Verständnis dafür, wenn Tiere den Urlaub mies machen?
Ein Dachs blockierte in Stockholm den Haupteingang eines Hotels. Dadurch konnten Gäste weder das Hotel verlassen oder betreten, weil das Tier sehr aggressiv auftrat. Der Dachs war nicht zu bewegen, seinen Platz zu räumen und soll auch aggressive Aktionen gesetzt haben. Nach fast einer Stunde konnte der Dachs doch noch vertrieben werden.
Habt Ihr Verständnis dafür, wenn Tiere den Urlaub mies machen? Hat man das Hotel einfach zu nahe an die Tierwelt gebaut und der Dachs hat einfach dagegen protestiert? Ist es schon so, dass die Tiere aller Heimat beraubt werden und solche Situationen auch noch öfters vorkommen könnten?
Ich würde mal sagen, ein Tier hat keine bösen Hintergedanken so à la "Denen verderbe ich jetzt mal ihren wohlverdienten Urlaub!" Es handelt immer instinktiv und hat keinerlei Emotionen.
Wahrscheinlich ist der Dachs zufällig an die Hoteltür gekommen und fühlte sich von den vielen Menschen plötzlich bedroht und bekam Angst. Und die einzigen beiden Reaktionen auf Angst sind Angriff oder flucht. Da Zweiteres ja schlecht ging, musste Herr oder Frau Dachs eben zu Ersterem greifen.
Gut möglich, dass das Hotel zu waldnah liegt, ich weiß ja nicht, um welches es sich handelt, aber ein Dachs läuft bestimmt keine 100km weit, um Menschen den Spaß zu verderben.
Die Frage würde sich meiner Meinung nach nur stellen, wenn das Tier sich vor die Türe stellen würde und anfangen würde mit den Urlaubern zu diskutieren. Mich würde es nun nicht gerade begeistern, wenn ein Tier die Tür blockiert und ich nicht hinaus kann, wenn man Tieren aber den Raum wegnimmt, dann muss man damit rechnen.
Es gibt nicht den Lebensraum für die Menschen dort und den Lebensraum für die Tiere dort. Alle zusammen leben wir auf der Erde. Da verlaufen keine unsichtbaren Grenzen. Es hat sich halt nur so ergeben, dass Menschen Millionenstädte und Dörfer bauen und sich dort zusammenrotten und die Tiere ziehen sich in die verbliebenen Wälder zurück. Und mit der Zeit hat der Mensch da übertrieben und immer weniger Wald übriggelassen. Und in dem bisschen Wald sollen dann noch Hotels stehen, damit sich die Menschen von ihrem selbst geschaffenen Lebensraum Stadt erholen können.
Wie kann man erwarten, dass das gut geht? Dass man dann nicht mal Kontakt zu dem einen oder anderen Tier bekommt? Dass sich ein Tier nicht mal in den seltsamen, angsteinflößenden Gebäuden verirren und vor Angst aggressiv werden?
Ich kann den Wunsch nach einem Urlaub in einem abgelegenen Hotel sehr gut verstehen, wobei es sich hier ja sogar um die Innenstadt von Stockholm handelt. Eine Stadt, die sicherlich durch ihre Naturnähe besticht und interessant wird. Es ist ja auch nicht jeder Einzelne Schuld an dieser jahrhundertelangen Entwicklung. Aber dass man sich dann über so etwas wundert, wundert wiederum mich. Wir leben doch in keiner Hochsicherheitsblase und hier hat irgendein hochtechnisches System versagt, obwohl die Menschheit Milliarden dafür ausgegeben hat, damit so etwas nie passiert.
Und mich wundert, dass man nicht mal eine Stunde Zeit und ein bisschen Mitgefühl hat für ein verängstigtes Tier. Um ehrlich zu sein, bezweifel ich sehr, dass die Menschen deshalb eingesperrt waren. Ein Hotel mit nur einem Eingang möchte ich erst mal sehen. Und Fenster hat es ja wohl auch. Ich finde, da braucht man mal nicht so übertreiben.
