und ihr erzählt, dass sie bald zusammen sein werden. Tja, die Puppe ging leider an mich und meine Schwester war maßlos enttäuscht. Obwohl sie da schon 10 oder 11 Jahre alt war. Zum Glück fand ich die Puppe hässlich und ihr Geschenk viel cooler. Wir haben einfach getauscht.

Ich habe schon geweint als Kind. Es war aber auch nicht gerade schön für mich. Schon Wochen vor Weihnachten hatte ich einen Wunschzettel geschrieben, mit sowohl günstigen als auch teureren Sachen, wenn ich das rückblickend mal so auswerte, aber meine Eltern haben grundsätzlich immer irgendeinen Mist geschenkt. Sicherlich gab es auch immer mal einen Treffer, aber sie haben mir sehr oft Dinge gekauft, die ich sogar gehasst habe.

Beispielsweise habe ich mal ein Buch bekommen, mit einer Geschichte, die jeder kennt und was ich einfach nicht haben wollte. Sonst gab es auch immer mal hässliche Kleidungsstücke oder irgendeinen Plunder, den ich einfach nicht verwenden konnte. Als Kind hat mich das wirklich sehr bestürzt und dann habe ich auch gedacht, dass meine Eltern ja nur wenig Interesse an mir haben können, wenn sie so gar nicht wissen, was ich gut finde.

Es verletzt einen eben auch, wenn man mal grob gesagt eine Barbie möchte und ein Holzschwert bekommt. Das ist nun mal grundverschieden, macht aber teilweise preislich keinen Unterschied. Als Kind ist einem ja schon bewusst, was preislich ungefähr im selben Rahmen liegt und das verletzt dann schon, wenn man weiß, dass das eben gekauft wurde und einem nicht zugehört wurde oder der Zettel mal wieder nicht gelesen wurde.

Also ich kann schon verstehen, dass ein Kind wegen einem falschen Geschenk weint. Meine Oma ist so ein bisschen streitsüchtig und verschenkt gerne mal total unpassende Sachen.

So hat sie beispielsweise meinen Cousins, als diese noch klein waren (Kindergarten-Alter) Jeans-Hosen geschenkt. Witzigerweise will sie nicht gemerkt haben, dass es offensichtlich "Mädchen-Hosen" waren mit Blümchen, Schmetterlingen und pinken, glitzernden Motiven. So etwas merkt man doch, hallo?

Dass das Tränen ausgelöst hat, kann man sich ja wohl vorstellen. Selbst wenn man kein Englisch kann und solche Worte wie "Girl" oder so nicht lesen kann, muss doch die Farbwahl (pink) und die Motivwahl mehr als offensichtlich sein, dass man eben weiß für welches Geschlecht diese Hose eigentlich gedacht ist und wer hier die Zielgruppe darstellen soll.

Dieselbe Oma hatte mich Jahre vorher gefragt, als ich noch in den Kindergarten ging, was ich mir den zu Weihnachten wünsche. Ich wollte ein bestimmtes Spiel haben, das auch nicht teuer war. Bekommen habe ich stattdessen eine Puppe, worüber ich sehr geweint habe.

Man muss dazu sagen, dass ich zu den Mädchen gehörte, die das Spielen mit Puppen schon immer gehasst hat und das viel lieber mit anderen Sachen gespielt hat. Meine Oma wusste das auch, wollte aber offensichtlich Streit provozieren. Trotzdem wurde ich von meinem Vater dazu verdonnert, Freude und Dankbarkeit für dieses Geschenk zu heucheln, was mir verdammt schwer gefallen ist.

Ich kann mich nicht erinnern, dass ich wegen eines "falschen" Geschenkes jemals ein Drama veranstaltet hätte. Wir haben immer zusammen einen Wunschzettel für den Weihnachtsmann gemalt und geklebt und später dann natürlich geschrieben. Uns wurde immer gesagt, dass der Weihnachtsmann nicht alle Wünsche erfüllen kann, also habe ich gar nicht erwartet alles zu bekommen.

In meiner Familie haben sich eigentlich alle immer an meinen Wünschen orientiert und deshalb fand ich es auch nie tragisch, wenn ein ungeliebtes Geschenkt, wie zum Beispiel Kleidung, dazwischen war. Das hat man halt mit ausgepackt, zur Seite gelegt und sich dann weiter am neuen Lego Set oder was es sonst so gab erfreut.

Ich kann auch absolut nicht verstehen, was man als Schenkender davon hat wenn man absichtlich etwas "falsches" schenkt und in den Beiträgen hier geht es ja um erwachsene Menschen, die doch zumindest so viel Intelligenz besitzen müssten, dass sie sich vorstellen können, wie ein Kind auf ihr Geschenk reagiert.

Und etwas schenken um Streit zu provozieren? Wie armselig ist das denn bitte? Und dann hat keiner was gesagt? So ein Ding würde man mit meinem Kind genau ein Mal abziehen, dann würde man gesagt bekommen, dass wir in Zukunft auf die Geschenke gerne verzichten würden. Wenn man keinen Spaß am Schenken hat oder wenn man zu dumm ist um etwas passendes zu finden soll man es doch einfach lassen und statt dessen einfach Geld in einem Umschlag stecken. Da kann selbst der Dümmste nicht viel falsch machen.

