Verschiedene Regeln für Abschlussarbeiten gerecht?
Abschlussarbeiten sind im Studium ja normal, wobei ich immer gedacht habe, dass das einigermaßen einheitlich geregelt wäre und sich die Studiengänge nicht so extrem voneinander unterscheiden würden. Ich wurde jedoch eines besseren belehrt.
Ich habe mich vor kurzem mit einer Kommilitonen aus einem anderen Studiengang unterhalten. Sie studiert VWL und muss nur noch ihre Abschlussarbeit schreiben, wobei sie mit mir über ihr Thema diskutiert hat. Da mich das interessiert, habe ich sie dann auch gefragt, wie umfangreich die Arbeit sein muss und wie viel Zeit bleibt um sie zu bearbeiten und fertig zu stellen.
Es hat sich dann herausgestellt, dass ihre Bachelor-Arbeit 20 Seiten umfassen soll und sie nur zwei Monate Zeit für die Bearbeitung hat. Ich bin Naturwissenschaftlerin und bei uns muss die Arbeit 40 Seiten haben und wir haben drei Monate Zeit. Die Dissertation von Medizinern ist praktisch so umfangreich wie eine Master-Arbeit mit knapp 70 Seiten, was ich schon ziemlich ungerecht finde.
Wäre es in euren Augen sinnvoll, die Regeln für die Abschlussarbeiten unabhängig vom Studiengang zu vereinheitlichen? Was haltet ihr davon, wenn es so unterschiedlich zugeht?
Ich halte nichts von einer gewaltsamen Vereinheitlichung von solchen Regeln. Die Anforderungen an jeden Studiengang sind schon so extrem unterschiedlich, dass eine Gleichschaltung völliger Unfug wäre. Es ist doch völlig logisch, dass ein naturwissenschaftlicher Studiengang anders abläuft als ein geisteswissenschaftliches Studium. Und das zieht sich eben bis zur Abschlussarbeit oder einer Dissertation durch.
Auch zwischen den Hochschulformen und sogar den einzelnen Hochschulen darf es im gleichen Studiengang Abweichungen geben, weil jede Hochschule und jeder Lehrstuhl eigene Schwerpunkte setzen kann. Das ist eben die Freiheit, die eine wissenschaftliche Einrichtung benötigt. Man sollte da nur für eine gewisse Mindestqualität sorgen.
Ich finde das gar nicht so ungerecht oder ungewöhnlich. Denn je nach Studiengang und Thema der Abschlussarbeit kann man mehr und mal weniger ausholen. Man weiß ja nicht, was deine Bekannte da studiert hat, aber ich vermute mal, dass das kein geisteswissenschaftliches Fach gewesen sein wird. Denn da könnte man thematisch viel ausführlicher werden und die 20 Seiten werden wahrscheinlich viel zu wenig sein.
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