Ich denke auch, dass hier ein Hotel andere Ausgänge hat. Es muss auch Notausgänge geben, aber wahrscheinlich kommt dort kein Taxi hin. Auch ist es interessant, dass so ein Vorfall international gemeldet wird, denn ein Tier vor einem Hotel ist nichts Neues, es sei denn in einer Großstadt wie Stockholm. Ich würde auch in Wien vor dem Sacher keinen Dachs vermuten, der Gäste angreifen will, weil er gestresst ist.
celles hat geschrieben:Habt Ihr Verständnis dafür, wenn Tiere den Urlaub mies machen?
Naja, der Dachs wird ja nicht gedacht haben, dass er den blöden Urlaubern, die sowieso viel zu viel Geld haben den Urlaub mit Absicht vermiesen wird. Vor allem wenn es in Stockholm viele Wildtiere gibt, dann sind mit solchen Ereignissen bis zu einem gewissen Grad auch zu rechnen. Jeder weiß auch, dass es in Skandinavien mehr Tiere gibt und man auch mehr von der Natur hat, selbst wenn man sich in den Metropolen aufhält.
Das bedeutet ja auch, dass die Tiere mehr Lebensraum haben und somit kann es auch sein, dass öfters mal ein Tier auftaucht. Die Situation wurde doch ganz gut gelöst, dem Dachs geht es gut und keiner kann sich beschweren, die Gäste haben das überlebt und auch die Polizei hat keine weiteren Probleme gehabt.
So eine Situation ist keine für man Verständnis aufbringt oder eben nicht. Wenn so etwas passiert, dann bleibt einem kaum etwas anderes übrig, als es zu akzeptieren. Wir beanspruchen immer mehr Fläche und nicht wenige Tiere haben mittlerweile herausgefunden, dass es sich in der Stadt nicht schlecht leben lässt.
Natürlich ist es nicht lustig, wenn sich ein Tier in der Stadt verirrt und für Probleme sorgt. Wobei es für das Tier selbst noch viel unangenehmer ist als für die Menschen. Denn toll findet es ein Dachs in einem Gebäudeeingang in die Ecke getrieben zu sein, sicherlich nicht. Während der Mensch verunsichert ist und nicht genau weiß, was er jetzt tun soll, fürchtet der Dachs um sein Leben.
Das ist schon eine andere Hausnummer. Wir reden hier schließlich nicht von einem Grizzly in der Küche, der den Kühlschrank für sich beansprucht und im menschlichen Hausbewohner nur einen lästigen Störenfried sieht, den er ausschalten kann. Da hat dann doch eher das Tier die Oberhand. Aber das erleben wird hier ja nun eher selten.
Ich finde auch, dass man sich eher Gedanken um das arme Tier machen sollte, als darüber, dass einem gerade der Urlaub mies gemacht wird. Natürlich ist es ärgerlich, wenn man ins Hotel nicht hinein oder aus dem Hotel nicht hinaus kommt. Aber der Dachs hat doch aus Panik so aggressiv reagiert, das sollte man berücksichtigen. Dann bringt es doch auch nichts, das Tier noch weiter zu verängstigen, indem man es weiter unter Druck setzt.
Wenn die Gäste mal etwas warten müssen, bis sie aus ihrem Luxushotel hinausgehen können, ist das doch kein Beinbruch. Wenn sie sich ein Hotel am Waldesrand oder im Wald aussuchen, müssen sie damit rechnen, dass es dort auch Tiere gibt. Da kann sich durchaus mal ein neugieriger oder hungriger Dachs verirren. Aber deshalb vermiest er doch niemanden den Urlaub.
Solch ein Dachs hätte bestimmt den Eingang geräumt, wenn man ihm etwas Leckeres zum Essen angeboten hätte. Es war doch kein Elefant, der sich vor die Tür gesetzt hat. Auch wenn ein ausgewachsener Dachs nicht gerade klein ist und scharfe Krallen hat, mit Essen hätte man ihn bestimmt beruhigen können. Er wird bestimmt mehr Angst gehabt haben, als die Urlauber und ist deshalb aggressiv geworden.
Wir hatten so etwas mit einem treuen Hund eben auf Lesbos. Der hat uns bis ins Hotel begleitet und lange vor der Zimmertüre gejault und gewinselt. Dies ist sicher etwas anderes, aber man hat sowohl mit dem Dachs vor dem Hotel Mitleid als auch mit einem Hund, der niemanden hat und einfach nach ein bisschen Liebe sucht und den Urlaub etwas trauriger macht.
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