In gewisser Weise ist ein solches Verhalten schon nachvollziehbar, kommt aber auch immer auf das jeweilige Alter des Kindes an. Wenn sich beispielsweise ein sechsjähriges Kind so verhält, kann man das natürlich noch verstehen.

Wenn sich ein 13-jähriges Kind so verhalten würde, würde ich persönlich es für unwahrscheinlich verzogen halten. Denn in diesem Alter sollte man bereits dazu in der Lage sein, Geschenken keinen so erheblichen Wert mehr beizumessen, als dass sie einen bei Nichtgefallen zum Heulen bringen könnten.

Wer weiß schon, wie groß der Herzenswunsch war und wenn wenn esein wirklich großer Herzenswunsch war, so kann es schon passieren, dass ein Kind enttäuscht ist und weint, weil es eben doch das falsche Geschenk war. Ich bin ja auch schon der Meinung, dass man mit dem Kind durchaus gemeinsam den Wunschzettel schreiben sollte und man sich mit dem Kind auch darüber unterhält, was preislich möglich ist und was letztendlich nicht ins Budget passt.

Für mich hat so etwas mit Respekt zu tun, auch ein Kind hat Respekt verdient und wenn die Wünsche missachtet werden, so frage ich mich, weshalb man dann wohl doch etwas wie einen Wunschzettel geschrieben hat. Immerhin hat man es schwarz auf weiß. Nicht jeder Wunsch kann zwar unbedingt erfüllt werden, aber wenn zwei, drei Wünsche erfüllt werden, die von Herzen kommen und ich behaupte mal, als Eltern merkt man so etwas, so ist es schon so, dass keinerlei Tränen kommen würden. Bei absoluter Missachtung sieht es schon ganz anders aus und ist für mich auch absolut verständlich.

Ich würde sagen dass das auf einige Faktoren ankommt. Danm wäre einerseits das Alter des Kindes und natürlich auch von wem das Geschenk kommt. So ist es, denke ich mal, nicht so schlimm wenn eine entfernte Verwandte nicht so ganz das Richtige schenkt, als wenn die eigenen Eltern die konkreten Wünsche ignorieren.

Ich mache das zum Beispiel so dass ich mir die Wünsche sagen lasse, aber gleich dazu sage dass sie nicht alles davon bekommen wird. So Bekommt sie Dinge die sie sich auch wirklich wünscht und ich kann trotzdem mein Budget so einteilen wie es mir möglich ist. Allerdings ist mein Kind bereits elf Jahre alt.

Bei kleineren Kindern verstehe ich es allerdings vollauf wenn sie traurig sind weil sie ihren Herzenswunsch nicht bekommen haben. Schließlich kann man ihnen ja nicht offen sagen, dass der genannte Wunsch nicht ins eigene Budget passt, was ich zum Beispiel bei meiner Tochter bereits kann.

Bei kleineren Kindern würde das Weinen dann auch keinesfalls als Erpressung missverstehen, oder haben sie kein Recht ihre Enttäuschung zu zeigen? Ganz besonders gilt das solange sie noch ans Christkind oder den Weihnachtsmann glauben und nicht wissen, dass das alles vom Geld der Eltern bezahlt werden muss.

Soweit ich weiß, habe ich immer das bekommen, was ich mir gewünscht habe, als ich noch ein Kind war. Ich kann mich nicht daran erinnern, enttäuscht gewesen zu sein, so dass ich wahrscheinlich auch nie geweint habe. Allerdings kann ich es schon verstehen und nachvollziehen, dass gerade kleine Kinder weinen, wenn sie nicht das bekommen haben, was sie wollten. Gerade kleine Kinder reagieren ja ohnehin schnell emotional, wobei das bei einem falschen Geschenk natürlich auch der Fall sein kann.

Kinder freuen sich oftmals das ganze Jahr auf Weihnachten und den Geburtstag und können vor lauter Aufregung kaum schlafen, wenn es denn soweit ist. Wenn sie konkrete Wünsche und Vorstellungen haben, dann hoffen sie natürlich auch, dass sie genau das bekommen, was sie sich gewünscht haben. Sie rechnen dabei oft fest damit. Da kann die Enttäuschung natürlich groß sein, wenn sie dann doch etwas ganz anderes bekommen, als sie eigentlich haben wollten.

Ältere Kinder oder Jugendliche können die Enttäuschung oft verbergen oder sie finden es vielleicht nicht ganz so schlimm, wenn sie das falsche Geschenk bekommen haben. Gerade kleine Kinder sind da oft aber sicherlich ganz schlimm enttäuscht, was ich auch nachvollziehen kann. Gerade in dem Alter kann man sich natürlich auch nicht sagen, dass man sich das gewünschte Geschenk einfach selbst kauft.